Chapter 18

428 9 0
                                    

Nach ein paar Minuten stand ich wieder auf, da mir langweilig war und ich sowieso nichts zu tun hatte. Die Schmerzen ignorierte ich gekonnt weg, während ich nach unten lief.

Ich hielt ein Buch in der Hand und ging nach draußen, in den Park. Es war mittlerweile ein wunderschöner Sonnenuntergang am Horizont zu sehen.

Ich konnte Vögel zwitschern- und Kinder spielen hören.

Geschickt nahm ich meine Kopfhörer heraus. Ich setzte mich an einen Baum, in den Schatten, damit mich keiner sah. Nachdem ich einmal durchgeatmet hatte, nahm ich das Buch und fing an zu lesen.

Ich wusste nicht wie lange ich hier saß, doch es war schon dunkel. Ich lief durch die dunklen Straßen und genoss die kühle Luft.

Die wenigen Menschen auf den Straßen machten einen großen Bogen um mich herum, was auch besser so war. Ich sah hoch in den Sternenhimmel, als plötzlich jemand gegen mich lief.

Als ich nach unten schaute, konnte ich ein kleines Mädchen sehen. Sie sah mich beängstigt an und hatte Tränen in den Augen.

Ihre Augen erinnerten mich an Lucia, genau wie ihre Haare.

Ich atmete kurz durch, bevor ich mich zu ihr bückte und ihr aufhalf. Sie sah mich mit großen Augen an und umarmte mich daraufhin. Ich stockte und konnte mich nicht bewegen.

Sie winkte mir noch zu und lief dann weiter. Aus dem Augenwinkel sah ich einige Leute, die mich überrascht anschauten.

„Lauft weiter bevor ich euren Kopf abreiße!"

So schnell wie sie alle kamen, gingen sie auch wieder. Ich seufzte und ging dann zum Hotel zurück.

Es war zwei Uhr nachts, jedoch wusste ich, dass ich mal wieder nicht schlafen könnte. Ich setzte mich also an die Bar und legte meinen Kopf in meine Hände.

„Du bist auch noch wach?"

Ich strich meine Haare weg und nickte Fünf zu. Er schenkte mir ein kleines Lächeln und setzte sich dann neben mich. Ich spielte wieder mit einem meiner Messer, während ich auf den Tisch schaute.

„Wann ist es passiert?"

„Fünf, bitte... Ich will nicht darüber reden."

„Du musst aber darüber reden und das weißt du genau so gut wie ich."

Ich seufzte.

„Als wir heute Morgen zurückgegangen sind, konnte ich Julio sehen. Juan hat Lucia anscheinend hierhergebracht und ich habe ihn gefragt was er wollte. Naja, dann hat er versucht mit mir zu firten, kam mir immer näher und... hat mich dann geküsst..."

„Was ist dann passiert?"

„Er hat mein Schwert in die Ecke geworfen und hat mir dann meinen Pullover ausgezogen. Ich konnte gar nicht wirklich reagieren, weil ich so in Schock war. Er hatte dann aus Versehen eine Vase umgeworfen. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich bis zum Ende in einer Schockstarre geblieben..."

Ich atmete durch und sah dann zu den Getränken, als die Erinnerungen wieder zurückkamen.

„Und wie geht es dir jetzt damit?"

„Es interessiert mich nicht wirkich. Ich habe ihm dann ein Messer in den Rücken gerammt."

„Weiß du was ich eher glaube? Das du es versuchst zu verstecken. Du versuchst dir selber einzureden, dass es dir egal ist. Aber tief in dir beschäftigt es dich und du weißt nicht damit umzugehen."

„Unsinn, ich habe meine Rache dafür bekommen, von daher ist es mir egal."

Er seufzte und sah mich verzweifelt von der Seite an.

———————

Her. | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt