Kapitel 14

46 8 0
                                    

~ Wren ~

Stunden hatte ich in der Stadt verbracht. Hatte herumgeirrt, mir Junkfood reingezogen und Unmengen von Koffein zu mir genommen. All das, nur damit ich nicht so früh zurück in dieses Haus musste. Ich war ein Einzelgänger, dennoch hatte ich keine wirklichen Probleme mit anderen. Allerdings hatte ich meine Probleme mit denjenigen, die sich in diesen Haus befanden. Schlimmer wurde es aber nach letzter Nacht.

Noch immer konnte ich die spirituelle Energie des Exorzisten in mir spüren. Genauso, wie diese kontrollierte Ruhe, die mit dieser eingegangen war. Dieser Mistkerl hatte versucht meine Energie wieder ins Reine zu bringen. Sie mit seiner eigenen zu beeinflussen. Und ja, vielleicht hatte er es auf irgendeine Art geschafft, es zu tun. Gerade deshalb wollte ich ihn nur noch mehr den Hals umdrehen.

Beschwörungsrituale waren nie einfach für mich gewesen. Ganz besonders, solche, die ich selbst entwickelt hatte. Die Verbindungen, die ich mit den verstorbenen Seelen einging, hinterließen nun mal Nachwirkungen, die manchmal nicht ohne waren. So wie in diesen Fall. James Baker war so mit seinen Emotionen geladen, dass sie mich einfach überwältigt hatten. Sie hatten eingeschlagen, wie eine Bombe und meine Schutzmauern zum Erschüttern gebracht.

Wie dem auch sei... Zu meinem Unglück konnte ich mich nicht lange von diesen Haus fernhalten und schon bald stand ich erneut vor dieser verdammten Tür, haderte jedoch mit mir selbst, die Schwelle zu übertreten. Bis ich lautes Geschrei von Inneren vernahm. Ich hätte weggehen sollen. Stattdessen aber begab ich mich in das Drama, welches sich vor mir abspielte.

>>Du wirst nicht dein Leben gefährden! Das lasse ich nicht zu<<, schrie Archer wütend und überraschte mich. Ich hätte nicht gedacht, dass er so ausbrechen konnte.

Vor ihm stand die Empathin und fuchtelte ebenfalls wütend mit ihren Händen herum. >>So, wie du dein Leben riskierst? Ich habe damals den Fehler gemacht und dich mit ihm einfach so abziehen lassen, aber das geschieht nicht ein zweites Mal! Dieses Mal nicht!<<

>>Verdammt, Ais!<<

Mein Blick flog zu Enzo, der mit verschränkten Armen etwas abseits im Zimmer stand und das Geschehen beobachtete. Ungeachtet dessen, was dieser Mistkerl gestern Nacht getan hatte, stellte ich mich zu ihn, wobei er nicht mal mit den Muskel zuckte.

>>Worum geht's?<<, fragte ich.

>>Archer hat den Standort und wie es aussieht hat sich Aislinn in den Kopf gesetzt uns zu begleiten.<<

Na super. Das hatte mir noch gefehlt. Eine Empathin, die mir im Nacken hängen würde. Ich hatte sie letzte Nacht gesehen, als ich vor dem Exorzisten geflüchtet war. Wie sie mich mit einem durchdringlichen Blick angestarrt hatte. In diesen Moment war ich so durcheinander, dass ich meine Deckung hatte fallen lassen und sie dadurch einen kleinen Einblick in das Chaos in meinem Kopf hatte.

>>Und du stehst einfach nur hier und sagst nichts.<<

>>Es gibt nichts zu sagen. Es ist nicht meine Entscheidung.<<

Nun, das überraschte mich. Ich hätte angenommen, dass er sich mit Händen und Füßen dagegen wehren würde. Ich sah ihn an. >>Wenn die Sache schiefgehen sollte, und sie wird eindeutig schief gehen, wirst du dann ihren Tod verantworten können?<<

Ich merkte, wie seine Kiefern zuckten, als er die Zähne für einen Moment fest zusammenpresste. Dann erklang seine feste und überzeugte Stimme. >>Niemand wird unter meiner Hand sterben.<< Er ließ seine Haltung fallen und ging auf die beiden Streithähne zu. Stumm sah ich ihm hinterher. Er klang so, als wäre es schon mal geschehen.

The evil's game ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt