Kapitel 19

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~ Wren ~

Der Zirkel der Donnerhexen war eines der gefährlichsten Rassen, die je auf diesen Planeten existierten. In meiner Ausbildung hatte ich viel über sie gelesen. Er erschufen Bitze und mächtige elektrische Energie aus ihren eigenen Körper. Aus ihrer eigenen spirituellen Energie. Sie benötigten demnach keine Donnerquellen, um diese Macht zu entfesseln. Doch was eine Donnerhexe so gefährlich machte, war ihre eigene Kraft. Sie kämpften bis zum bitteren Ende und wenn sie nicht mehr kämpfen konnten, übernahm die Donnerkraft in ihren Adern die Arbeit. Tötete man eine Donnerhexe nicht sofort, wurde ihr Körper von dieser Kraft übernommen und ließ die Hexe sogar in Bewusstlosen Zustand weiterkämpfen. Und sobald das geschah, wurde eine Donnerhexe zu einer unkontrollierbarer und auch unberechenbarer Tötungsmaschine.

~

>>Komm schon. Wehe du machst jetzt schlapp!<<

Die Stimme klang gedämpft. Als wäre ich mit dem Kopf unter Wasser. Ich schaffte es nicht mich zu bewegen, denn mein Körper verweigerte mir den Gehorsam. Es war nicht das erste Mal, dass ich mich so fühlte, doch dieses Mal schien es schlimmer zu sein.

>>Komm schon, kleine Hexe. Komm zu dir.<< Die Besorgnis, die in dieser Stimme mitschwang, durchzog mich und doch fühlte sich alles um mich taub an. Mir war kalt und trotzdem schaffte ich es nicht herauszufinden, ob ich zitterte. Ich schaffte es nicht. Ich konnte nicht mehr.

>>Wren. Du hast noch immer eine Aufgabe zu erledigen. Du darfst dieses Mädchen nicht ihren Schicksal überlassen.<<

Das Mädchen... Josie...

Es stimmte. Josie war noch immer dort draußen und sie war noch immer in Gefahr. Ich durfte nicht aufgeben. Nicht jetzt.

Dieser Gedanke – der Gedanke an Josie war es, der mich endlich aus dieser eisigen Welt wieder auftauchen ließ. Josie war diejenige, die neue Energie durch mich hindurchfließen ließ. Allein der Gedanke daran dieses Mädchen, welches von einem Engel gesegnet wurde, ließ mich weiterkämpfen. Bis ich es schließlich schaffte endlich meine Augen zu öffnen. Das Gefühl meiner Glieder kehrte langsam wieder zurück und ich spürte mit einem mal, wie ich in jemandes Armen gehalten wurde. spürte das sanfte Streicheln an meiner Schläfe und Wange. Und als meine Sicht nicht länger verschwommen war, erkannte ich das Angsterfüllte Gesicht des Exorzisten, ehe ihn die Erleichterung erfasste, als ich endlich wieder zu mir kam. Enzo stieß die Luft aus und ich merkte, wie sein Griff um mich ein wenig stärker wurde.

Für eine Weile betrachtete ich sein blasses Gesicht und wollte bereits meine Hand auf seine Wange legen, doch kurz bevor ich ihn berühren konnte, durchzog mich die Erkenntnis um Josie erneut und mein Arm verharrte in der Luft. Jedoch noch immer so dicht vor seiner Wange, sodass ich die Wärme seiner Haut spüren konnte.

Allerdings lenkte ich meine Hand zu seiner Schulter und krallte mich dort fest, nur um besseren Halt zu bekommen, während ich mich aufrichtete.

>>Wo sind sie?<<, fragte ich und zuckte, als mir meine eigene kratzige Stimme die Kehle zerfetzte.

Auch Enzo ließ von meinem Gesicht ab und half mir beim Aufstehen. >>Aislinn und Archer verfolgen sie.<<

Mehrmals verlor ich die Kraft in den Beinen und mehrmals musste mich der Exorzist stützen. Das Atmen fiel mir noch immer schwer. Der Angriff der Donnerhexe war zu stark gewesen und hätte mich meine eigene Magie nicht geschützt, war ich mir sicher, dass mich dieser Angriff getötet hätte. Noch immer fühlte sich mein Kopf an, als wäre es in Watte gepackt.

>>Wie lange war ich weggetreten?<<

>>Ich weiß es nicht. Als ich dich gefunden habe, war die Hexe fort.<<

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