24. Kapitel

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Dracos Körper schmerzte. Er konnte jeden Muskel pochen spüren. Sein Kopf dröhnte. Sogar seine Zähne taten weh. Mit einem leisen Stöhnen zwang er seine Augen, sich zu öffnen.

Eine kleine Lampe erhellte die Gegend. Das schwache Licht brannte in seinen Augen. Er bewegte sich langsam und sah sich um. Eine klumpige Gestalt hatte sich in der Ecke zusammengerollt.

'Beastly?' krächzte er.

Die Gestalt bewegte sich und setzte sich auf. Beastly eilte zu Dracos Bett.

'Ja Meister?'

‚Wo bin ich? Wo ist Hermine?'

Beastly senkte den Kopf, seine großen Ohren wackelten.

'Wo ist sie?' Dracos Stimme erhob sich und zerrte an seiner Kehle. 'Geht es ihr gut?'

Der Vorhang um sein Bett war zurückgezogen, das Licht brannte in ihn hinein. Er schloss schnell die Augen.

‚Malfoy?' sagte Harry. 'Hör auf zu schreien! Du wirst-"

'Es ist mir egal!' Dracos Augen flogen auf und funkelten Harry an. „Ich werde diesen ganzen Ort aufwecken, wenn es sein muss! Sag mir wo-'

Das Ende von Harrys Zauberstab funkelte und Dracos Stimme brach ab. Mit einem leisen Brüllen richtete sich Draco auf. Alles begann sich zu drehen und er fiel zurück in seine Kissen. Er machte Harry eine schwache unhöfliche Geste.

»Wie ich schon sagte«, sagte Harry und steckte seinen Zauberstab ein, »du wirst die ganze Station aufwecken. Du bist immer noch im St. Mungos. Und definitiv menschlich. Die Heiler sagen, dass alle Spuren des Fluchs aus deinen Blutkreislauf verschwunden ist.'

Draco hob den Daumen und lächelte sarkastisch. Er zeigte auf Harry und dann auf seine Kehle.

'Nein, ich glaube nicht.'

Draco machte eine weitere grobe Geste zu Harry.

'Herrlich. Oh, und um deine Frage zu beantworten...'

Harry warf die Vorhänge ganz auf. Draco warf seinen Arm über sein Gesicht und zuckte vor dem Licht zusammen.

'... Hermine wird es gut gehen.'

Draco blinzelte langsam und sah zum nächsten Bett hinüber. Hermine schlief, ihr Gesicht zu Dracos Bett gewandt.

»Sie ist vor dir aufgewacht. Sie würde sich nicht beruhigen, bis wir sie hergebracht haben, um dich zu sehen. Sie musste wissen, dass es dir gut geht. Du hast ihr Leben gerettet, Malfoy. Hab sie gerade noch rechtzeitig hierher gebracht.«

Eine Träne lief über Dracos Wange. Er streckte die Hand aus und drückte Beastlys Hand. Beastly strahlte ihn an. Harry klopfte Draco unbeholfen auf die Schulter. Draco zuckte zurück, Schmerz durchzuckte ihn.

'Scheisse. Verzeihung. Mein Fehler.'

Harry zog seinen Zauberstab und beendete den Schweigezauber.

„Danke", flüsterte Draco, sein Blick auf Hermine gerichtet.

»Ähm, ja, keine Sorge. Oh, du bist hier übrigens sicher. An der Tür steht ein ständiger Wächter. Denke, wir haben die meisten von ihnen, aber wir gehen kein Risiko ein.'

Draco nickte, seine Augen waren bereits geschlossen.

*****

Ein junger Heiler half Draco, sich langsam aufzusetzen. Eine Mischung aus Zaubertränken hatte den größten Teil des Schmerzes vertrieben, aber er war immer noch steif. Hermine saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und las.

Harry schritt zurück in den Raum. Draco bemerkte, dass sein dunkles Haar unordentlicher als sonst war, seine Augen hinter seiner Brille rot.

„Du siehst scheiße aus", kommentierte Draco.

Harry antwortete nicht. Hermine sah auf und sah Harry stirnrunzelnd an. Der Heiler ging leise hinaus.

‚Wie geht es euch beiden?'

„Einfach toll", murmelte Draco, ein dumpfer Schmerz schoss durch seinen Rücken. ‚Hast du schon alle Bösewichte gefangen, damit ich nach Hause gehen kann?'

'Nicht ganz. Obwohl in der Woche seit dem Scharmützel in Malfoy Manor –«

'Eine Woche?!'

'Scharmützel?!'

»Ja, Hermine, es ist eine Woche her«, sagte Harry sanft. „Und ja, Malfoy, ‚Scharmützel'. Scheint ein bisschen zu dramatisch, um es als „Kampf" zu bezeichnen, findest du nicht?"

‚Wir sind fast gestorben, Potter, wir sind uns ziemlich sicher, dass wir das Recht haben, ein bisschen dramatisch zu sein!'

»Du hast nie viel Ausrede gebraucht«, erwiderte Harry.

„Das sagst du", murmelte Draco. „Hast du herausgefunden, wer der Maulwurf im Inneren war? Ich nehme an, es gab einen?'

„Eigentlich zwei", seufzte Harry. 'Mein Assistent-'

'Nicht Tommy!' rief Hermine. 'Du scherzt?!'

Harry schüttelte mit gehetztem Gesichtsausdruck den Kopf.

'Und der andere?' Draco drückte.

'Ekaterina.'

„Wusste es", grinste Draco.

»Ron muss am Boden zerstört sein«, sagte Hermine. 'Wie geht es ihm?'

»Hermine ... ich ...«, stotterte Harry, »er ... ich weiß nicht ... Ron, er ist ... er hat nicht ... ähm ... seine Frau, ähm, sie ... .sie...'

'NEIN!'

Hermine brach in ihren Kissen zusammen. Sie starrte blicklos an die Decke, Tränen sammelten sich in ihren Augen. Ihr Gesicht war aschfahl.

„Scheiße", sagte Draco. 'Es tut mir leid...'

Harry saß am Rand von Hermines Bett und nahm ihre Hände in seine. Er sah aus, als hätte er keine Tränen mehr.

„Wann...", flüsterte Hermine mit brüchiger Stimme. 'Wann ist ... ist sein ...?'

'Vor zwei Tagen.'

Hermines Gesicht verzog sich vor Schmerz und sie zog ihre Hände frei. Sie rollte sich auf die Seite und wandte sich von ihnen ab.

»Hermine, es tut mir leid«, sagte Harry mit brechender Stimme. "Es war zu riskant ... es waren zu viele Leute ... ich konnte nicht ... ich kann es nicht ertragen ... dich ... auch zu verlieren ..."

'Ich wäre gerne allein.'

'OK. Ich verstehe...'

Harry stand auf und zog die Vorhänge um Hermines Bett zu. Er nickte Draco kurz zu und verließ den Raum.

Draco und Beastly starrten auf die schweren, blauen Vorhänge, die Hermine umgaben. Keiner wusste, was er sagen sollte.

Beauty and the Beast (Dramione) [Übersetzung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt