Chapter 24

398 9 0
                                    

„Wieso bist du eigentlich mit ihr alleine hier?"

„Da... möchte ich nicht drüber reden. Es ist kompliziert."

„Oh tut mir leid, das wusste ich nicht."

Ich nickte. Irgendwann standen wir auf. Es wurde wieder dunkel und Amelias Mutter wollte mit ihr nach Hause gehen. Wir verabschiedeten uns noch voneinander und sie verließen das Hotel.

Ich nahm Lucia an die Hand und ging mit ihr nochmal zum Buffet, da sie wieder Hunger hatte. Dieses Mal nahm ich mir auch eine Kleinigkeit.

Nach dem Essen gingen wir gemeinsam zu unserem Zimmer. Während Lucia weitermalte, lag ich halb auf dem Bett, halb auf dem Boden und spielte wieder mit einem meiner Messer.

„Können wir zu Klaus gehen? Ich will mit ihm malen."

Ich seufzte und richtete mich anschließend auf. Wieder nahm ich ihre Hand. Als wir gerade aus dem Raum rauslaufen wollten, rannte sie zurück.

Schnell kam sie mit mehreren Blättern und einigen Stiften wieder und nahm meine Hand. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und suchte dann Klaus. Bei dem wusste man nie, wo er sich aufhielt.

Er konnte in der letzten Ecke liegen.

Lucia klopfte an seiner Zimmertür, jedoch öffnete niemand. Ich wollte weitergehen, als sie nochmal klopfte. Als wieder nichts passierte wurde sie sauer und klopfte erneut, diesmal aber viel stärker.

„Was ist denn mit dir los?"

„Ich höre ihn schnarchen, er soll aufwachen."

„Naja, wenn er schläft, dann sollten wir ihn vielleicht in Ruhe lassen."

„Aber ich will mit ihm malen!"

Ich rollte mit meinen Augen. Lucia versuchte es immer wieder. Irgendwann setzte ich mich auf den Boden neben die Tür und lehnte meinen Kopf gegen die Wand hinter mir.

Ich war erschöpft, doch immer noch nicht müde. Es war wirklich komisch.

Lucia stoppte nicht mit dem Klopfen. Ich sah nicht auf die Uhr, aber nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür und ein verschlafener Klaus schaute uns an.

Lucia lächelte und spazierte einfach in sein Zimmer. Er sah ihr verwirrt hinterher, lächelte aber auch.

„Tut mir leid. Sie hat nicht nachgelassen."

„Ist schon in Ordnung. Euch beiden kann ich nicht böse sein."

Ich stützte mich mit meinen Händen ab und stand auf. Ebenfalls lief ich in sein Zimmer und legte mich dort direkt wieder aufs Bett.

Ich sah den beiden zu, wie sie verschiedene Bilder malten. Lucia brachte Klaus sogar etwas zeichnen bei, sodass er am Ende eine menschliche Nase so zeichnen konnte, dass diese relativ echt aussah.

Sie war stolz auf ihn und auch ich war etwas überrascht, dass er es so schnell lernte. Nicht mal ich konnte es und ich lebte schon seit ihrer Geburt mit ihr zusammen.

Sie wollte es mir mal beibringen, jedoch hatte ich es irgendwann aufgegeben. Manche konnten es und manche halt nicht.

Dafür konnte ich sehr gut kämpfen, was sie nicht so ganz verstand. So ergänzten wir uns eben gut.

„Ich bin gleich wieder da."

Ich stand auf und machte mich kurz auf den Weg zu unserem Zimmer, um mir noch was drüberzuziehen. Es war relativ kalt. Warum auch immer.

Als ich meinen Pullover angezogen hatte und wieder zu den beiden gehen wallte, hörte ich auf einmal Geräusche. Komische Geräusche. Ich drehte mich also um und ging nachsehen.

An einem Zimmer blieb ich stehen: Diego's Zimmer.

———————

Her. | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt