Chapter 44

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Der Kuss war kurz, aber voller Gefühle. Ich hasste mich dafür, dass ich das tat, jedoch fühlte es sich auch... gut an?

Als ich mich zuerst von ihm löste, legte er seine Hände an meine Taille, zog mich wieder näher zu sich und küsste mich erneut.

Nach wenigen Sekunden erwiderte ich und entspannte mich etwas. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und zerfloss gefühlt in seinem festen Griff.

Wir lösten uns irgendwann voneinander. Er strich die Träne weg, die unbewusst über meine Wange lief. Ich legte meinen Kopf an seine Brust, um nicht aus seinen Armen gehen zu müssen.

Dabei senkte ich meine Stimme, da ich gerade extrem schwach war, gleichzeitig aber auch nicht glauben konnte, dass ich das gerade getan habe.

„Reicht dir das als Antwort...?"

„Mehr als genug."

Ich lachte leise und spürte, wie er seinen Kopf auf meinen legte. So standen wir also da, um den anderen nicht loslassen zu müssen und um einfach den Moment zu genießen.

Das war tatsächlich die Seite, die ich noch gar nicht von mir kannte. Es war... neu. Und doch fühlte es sich richtig an.

Es fühlte sich richtig an, in seinen Armen zu stehen und einmal all die Sorgen und Probleme zu vergessen, die einen beschäftigten.

Ich schloss meine Augen, konnte seinen Herzschlag spüren und unser ruhiges Atmen hören.

Irgendwann hörten wir einen lauten Schrei, daraufhin folgte Gebrüll. Wir schauten uns einmal an und liefen dann gemeinsam schnell runter in die Lobby, wo die Geräusche herkamen.

Die Barkeeperin, die sich letztens als Klaus' Bekanntschaft herausstellte, war gefangen zwischen der Wand und... Julio.

Ein Mann, den ich nicht kannte, brüllte was das Zeug hielt, dabei schien er selbst irgendwie verletzt zu sein. Er saß nämlich auf dem Boden und rührte sich nicht wirklich, nur sein Brüllen war zu hören.

Ich spürte, wie mein Herz für einen Moment nicht zu schlagen schien und mir daraufhin schlecht wurde.

Jedoch senkte ich meine gesamte Aufmerksamkeit auf die Barkeeperin, die mittlerweile obenrum nur noch mit einem BH bekleidet war.

Als Julio uns bemerkte, grinste er ekelhaft und sah uns herausfordernd an. Ich zog mein Schwert vom Rücken, während Fünf ihm einen Todesblick zuwarf.

Gott war das süß...

Ich schüttelte schnell meinen Kopf und kam zum eigentlichen Problem zurück.

„Avery, wie geht es dir?"

„Was willst du?!"

„Gute Frage. Nächste Frage: Soll ich sie vergewaltigen oder kommst du freiwillig mit?"

„Was für eine rhetorische Frage, wow."

Ich rollte mit den Augen.

„Ich meine es ernst. Ich scheuere mich nicht davor, dieser Süßen hier das anzutun, was ich eigentlich mit dir vorhatte."

Meine Nackenhaare stellten sich auf, als ich wieder mal daran zurückdachte.

Ich sah die Barkeeperin an. Die Panik lag auf ihrem Gesicht, ihre Atmung war hektisch und sie glich einer Leiche, was ihre Hautfarbe anging.

Fünf wollte sich gerade in Bewegung setzen, jedoch nahm ich seine Hand und zog ihn zu mir zurück.

„Es bringt nichts. Wir werden nicht an ihn rankommen. Um die beiden herum ist ein Magiefeld, welches man nur unter bestimmten Bedienungen sehen kann."

„Genau richtig. Also. Kommst du freiwillig oder wollt ihr bei der Folter zusehen?"

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Leuteeee die Story neigt sich langsam dem Ende zu. Eigentlich voll sad, aber die nächste ist ja schon in Arbeit und ich bin so excited, AHHH 🥹🫶🏻

Her. | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt