Kapitel 13 | Ben

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Kapitel 13 | Ben

Natürlich hatte er Olli schon so oft nur in Shorts gesehen

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Natürlich hatte er Olli schon so oft nur in Shorts gesehen. Aber trotzdem verschlug es ihm jedes Mal den Atem. Dieser Körper... Olli war trainiert, aber nicht übertrieben muskelbepackt. Sein Oberkörper zierte ein leichter Flaum, der so unglaublich weich aussah. Eigentlich stand Ben mehr auf komplett enthaarte Männer. Aber bei Olli war das einfach was anderes. Bei ihm war es genau richtig so. Genau wie diese Linie von feinen, dunklen Härchen, die sich ihren Weg von dessen Bauchnabel zum Rand der Shorts bahnten – und Bens Gedanken in eine verbotene Richtung lenkten.

Er flüchtete ins Wohnzimmer und hörte nur Ollis wundervolles Lachen hinter sich. Gott, wie peinlich. Bisher hatte er sich immer so gut im Griff gehabt. Aber seit er aus Australien zurück war, fiel es ihn so schwer, seine Gefühle zu verstecken. Auch, dass sie jetzt zusammen wohnten, war für Ben Freude und Folter zugleich.

Aber er hatte sich endlich für ein Thema für seine Masterarbeit entschieden. Seine Professorin hatte auch schon grünes Licht gegeben. Er hat zwischen der Untersuchung des heimischen Bienensterbens und die Auswirkungen des Klimawandels auf das Great Barrier Reef geschwankt. Schließlich hatte seine Professorin ihm zu Letzterem geraten. „Dafür sind Sie ja schließlich ein halbes Jahr vor Ort gewesen." Am Tag der Entscheidung hatte er mit Harvey gesprochen, der natürlich auch total begeistert war. „Wenn du irgendwas brauchst, oder ich dir helfen kann, sag unbedingt Bescheid."

Die nächsten Tage bis zum Wochenende verbrachte Ben nun mit ausgiebiger Recherche. Nun, wo er sein Thema gefunden hatte, war er total motiviert, endlich richtig anzufangen. Olli arbeitete den Tag über im Laden, abends aßen sie zusammen. Ben hatte sich bereiterklärt, mehr selber zu kochen. Dieses ganze Fast Food war auf Dauer echt nicht gesund.

Am Samstag wollten sie wieder ins Silverlight. Eigentlich hatte Ben keine richtige Lust, er fühlte sich etwas schlapp. Aber er hatte es Olli versprochen, der sich schon darauf freute. So brachte er es nicht übers Herz, ihm abzusagen.

Mit einer Cola in der Hand stand Ben nun am Rand der Tanzfläche und beobachtete die sich windenden Körper. Olli war schon wieder auf Beutejagd und tanzte gerade mit einer süßen Schwarzhaarigen. Ben versuchte, woanders hinzuschauen, aber sein Blick wanderte immer wieder zu den beiden. Er verlor sich in dem Anblick von Ollis geschmeidigen Bewegungen. Die Art, wie seine Hände über den Körper der Frau fuhren und sie schließlich in deren Nacken landeten, um sie zu einem Kuss heranzuziehen.

Das war der Moment, in dem Ben sich abwenden musste. Er wünschte so sehr, an ihrer Stelle zu sein. Auch von Olli so angesehen, berührt und geküsst zu werden. Früher konnte er sich damit immer arrangieren, aber das hatte sich geändert. Auch war er, was dies anging, wohl dünnhäutiger geworden. Er ging zur Bar und bestellte sich noch eine Cola. Ihm war heute nicht nach Alkohol.

„Für mich auch eine, bitte." Aus dem Augenblick sah Ben zu dem Mann neben sich. Größer als er – aber nicht so groß wie Olli –, blonde, etwas längere Haare und ganz nett gebaut. Nachdem dieser sein Getränk erhalten hatte, wandte er sich Ben zu. „Hi, ich bin Vincent." Er hielt ihm seine Cola auffordernd entgegen. Ben lachte und stieß mit ihm an. „Ben." „Nett dich kennenzulernen, Ben." „Ebenfalls, Vincent." „Ich hoffe, dass ich trotzdem in dein Beuteschema passe." Irritiert sah Ben seinen neuen Bekannten an. „Naja, du beobachtest den ganzen Abend schon diesen dunkelhaarigen Adonis..." „Ach, das ist nur mein bester Freund." Und der Mann, den ich über alles liebe und niemals haben kann.

Vincent war wirklich nett und Ben hatte einen schönen Abend mit ihm. Nach einiger Zeit hatte er Olli sogar aus den Augen verloren, so dass er sich noch besser auf den anderen Mann konzentrieren konnte. Dieser rückte immer näher an ihn heran und Ben war es recht. Irgendwann beugte sich Vincent vor und küsste ihn. Dieser Kuss war süß, fast lieblich und Ben fühlte sich wohl. Es war offensichtlich, dass der andere nicht darauf aus war, ihn heute abzuschleppen.

Auf einmal spürte er eine drängende Hand auf seiner Schulter und löste den Kuss mit Vincent. Ein aufgebrachter Olli stand neben ihm und beugte sich zu Ben herunter. „Können wir gehen? Bitte?", hauchte er ihm ins Ohr. Natürlich konnte er Olli niemals etwas abschlagen. Mit einem wehmütigen Blick sah Ben kurz zu Vincent, der verständnisvoll nickte. „Sehen wir uns nächste Woche wieder hier?", fragte dieser Ben anschließend, während sich zum Abschied umarmten. „Auf jeden Fall." Kurz küssten sie sich noch, bevor Ben sich Olli zuwandte und sie sich auf den Weg nach Hause machten.

Bittersweet HeartbreakWo Geschichten leben. Entdecke jetzt