Kapitel 17

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~ Wren ~

>Ich hab dich. Bleib bei mir Wren. Wren!<

Etwas durchzuckte meinen gesamten Körper. Wie ein Stromschlag, der diesen wieder zum Leben erweckte. Nach Luft schnappend riss ich die Augen auf und blickte sogleich eine mir fremde Zimmerdecke an. Mein Herz schlug noch immer viel zu heftig und ein längst begrabener Schmerz pulsierte durch meine Adern.

Gedanken und Erinnerungen durchfluteten meinen Kopf, der eindeutig zu viel schmerzte. Der Kampf gegen den Dämon. Die Bewohner und mein Einsatz an zu viel Magie, um den Mist aufzuräumen, den wir mitverursacht hatten. Und dann erinnerte ich mich daran, wie ich nach dem Zauber kollabiert war. Ich erinnerte mich daran, wie ich umkippte und wie mich jemand auffing. Ich erinnerte mich an die Stimme, die noch immer in meinem Kopf dröhnte. Doch es war nicht nur die Stimme, die ich eigentlich gehört hatte.

Langsam atmete ich ein und aus und versuchte gleichzeitig den zurückgekehrten Schmerz in mir zu verscheuchen. Lange hatte ich nicht mehr daran gedacht. An die Ereignisse. Die Alpträume. Ich hatte geglaubt, dass ich es bereits überwunden hatte. Tja... So leicht konnte man sich täuschen.

Langsam hob ich meinen Arm hoch, der schmerzte, als hätte man ihn mir an mehreren Stellen gebrochen, und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht.

>>Du bist wach.<<

Ich zuckte ungewollt bei der rauen Stimme zusammen und legte meinen Kopf zur Seite. Ich befand mich in einem Raum, den ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Ein Malstudio vollgepackt mit Leinwänden, Farben und anderen Zeug.

Ich lag auf einer alten Couch und nicht weit entfernt saß Enzo auf dem Boden.

>>Offensichtlich<<, erwiderte ich und versuchte mich aufzusetzen. Sofort war er bei mir und half mir dabei. Ich versuchte keine zu großen Bewegungen zu machen, denn die Wunden an meinem Körper waren noch immer da. Zwar wurden sie anscheinend behandelt, doch noch längst nicht ganz geheilt.

>>Wie fühlst du dich?<<, fragte er und fühlte mit der Hand an meiner Stirn.

Überrascht über die plötzliche Berührung zuckte ich zurück.

>>Du hattest Fieber<<, erklärte er kurz und versuchte erneut meine Temperatur zu prüfen. Dieses Mal wehrte ich mich nicht dagegen.

>>Wo sind wir?<<

Seufzend setzte er sich wieder auf den Boden und zog ein Bein an, wobei er auf dem Knie seinen Arm abstützte. Er hatte seine Lederjacke ausgezogen und anscheinend das Shirt gewechselt, denn es sah neu aus und ohne Kampfspuren.

>>Na ja. Nachdem du dämlicherweise beinahe deine gesamte Kraft aufgebraucht hast, bist du zusammengebrochen.<<

Ich rollte mit den Augen. Aber ich musste nichts sagen, denn er sprach bereits weiter. >>Ein Mädchen hat uns gefunden. Josie. Sie hat uns hergebracht.<<

Josie. >>Ist sie in Ordnung?<<

Enzo schnaubte und schüttelte leicht mit dem Kopf. >>Du scheinst die ungewöhnlichsten Leute an dich zu ziehen. Es geht ihr gut. Sie ist ziemlich verwirrt, aber es geht ihr gut. Dein Zauber hatte anscheinend keine Wirkung auf sie gehabt.<<

Erleichterung erfasste mich.

Stille legte sich zwischen uns. Obwohl ich nach unten auf den Boden starrte, konnte ich dennoch Enzos aufmerksamen Blick auf mir spüren. >>Du hast uns einen beschissenen Schrecken eingejagt<<, sagte er mit einem mal. Er klang keineswegs wütend, sondern eher ruhig und vielleicht ein wenig... Besorgt?

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