Kapitel 33 | Ben

436 54 31
                                    

Kapitel 33 | Ben

Umso länger er in Vincents Armen lag, desto mehr fingen seine Gedanken an zu kreisen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Umso länger er in Vincents Armen lag, desto mehr fingen seine Gedanken an zu kreisen. Er konnte einfach nicht abschalten. Immer noch dachte er an Olli und dessen Verhalten heute im Freizeitpark. Hätte Vinc ihn nicht nach Olli gefragt, hätte er dem Ganzen wahrscheinlich weniger Bedeutung beigemessen.

Irgendwann fing Vinc an, Bens Hals zu küssen und schob seine Hand unter dessen Shirt. Zögerlich ließ Ben sich auf die Zärtlichkeiten ein. Küsste dann aber zurück und ließ seine Hände im Gegenzug über Vincents Körper wandern. Ben versuchte sich fallenzulassen und sich ganz auf den tollen Mann neben sich zu konzentrieren.

Immer verlangender wurde ihre Zärtlichkeiten, immer ungestümer ihre Küsse. Bald war ihre Kleidung auf dem Boden gelandet und sie lagen nackt auf der Couch. Und als Vincent sich über Bens V-Leiste küsste und kurz darauf über einen seiner Hoden leckte, passierte es. Ben wusste noch im gleichen Moment, dass es aus war. Dass er es unwiderruflich verbockt hatte und ganz allein schuld war. Aber er hatte das „Olli", was seine Lippen verließ, nicht aufhalten können. War sein bester Freund doch immerzu in seinem Kopf. Gerade heute... Die Schuldgefühle übermannten ihn augenblicklich und ließen ihn fast ohnmächtig werden.

Sofort sprang Vincent wie von der Tarantel gestochen auf. „Du Mistkerl! Du Arschloch!" Ehe Ben sich versah, hatte der Blonde seine Hose und sein Shirt aufgehoben und warf sie ihm ins Gesicht. „Raus! Verpiss dich!" „Vinc, bitte..." „Hau ab, habe ich gesagt." „Lass mich..." „Ich will nichts hören. Vorhin hab ich dich noch gefragt und da hast du mich eiskalt angelogen." „Nein, habe ich nicht." Darauf schnaubte Vincent nur, was Ben ermutigte, weiterzusprechen. „Lass mich erklären. Du verdienst die Wahrheit. Bitte." „Du hast eine Minute."

Schnell streifte sich Ben seine Klamotten über und sagte dann: „Ich habe dich wirklich sehr gern", Vincent schnaubte wieder, während auch er sich anzog, „und ich hatte so sehr gehofft, dass das mit uns funktioniert. Du hast vorhin deine Frage falsch formuliert." „Komm zum Punkt." Ben schaute auf seine Füße, als er weitersprach, leise und kaum zu verstehen. „Ich liebe Olli... aber er mich nicht..."

Als er keine Reaktion bekam, traute er sich aufzusehen. Vincent starrte ihn nur entgeistert an und ließ sich dann mit einem Seufzen neben ihm auf dem Sofa nieder. „Wie lange schon?" „Ungefähr zwölf Jahre..." „Fuck! Dein Ernst?" Ben nickte nur und wollte sich gerade erheben, als Vinc ihn zurückhielt. „Das mit uns ist vorbei. Aber das ist dir wohl selber klar. Ich habe dich auch wirklich gern und mir tut es leid für dich, dass du vielleicht niemals frei sein wirst für eine Liebe, die auch erwidert wird." Darauf nickte Ben nur und wischte sich eine Träne von der Wange. Er hatte sich so sehr gewünscht, dass es mit Vincent klappen würde. Schon lange war niemand mehr so nah an Ollis Platz in seinem Herzen gekommen. Aber anscheinend nicht nah genug.

Gerade hatte er die Klinke der Wohnungstür heruntergedrückt, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er drehte sich zu seinem Ex-Freund um, der ihn daraufhin in eine kurze, aber feste Umarmung zog. „Ich hoffe, du wirst eigenes Tages über ihn hinwegkommen." „Danke... Es tut mir wirklich leid. Ich habe es echt versucht..." Vincent hob nur kurz seine Hand, um ihm zum Schweigen zu bringen. „Es reicht..." Ben ging, mit Tränen in den Augen, und drehte sich nicht mehr um.

Als er, nach einer gefühlten Ewigkeit, zuhause ankam, sah er auf die Uhr. Olli würde sicher schon schlafen. Das war ihm nur recht. So musste ihn dieser wenigstens nicht in diesem Zustand sehen. Doch als er durch die Wohnungstür trat, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass sein Freund noch wach war. Dieser bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte und nahm ihm fest in die Arme, als die ersten Tränen über seine Wangen liefen.

„Couch?", fragte Olli, worauf Ben nur nickte. Zusammen ließen sie sich nieder. „Vincent?" Wieder nickte er. „Willst du drüber reden?" „Heute nicht. Können wir einfach hier sitzen bleiben?" „Natürlich." Olli griff nach der Fernbedienung und schaltetet eine Doku über die ägyptische Pharaonenzeit ein. Dann hob er seinen Arm und deutete Ben, dass dieser sicher an ihn lehnen sollte. Zu gern nahm er dieses Angebot an und spürte dann, wie sein Freund eine Decke über ihnen ausbreitete.

Tatsächlich schlief er ziemlich schnell ein. Ollis Duft, dessen Körperwärme und Herzschlag hatten eine unglaubliche beruhigende Wirkung auf ihn. Als er mitten in der Nacht wach wurde und sich aufrichtete, hörte er, wie Olli schlaftrunken nuschelte: „Komm wieder her..." Zusätzlich griffen zwei liebevolle Hände nach ihm und zogen ihn wieder an den Mann, den er so sehr liebte.

Bittersweet HeartbreakWo Geschichten leben. Entdecke jetzt