~ Wren ~
Die dunkle Energie, die sich über die Kirche ausbreitete, war gewaltig.so wie der spirituelle Druck, der mich Bewegungsunfähig machte, sobald ich die Schwelle übertreten hatte. Nicht nur mich alleine, denn die anderen standen ebenfalls da und schienen sich nicht zu rühren.
Der Dämon, der sich den Körper des Priesters bemächtigt hatte, betrachtete uns erfreut, doch mir jagte es nur einen eisigen Scheuer über den Rücken. So viel dazu, dass das Gotteshaus und dessen Diener sicher vor dem Bösen wären.
>>Wer bist du?<<, hörte ich Enzo plötzlich fragen. Ich wollte mich zu ihm wenden, doch ich konnte meinen Blick nicht vor diesen grauen Augen abwenden, die wie fließendes Silber aussahen. Sie hielten mich in einem Bann gefangen, aus dem ich mich nicht losreißen konnte.
Das Grinsen im Gesicht des Priesters wurde breiter. >>Nicht der den du erwartet hast, Exorzist<<, spottete dieser.
In dem Augenblick wurde mir eines klar. Es war nicht der Dämon, den wir suchten. Doch dieser hier schien beinahe genauso mächtig zu sein, um uns auf die falsche Spur zu bringen. Oder war es vielleicht auch die Absicht des Dämons uns so in die Irre zu führen.
Wie dem auch sei. So oder so mussten wir diese Stadt von seinem Einfluss befreien.
Immer wieder tief durchatmend, entzog ich mich aus seinem Bann und damit auch aus der erdrückenden Starre. >>Lass uns diesen Schwachsinn beenden<<, sagte ich an Enzo gewandt und noch ehe ich die Worte zu Ende ausgesprochen hatte, spürte ich, wie die Aufmerksamkeit des Dämons auf mir haftete.
>>Ah, eine Hexe. Ich hatte schon seit einer Ewigkeit keine Hexe mehr.<<
Mein Körper erschauderte bei seinen Worten und ich merkte, wie Übelkeit in mir anstieg. Dieser Mistkerl widerte mich an.
Der Dämon schnippte mit den Fingern und hinter ihm wurden irgendwelche Türen geöffnet, die wir nicht sahen. Kurz darauf stürmten mehrere besessene Stadtbewohner in die Kirche hinein.
Scheiße.
Neben mir war Enzo zum Zerreißen angespannt. Sein Körper bebte vor Zorn und er ballte fest seine Fäuste. Er war dabei seine Kontrolle zu verlieren und sich von seinem Zorn einnehmen zu lassen. Aber das durfte er nicht. Er musste einen kühlen Kopf bewahren. Ich musste etwas tun.
>>Aislinn, Archer<<, sagte ich ruhig und beide sahen zu mir. >>Ihr kümmert euch um die Leute. Enzo und ich erledigen diesen Bastard.<<
Das Lachen des Dämons dröhnte durch die gesamte Kirche und war so laut, dass mir die Ohren wehtaten. >>Sollen wir?<<, fragte er und mit diesen Worten setzten sich die Bewohner in Bewegung.
Der Gestaltwandler und die Empathin gingen meiner Abweisung nach. Sie stellten sich vor uns und bereiteten uns unseren Weg vor. Leider schien sich der verdammte Exorzist noch immer nicht zu bewegen.
Wütend stellte ich mich vor ihn und verpasste ihm eine Ohrfeige, die ihn anscheinend aus seiner Trance erweckte. Er schnappte leicht nach Luft und legte sich die Hand auf die Wange, während er mich ansah.
>>Reiß dich zusammen, verdammt. Mag sein, dass es nicht der Dämon ist, den wir jagen, aber auch er hat bereits einen großen Schaden in dieser Stadt angerichtet. Wir müssen ihn aufhalten, ehe er diese Stadt und ihre Bewohner ganz ins Verderben stürzt.<<
Er antwortete nicht und ich holte bereits zu einem weiteren Schlag aus, der ihn jedoch nicht erreichte. Enzo packte mein Handgelenk und verhinderte damit, dass ich ihn traf.
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The evil's game ✔️
FantastikSupernatural meets Constantine Magie, Geister und Dämonen sind in der Gesellschaft längst kein heikles Thema mehr. Die heutige Zeit ist für Wren ein Segen. Als Naturhexe verdient sie ihr Geld indem sie Elixiere verkauft, andere heilt oder manchnal...