Chapter 7

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Es klingelte. Juan schwebte runter, während ich weiter nach draußen sah. Ich war total in Gedanken versunken, als ich spürte, wie Juan mich an meinem Arm streifte.

Ich sah total erschrocken zu ihm und atmete dann einmal tief durch.

„Du hast Besuch."

Ich konnte aus meinem Augenwinkel- die sieben Personen von vor ein paar Tagen sehen? Mein Blick wurde direkt wieder kalt.

„Ich habe gerade keine Zeit für Spielchen."

„Nein. So ist das nicht. Wir brauchen deine Hilfe."

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und schenkte ihnen nun meine Aufmerksamkeit. Ich sah den Jüngsten misstrauisch an, da er der einzige war, der reden konnte.

Die anderen standen einfach nur da und blickten mich an.

„Was?"

„Die Welt ist in Gefahr, aber wir können sie nicht alleine retten. Deine Stärke fehlt."

„Was habt ihr an Bösewicht nicht verstanden?"

„Ja, ich weiß schon was ein Bösewicht ist. Aber diese Frau ist daran schuld; die deiner Schwester ein Messer an den Hals gehalten hat."

Ich stockte und sah auf den Boden. Plötzlich kam Lucia in den Raum reingerannt und zeigte mir aufgeregt ihr neues Bild.

„Wann kommen Mama und Papa wieder? Ich will ihnen endlich alles zeigen."

„Bald. Sie kommen bald wieder. Leg es solange zu den anderen."

Sie lief glücklich raus.

Ich konnte es ihr einfach nicht erzählen. Ich konnte ihren Schmerz nicht übers Herz bringen.

Ich sah nachdenklich aus dem Fenster, bis ich schließlich eine Entscheidung traf, die Juan überhaupt nicht gefiel.

„...Ich helfe euch."

Nachdem Juan alle wieder raus gebracht hat, kam er zu mir und schaute mich von der Seite an.

Seine Blicke durchlöcherten mich förmlich, jedoch bekam ich das nicht mit, da ich schon wieder in Gedanken versunken war.

„Du willst ernsthaft mit den Gegnern zusammenarbeiten? Vor ein paar Tagen wolltest du die noch kaltblütig ermorden."

„Ann hat Mom und Dad umgebracht. Natürlich arbeite ich mit ihnen zusammen. Ich wäre alleine zu schwach, um gegen sie zu kämpfen."

„Avery, die beiden haben dich verdammt nochmal gefoltert! Du kannst die doch nicht in Schutz nehmen! Sie können dir nichts mehr antun, du bist frei! Wir sind frei!"

Er zeigte auf mein Gesicht, meinen Bauch und auch meine Hände, die ich immer noch verbinden musste.

„Sie waren immer noch meine Eltern. Ohne sie wäre ich nicht und du wärst auch nicht."

„Überleg es dir nochmal, Avery."

„Nein Juan, ich will Rache."

„Du bist mental gerade überhaupt nicht in der Lage dazu."

„Meine Psyche ist Scheiß egal!"

Er verschwand aus meinem Zimmer und ließ mich alleine. Ich atmete laut aus und spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.

Diese wischte ich schnell weg und stellte mich dann aufrecht hin. Ich durfte nicht schwach wirken, ich musste genau jetzt stark sein.

Ich musste für Lucia dasein und Ann endlich vernichten.

Jedoch bemerkte ich nicht, dass ich beobachtet wurde.

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Her. | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt