Es klopfte an der Tür. Ich sah auf und konnte Lucia erkennen, die sich die Augen rieb.
„Avy, wo warst du? Ich habe dich überall gesucht..."
Ich stand langsam auf und lief auf sie zu. Vor ihr hockte ich mich hin und strich ihr einmal über die Haare.
„Ich war noch beim Sport, alles gut. Hast du bis jetzt geschlafen?"
„Ja, Juan sucht dich auch, er muss irgendwas mit dir besprechen."
„Okay..."
Meine Stimme war leise. Ich wusste, wenn ich jetzt normal reden würde, würden die Tränen wieder kommen.
Einen dritten Zusammenbruch an einem Tag konnte ich nicht verkraften. Da war ich mir sicher.
Bevor ich mit ihr rausging, drehte ich mich nochmal zu Fünf.
„Können wir... vielleicht später weitersprechen?"
„Na klar. Und deine Bauchwunde möchte ich dann auch nochmal sehen, ja?"
Er lächelte mich an und ich nickte. Erschöpft lief ich mit Lucia zusammen die Gänge entlang zu unserem Zimmer. Ich hoffte dort auf Juan.
Wie erwartet schwebte er dort und schien bereits auf mich gewartet zu haben. Sein Blick sagte mir alles. Ich beugte mich zu Lucia.
„Hey, wir beide sind kurz auf dem Balkon okay? Wir müssen kurz über etwas reden. Wir sind gleich wieder da."
Sie nickte, setzte sich auf das Bett und malte an einem weiteren Bild. Ich lief Juan hinterher und lehnte die Balkontür an, sodass wir hörten, falls irgendwas passierte.
Ich lehnte mich auf das Geländer und sah in die Ferne, während ich darauf wartete, dass Juan das Wort ergriff.
„Avery... wir sind jetzt seit einer gewissen Zeit hier. Und ehrlich gesagt... ich habe ehrlich versucht, mit dieser Situation und den Leuten hier klarzukommen. Aber es funktioniert nicht. Ich denke immer noch, dass es eine schlechte Idee ist."
„Was willst du jetzt von mir hören? Wir sind hier. Unser Haus steht unter der Gefahr von Ann und die Welt ist in Gefahr."
„Ja, ich weiß. Aber genau das wolltest du doch immer."
„Schon aber... nicht wegen Ann."
„Hör zu. Du trainierst seit du denken kannst dafür, als Bösewicht leben zu können. Selbst wenn du das jetzt warum auch immer ändern möchtest, kannst du mich nicht mehr ändern."
„Was meinst du damit?"
„Ich lebe dafür, schlechte Sachen zu tun. Dich dabei zu unterstützen, schlechte Sachen zu tun und dich zu beschützen. Und du willst plötzlich die Welt
retten. Was ist aus dir geworden? Ein Schwächling?"„Du- Du verstehst das einfach nicht. Ich kann es nicht ändern, okay?"
„Avery, du bist im Moment psychisch am Ende. Eigentlich bist du psychisch gerade tot. Du bist nicht Herr deiner Sinne."
„Doch, dass bin ich. Aber Menschen ändern sich, Juan. Ich werde immer der Bösewicht sein und die Welt ist mir ehrlich scheiß egal. Aber ich will nicht, dass Lucia in Gefahr gerät."
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Her. | Five Hargreeves
FanfictionJahr 2025. Es ist eine Welt, in der Magie und Kräfte etwas ganz normales sind. Manche sind stärker- andere schwächer. Nachdem die Hargreeves Geschwister sich nach einem Jahr wiedergefunden haben, bekommen sie ihre Kräfte zurück, was sie alle beruhig...