~ Wren ~
Ich war umgeben von der Dunkelheit und vollkommener Stille. Es fühlte sich beinahe so an, als wäre ich in der Welt der Spiegel, doch ich wusste, dass ich es nicht war. Ich befand mich an einem Ort, ohne Zeit und Raum. Ich befand mich im Nichts.
Ich sah mich um, versuchte zu begreifen, was hier geschah, doch ich kam zu keinem sinnigen Ergebnis. War ich vielleicht tot? Hatte mich Belials letzter Angriff umgebracht? Was geschah jetzt mit Enzo und Archer? Die beiden waren noch immer mitten im Kampf und ich... Ich konnte ihnen nicht helfen.
Wütend ballte ich die Fäuste und versuchte mich an meiner Magie, versuchte wieder zu mir zu kommen, doch nichts geschah. Nicht mal der einfachste Zauber funktionierte hier. Verdammt!
Ich musste etwas tun. Irgendetwas!
Mein Zorn wurde immer größer, doch ich hatte nicht das Gefühl, dass es hier irgendeine Bedeutung hatte. Und dann verspürte ich etwas anderes. Ich war nicht alleine.
Sofort sah ich mich suchend um, doch in der um mich herrschender Dunkelheit war nichts zu erkennen. Des Gefühl, dass noch jemand anwesend war, wurde immer größer, bis ich schließlich ein weißes Licht entdeckte. Es war winzig und schwebte herum, wie ein Insekt. Als es näher kam erkannte ich es. Es war ein Glühwürmchen. Ein winziges Glühwürmchen mitten in der Dunkelheit.
Was hatte das zu bedeuten?
Ich streckte meine Hand nach dem Glühwürmchen aus und es landete tatsächlich auf meinem Finger. Als dies geschah, erfasste ich eine spirituelle Energie, welche ich noch nie zuvor gespürt hatte. Sie war mächtig. Noch viel mächtiger als die Energie des Archivars. Gleichzeitig jedoch fühlte ich keinen spirituellen Druck, der mich in die Knie zwang. Ich spürte keine Furcht davor. Diese Energie hier war beruhigend. Wohltuend. Es fühlte sich an, als würde sie mir selbst neue Energie schenken.
>>Ich habe deinen Ruf erhört, mein Kind.<< Die Stimme hallte überall um mich herum, sodass ich die genaue Position nicht lokalisieren konnte. Sie hörte sich sanftmütig an. So weich und wunderschön.
Es dauerte einige Augenblicke, ehe ich begriff, was diese Worte zu bedeuten hatten. Die Erdenmutter.
Tränen sammelten sich in meinen Augen. Sie hatte mich tatsächlich erhört. >>Ich weiß nicht, was ich tun soll. Er ist zu stark.<<
Das Glühwürmchen schlug mit seinen Flügeln, flog jedoch nicht weg und sein Licht schien für einen Moment ein wenig heller zu strahlen.
>>Begebe dich an den Anfang<<, ertönte es erneut von überall her. >>An den Anfang von allem. An den Beginn deiner Reise.<<
>>Ich verstehe nicht.<<
>>Die Tür. Sie führt in beide Richtungen.<< Das Glühwürmchen hob ab, schwirrte vor meinem Gesicht herum. Ich sah, wie sein Licht immer heller wurde und es mir immer näherkam. Es flog zur Mitte meiner Stirn und berührte mich sanft. Sobald dies geschah, wurde ich von einer starken Macht aus der Dunkelheit zurückgezogen.
~
Stark nach Luft ringend, riss ich meine Augen auf. Ich spürte wieder den Schmerz meines Körpers, hustete und schmeckte erneut mein Blut. Meine Sicht war zwar noch immer betrübt, doch ich sah nun viel klarer als vorher.
Kampfgeräusche waren zu hören. Ich hörte, wie Metall über Stein kratzte. Hörte wütende Flüche und das Brüllen eines Tieres, welches einen Angriff startete. Ein Feuerwirbel wurde entfacht und jemand schrie schmerzhaft auf.
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The evil's game ✔️
ФэнтезиSupernatural meets Constantine Magie, Geister und Dämonen sind in der Gesellschaft längst kein heikles Thema mehr. Die heutige Zeit ist für Wren ein Segen. Als Naturhexe verdient sie ihr Geld indem sie Elixiere verkauft, andere heilt oder manchnal...