Chapter 36

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Ich hatte meinen Kopf in meine eine Hand gestützt, während ich mit der anderen den Strohhalm hielt und meinen Drink umrührte.

Nachdenklich beobachtete ich das Getränk und dachte darüber nach, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, jemandem von diesen ganzen schlimmen Ereignissen aus meinem Leben zu erzählen.

„Hey Avery."

Ich schaute neben mich, wo sich Klaus gerade auf den nächsten Stuhl fallen ließ.

„Oh... hey."

„So früh am Morgen schon einen Drink?"

„Es ist mittags."

„Trotzdem."

Ich seufzte.

„Ich brauch es einfach gerade."

Er lachte und bestellte sich auch einen Drink.

Er schien die Barkeeperin zu kennen. Bei dem eifersüchtigen Blick, den sie mir zuwarf, war das ziemlich wahrscheinlich.

Ich schüttelte meinen Kopf genervt, woraufhin ihre Augen groß wurden und sie ihm lächelnd sein Getränk gab.

Ich schloss meine Augen und bemerkte, dass ich eigentlich immer noch erschöpft war.

Beim Thema schlafen hatte ich tatsächlich einige Monate nachzuholen, was die Schatten unter meinen Augen gut repräsentierten.

„Kann ich... dich mal was fragen?"

„Klar. Schieß los."

„Okay ehm- da ist so ein Junge. Ich habe das erst kürzlich gehabt, dass mir ein Schauer über den Rücken gelaufen ist, als er meinen Namen gesagt hat. Weißt du, was das zu bedeuten hat?"

„Was ehrlich? Alsooooo ich würde sagen, dass das ein erstes Anzeichen von Verleibt sein ist."

Ich starrte ihn stumm an und verzog gequält mein Gesicht. Fühlte es sich wirklich so an?

„Warst du schonmal verliebt?"

„Ich? Ich habe mein ganzes Leben dafür trainiert, um als Bösewicht durchzugehen. Glaubst du ernsthaft, da bleibt irgendwo Zeit für Liebe?"

„Tja, man kann es nicht verhindern. Siehst du ja. Und so stark Bösewicht bist du ja nicht mehr. Ich meine, du hilfst dabei, die Welt zu retten."

Ja, genau. Du wirst noch sehen. Ich werde euch allen noch zeigen, wie viel Bösewicht eigentlich in mir steckt.

„Wer ist es denn? Vielleicht kann ich dann ja weiterhelfen."

„Ist nicht so wichtig."

„Hase, du bist verliebt. Natürlich ist das wichtig. Kenne ich ihn?"

Ich atmete die Luft aus, die ich unbewusst angehalten hatte und nickte nachdenklich mit meinem Kopf.

„Okay, sag schon. Ich sag es auch nicht weiter."

„Fünf..."

Klaus spuckte sein Getränk aus und sah mich dann extrem Überrascht an. Ich verzog erneut gequält mein Gesicht und versteckte dieses schließlich in meinen Händen.

„Okay, dass... ich meine, ein gutes Paar würdet ihr abgeben. Ihr seid beide Psychopathen."

Ich formte meine Augen zu Schlitzen und sah ihn wütend und gleichzeitig müde an.

„Ich bin kein Psychopath."

„Oh und wie du einer bist. Du hast Spaß daran, Leuten Schmerzen zuzufügen und würdest dabei auch noch lachen. Aber egal. Du bist also verliebt, hm?"

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Her. | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt