Kapitel 43 | Ben

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Kapitel 43 | Ben

Irgendwie musste Ben über sie beide lachen

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Irgendwie musste Ben über sie beide lachen. Sie wollten es langsam angehen lassen. Und was war? Natürlich konnten sie keine Minute die Finger voneinander lassen. Eigentlich hätte er es besser wissen müssen. Kurz schüttelte er den Kopf und stieg zu Olli unter die Dusche.

Auch am Tisch beim Frühstück hielt Olli seine Hand. Lächelte ihn an und streichelte dabei mit seinem Daumen über Bens Handrücken. Bis dieser es nicht mehr aushielt. Er stand auf und setzte sich auf Ollis Schoß. Schon wieder küssten sie sich und versanken in ihrer eigenen Welt.

„Ben", hauchte sein Freund an seinen Lippen, „ich liebe dich. Und es tut mir immer noch so leid, dass ich so lange gebraucht..." „Schsch." Er legte seinen Finger auf Ollis Lippen und brachte ihn so zum Schweigen. „Du hast nicht die geringste Ahnung, wie glücklich ich im Moment bin. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals in meinem Leben so etwas empfinden könnte. Also hör mit dieser Selbstgeißelung auf, ja?" Liebevoll drückte Olli ihn einfach nur an sich und nickte in seine Halsbeuge.

„Du machst mich auch mehr als glücklich. Ich danke dir dafür, dass du so lange auf mich Trottel gewartet hast." Nun musste Ben echt aufpassen, nicht in Tränen auszubrechen. Die letzten 24 Stunden, sie waren so weltbewegend für ihn gewesen. Er saß hier in der Küche, auf Olli Schoß, der ihm zärtlich über den Rücken streichelte und ihn so verliebt ansah, wie noch nicht ein anderer Mann vor ihm. Er musste wirklich achtgeben, sich nicht in diesem Augenblick zu verlieren. „So, genug Gefühlsduselei", sagte Ben mit brüchiger Stimme, als er sich erhob und wieder auf seinen Stuhl setzte. Aber Ollis Hand, die ließ er natürlich nicht los.

Nach dem Frühstück beschlossen sie, einen kleinen Spaziergang im Park zu machen. Wahrscheinlich würde es an einem Sonntag bei dem schönen Wetter recht voll werden, aber das nahmen sie in Kauf.

Vor der Haustür grinste Olli ihn an und nahm dann ganz selbstverständlich seine Hand. Wieder kämpfte Ben mit den Tränen. Diese Normalität, wie Olli mit ihm umging... „Dir ist schon klar, dass wir dafür blöde Sprüche kassieren könnten." „Das ist mir so dermaßen egal. Ich liebe dich und das kann ruhig jeder sehen. Und wen das stört, der soll halt woanders hingucken."

Während sie durch den Park schlenderten, hatte sich Ben an Olli gelehnt, der seinen Arm um ihm geschlungen hatte. Dieses Gefühl, ihm so nah zu sein, war einfach unbeschreiblich. All die Jahre hatte er sich genau dies hier so sehr gewünscht und immer gedacht, dass er es niemals bekommen würde. Er genoss jede einzelne Sekunde so sehr.

Zusammen setzten sie sich auf eine Bank am See, die zufällig gerade frei geworden war. Sie waren gerade komplett allein in diesem Bereich des Parks, so dass Ben den Mut aufbrachte, ein Thema anzusprechen, dass ihm unter den Nägeln brannte. „Olli..." „Ja?" „Seit deinem letzten Test... Also, hast du da... Ich meine..." „Du willst wissen, ob ich ungeschützten Sex hatte?" Verlegen nickte Ben. „Hey, du kennst mich doch so gut. Du solltest wissen, dass ich es nie ohne machen würde." „Entschuldige, ich wollte nur..." „Ist schon ok." Olli küsste ihn auf den Kopf. „Und du?" Ben schüttelte den Kopf. „Gut zu wissen." Olli grinste über beide Ohren. „Machen wir trotzdem zusammen einen Test?" „Natürlich, Ben, alles was du willst." Olli hauchte ihm noch einen Kuss auf den Kopf.

„Ach, noch was..." „Was denn noch?" Olli lachte laut auf und sah ihn dann erwartungsvoll an. „Was hat Harvey eigentlich am Bahnhof noch zu dir gesagt?" Nun war es an Olli, verlegen drein zu blicken und sich am Kopf zu kratzen. „Naja, er hat gesagt, wenn ich dir das Herz breche, kommt er wieder und bricht mir jeden einzelnen Finger. Und er hörte sich ziemlich ernst an..." Ben fing schallend an zu lachen. „Ja, das klingt ganz nach ihm."

Liebevoll küsste er seinen Freund, als sie ein Schnauben hinter sich hörten. „Bah, ihr widerlichen Schwuchteln. Ist das euer Ernst? Mitten in der Öffentlichkeit. Hier laufen kleine Kinder rum." Sofort war Olli auf den Beinen und baute sich vor den beiden Typen auf. Diese waren vielleicht gerade mal um die sechzehn und bei Ben gingen alle Alarmglocken an. Die hätten gegen Olli keine Chance und er wusste, wenn bei diesem die Sicherungen rausflogen, war er nur schwer im Zaum zu halten.

Zaghaft legte er daher seine Hand auf Ollis Arm, zog ihn von den Typen weg und flüsterte: „Lass die einfach..." „Ja, genau, verpisst euch. Sowas wie euch will hier keiner sehen." Ehe Ben sich versah, ging Olli in großen Schritten auf die beiden Jungs zu, baute sich vor ihnen auf und sagte: „Ey, keine Haare am Sack, aber schon so 'nen miesen Charakter. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr niemals so etwas Schönes mit jemanden habt, wie ich mit meinem Freund. Fickt euch. Kein schönes Leben noch."

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