18. Storytime

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-𝑨𝒅𝒋𝒂𝒓𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕:

Ein paar Minuten später lag ich wieder in meinem Bett und lauschte dem Streit, der vor meiner Zimmertür stattfand.
Villeicht dachten sie, ich könnte sie nicht hören aber nur, weil ich Mischblutfieber hatte hieß das nicht, dass ich keine scharfen Sinne mehr hatte.

"Du kannst nicht hier bleiben! Du hast Pflichten zu erledigen! Als Prinz kannst du dir nicht einfach willkürlich freinehmen." ertönte die Stimme des Königs durch die Tür, worauf sein Sohn frech erwiederte "Ich kann als Prinz machen, was ich will. Und wenn er zwei Wochen krank ist, ich bleibe bei ihm! Ende der Diskussion!"
Sekunden später schwang die Tür meines Zimmers auf und der Prinz sprintete zu mir, kletterte ins Bett und unter die Decke, bevor er sich zu mir kuschelte.
Ich drückte ihn sanft zu mir und starrte den König nur still an, welcher vor uns schlitternd zum Stehen kam und versuchte, nach seinem Sohn zu greifen.
"Versuch es erst gar nicht." knurrte ich ihn an und zog mich nur noch mehr um den kleinen Körper bei mir zusammen.
König Sinon hielt inne und peitschte wütend mit dem Schuppenschwanz, bevor er grummelnd aus der Tür stürmte.
"Na schön. Mach, was du willst!"

"Tut mir leid, aber ich wusste nicht, wie ich sonst hierbleiben konnte." murmelte der Kleine und rutschte etwas von mir weg, als sein Vater bereits aus dem Zimmer gestürmt war.
"Hm... *hust* schon gut." flüsterte ich zurück und der Kleine zog mir die Decke bis über die Schultern, bevor er aus dem Bett stieg.
Ich fragte ihn gar nicht erst, wieso er so nett zu mir war, sondern genoss es einfach, da es sonst niemand anderen interessierte, wie es mir ging.

"Brauchst du irgendwas?" fragte der Kleine und setzte sich an die Bettkante, neben mich.
"Warmes Blut wäre jetzt günstig..." antwortete ich und er setzte sich näher zu mir, bevor er mir seinen Arm hinhielt.
Ich lachte nur belustigt und er murmelte nervös "Was? Du brauchst doch Blut, oder? Schmeck ich dir etwa nich?" "Nein, das ist es nicht. Ich glaube, du hast vergessen, wie lang meine Fangzähne sind." antwortete ich ihm mit kratziger Stimme und er schien, sich zu erinnern.
"Ich würde deinen halben Arm durchstechen." "Ja... wie wärs mit... da?" meinte der Kleine überlegend und deutete auf seinen Oberschenkel.
Es belustigte mich doch, dass er nicht einmal darüber nachdachte, wie weh es eigentlich tat, obwohl er es schon einmal gespürt hatte.
"Ja, das ist-... *hust*... ziemlich gut ausgesucht."
Grinsend setzte der kleine Prinz sich also so neben mich, sodass sein Becken sich genau neben meinem Kopf befand. Ich hob den Kopf und legte meine rechte Hand auf seinen Innenschenkel, bevor ich seine Hose etwas nach unten zog und den Mund öffnete.
Im selben Moment als ich zubiss, spürte ich, wie der Kleine seine Finger in meinen Haaren, bei den Wurzeln meiner mächtigen Hörner vergrub.
Ich strich beruhigend über seine Haut und schmeckte bereits sein warmes, frisches Blut auf meiner langen Zunge.

Der Kleine strich mir durch die Haare und ich merkte, dass er Schmerzen hatte. Aber er sagte mir nicht, dass ich aufhören sollte.
Also trank ich weiter und schloss die Augen, während ich spürte, wie mein Körper das frische Blut zur Regenerierung aufnahm.
Kurz darauf ließ ich von ihm ab und schleckte mir nochmal über die Lippen, bevor ich den Prinzen musterte.
Er ließ meine Haare los und sah auf seinen Schenkel, wo sich zwei blutrote, tiefe Löcher befanden.
"Au." war alles, was er sagte, bevor er mich zufrieden und mit tränenden Augen angrinste.
Ich wischte ihm vorsichtig etwas Blut von der Haut, welches aus der Wunde heraustropfte und drehte mich um, sodass ich meinen Schuppenschwanz sehen konnte.
Da er so lang war, kam ich gut an die andere Seite meines Zimmers heran, wo eine Bandage auf einem Regal lag.

Schnell holte ich sie herüber und setzte mich langsam im Schneidersitz hin, bevor ich hustend begann, den Kleinen zu verarzten.

Vorsichtig wickelte ich den Verband um seinen Schenkel, als ich plötzlich etwas hörte.
"Da- *hust* kommt jemand..." murmelte ich und schloss den Verband ab, bevor ich mich wieder hinlegte und Aiko sich an den Bettrand setzte.
Im nächsten Moment ging die Tür auf und Prinzessin Maky stand darin. Mit einem Buch in der Hand.

"Hey, da seit ihr. Ich hab das ganze Schloss abgesucht. Hier kennt man sich ohne Führung echt gar nicht aus." murrte sie gespielt empört und kam in den Raum.
"Ich hab gehört, dass es dir nicht gut geht, aber keiner hat mir was Genaueres verraten. Alles ok?" meinte sie, an mich gerichtet und setzte sich neben den Prinzen, auf den Bettrand.
"Er hat Mischblutfieber. Ich... habs nicht bemerkt." "Oh... und was ist da passiert?" fragte die Prinzessin und deutete auf Aikos Schenkel.
"Da hat Adjar mich gebissen. Er brauchte frisches Blut und ich hab ihm heimlich was gegeben." grinste der kleine Prinz stolz und ich verdrehte dramatisch die Augen.
"Achso... naja, ich hab ein Buch aus der Bibliothek mitgebracht. Dein Vater hat gesagt, ich sollte es dort lassen aber ich hab's trotzdem mitgenommen. Kann ich euch was vorlesen?"
"Ja, wieso nicht? *hust*"

"Also... ich hätte an die Geschichte vom Schattendämon gedacht." lächelte die Prinzessin uns an und schlug das alte Geschichtenbuch auf.

𝒂𝒏 𝒐𝒍𝒅 𝒍𝒆𝒈𝒆𝒏𝒅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt