Nachdem ich noch duschen war, machte ich mich nun auf den Weg nach unten in die Lobby.
Das Training war sehr erfolgreich, obwohl ich mich noch nicht komplett auspowern konnte. Aber wenigstens ein bisschen was hatten Juan und ich gemacht.
Ich hatte seit dem ganzen Entführungskram kaum mit den anderen gesprochen, abgesehen von Fünf und Lucia. Dennoch mussten wir jetzt weitermachen.
Denn Ann und Julio würden nicht so schnell aufgeben, dass wusste ich.
Als ich in der Lobby ankam, saßen bereits die meisten an einem Tisch. Ich ging allerdings zuerst zur Bar, um mir was zum Trinken zu holen.
Dabei sah ich die eine Barkeeperin wieder, die das letzte Mal, als wir uns gesehen hatten, leider unter meinen bescheuerten Feinden leiden musste.
„Hey, ich wollte mich nur mal bedanken. Du hast mich gerettet."
„Kein Ding."
„Du scheinst sehr vertraut mit ihm zu sein. Wer war er?"
„Er und seine Schwester sind meine größten Feinde. Und sie lassen das zu gerne an mir aus."
Sie nickte verständnisvoll und mixte mein Getränk zu Ende.
„Darf ich dich was fragen?"
„Schieß los."
„Du kennst doch Klaus. Ist er... single?"
Ich sah sie verdattert an. Meinte sie das gerade ernst?
Jedoch ließ ich mir meine Verwunderung nicht anmerken und schien so nach außen komplett gelassen.
„Er ist schwul. Aber ihr könntet gute Freunde werden."
„Oh... das wusste ich nicht."
„Mach dir nichts draus. Irgendwann findest du den richtigen."
Ich klopfte ihr auf die Schulter, nahm meinen Drink und lief schließlich zu den Geschwistern.
Ein paar fehlten zwar noch, aber die würden wahrscheinlich gleich kommen.
Auch Fünf war noch nicht da, weshalb ich mich gleich ein bisschen unwohl fühlte. Jedoch musste ich damit klarkommen.
Deshalb setzte ich mich zu den anderen und wartete. Bisher waren wir insgesamt vier. Klaus, Lila, Ben und Viktor.
In Gedanken verloren starrte ich auf den Tisch. Ich war schon die gesamte Zeit am überlegen, wie wir Ann und Julio am besten umbringen könnten.
Es musste ja schließlich irgendeinen Weg geben. Dennoch wusste ich auch, dass die beiden sehr stark waren und man sie nicht unterschätzen sollte.
Irgendwie musste es aber funktionieren. Irgendeine Schwachstelle hatte jeder. Sogar ich, auch wenn ich das ungern zugab.
„Avery?"
Ich hob meinen Kopf und blickte direkt in die Augen von Lila, die mich betrachtete.
„Hm?"
„Hast du schon eine Idee? irgendwas, was wir machen könnten?"
„Nein. Ich bin gerade am überlegen."
Sie nickte und widmete sich wieder dem Gang zu, wo sie wahrscheinlich darauf wartete, dass Diego kommt.
Nach kurzer Zeit spürte ich einen kleinen Schubser an meiner Schulter. Bereits genervt von allen, da jeder etwas von mir wollte, schaute ich wieder auf.
Klaus war auf den Stihl neben mir gerückt und hielt ebenfalls einen Drink in der Hand. Mein genervter Blick traf ihn.
„Weißt du mittlerweile, dass du Gefühle für ihn hast, oder hast du es immer noch nicht kapiert?"
„Wir sind zusammen."
Mit offenem Mund sah er mich an und wollte gerade zum Reden ansetzen, als plötzlich ein lauter Knall von draußen erklang.
Ein zweiter war zu hören, darauf folgte ein Dritter. Im nächsten Moment stürzte das halbe Dach ein.
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Her. | Five Hargreeves
FanfictionJahr 2025. Es ist eine Welt, in der Magie und Kräfte etwas ganz normales sind. Manche sind stärker- andere schwächer. Nachdem die Hargreeves Geschwister sich nach einem Jahr wiedergefunden haben, bekommen sie ihre Kräfte zurück, was sie alle beruhig...