Kapitel 18

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Owen

Ich hatte Emilia sofort bemerkt, als sie durch die Tür getreten war. Doch ich hatte absichtlich nichts gesagt und mir nichts anmerken lassen, um zu sehen, wie sie reagierte. Erstaunlicherweise blieb sie still in der Tür stehen, sah stumm dabei zu, wie ich Cassie fickte und machte nicht den Anschein etwas sagen zu wollen. Es wirkte eher so, als wäre sie ein wenig überrascht mit einem Hauch Faszination, ohne ihren Gesichtsausdruck falsch deuten zu wollen. So gebannt, wie sie auf Cassie starrte, erweckte es den Eindruck, als hätte sie noch nie gesehen, wie andere Leute vor ihrer Nase Sex hatten. Dabei war das in der heutigen Zeit nicht mehr wirklich eine Seltenheit.

Die Leuten wurden immer verrückter und störten sich auch nicht daran in der Öffentlichkeit zu vögeln, wo jeder sie jeden Moment sehen konnte. So extrem war ich nicht. Aber ab und zu eine schnelle Nummer im Auto oder im Park hatte schon seinen Reiz. Natürlich nur mit der richtigen Person. »Können wir dir irgendwie helfen?«, ergriff Cassie zuerst das Wort. Sie stützte sich lässig auf ihre Ellenbogen, ohne jeglichen Hauch von Scham, obwohl sie Emilia ihre wohlgeformten Brüste präsentierte. »NEIN!«, kam es hysterisch von Emilia. Jetzt wo wir sie bemerkt hatten, wusste sie nicht so recht, wo sie hinsehen sollte. »Tut mir leid. Ich wollte gerade wieder gehen«, stotterte sie peinlich berührt, während ihre Wangen feuerrot wurden.

Als ich meinen Blick dann auch noch hob und sie einfach ansah, trat sie unruhig von einem Fuß auf den anderen, knetete nervös ihre Hände und senkte beschämt den Kopf. Doch was ich auch sah, wie sie sich auf die Unterlippe biss. Und diese Geste ließ mich noch härter werden, wenn das überhaupt möglich war. »Warum bist du hier Emilia?«, wollte ich von ihr wissen, weil sie ohne Ankündigung hier aufgetaucht war. »Ähm...«, stotterte sie unbeholfen. »Ist nicht so wichtig«, machte sie plötzlich auf dem Absatz kehrt und stürzte aus dem Raum. Wobei die Tür mit einem lauten Schlag ins Schloss fiel.

»Wer war das?«, wollte Cassie wissen, als ich mich bereits aus ihr zurückgezogen hatte und meine Hose schloss. Langsam richtete sie sich auf und begann ebenfalls ihr Kleid zu richten. »Die kleine Schwester eines alten Freundes«, hielt ich mich absichtlich bedeckt. »Komm schon Owen. Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen«, legte sie ihre Hand auf meinen rechten Oberarm. »So viel gibt es da nicht zu erzählen. Sie braucht bei etwas meine Hilfe. Mehr ist da nicht«, versicherte ich ihr. »In welcher Hinsicht?«, ließ sie sich nicht abschütteln. »Etwa im sexuellen Sinne. Dann bring sie doch mal mit. Ich glaube, sie würde mit uns viel Spaß haben«, malte sie sich aufgrund meiner wortkargen Antworten selbst ein Bild.

Diese Vorstellungen ihrerseits ließen bei mir sofort das Kopfkino angehen. Ich sah Cassie und Emilia zusammen in meinem Bett, wie sie sich küssten und ich eine von ihnen nahm. Mein Schwanz stand wie eine Eins, obwohl ich bis eben noch in Cassie gesteckt hatte. Wenn wir es auch nicht bis zum Schluss geschafft hatten, weil wir vorher unterbrochen wurden, von einer unsicheren, für ewig gezeichneten Frau, das niemals auf diese Idee unsererseits eingehen würde. »Wie ich sehe, gefällt dir die Vorstellung«, packte Cassie mir ungeniert an meinen Schwanz. »Selbst wenn, würde das nichts werden«, zog ich ihre Hand am Handgelenk weg. »Schade«, schob sie schmollend ihre Unterlippe nach vorn.

»Wir müssen das ganze an der Stelle beenden Cassie«, überging ich ihre letzten Worte. »Na schön. Sehen wir uns heute Abend? Oder morgen?«, konnte sie es nicht abwarten das zu Ende zu führen, was wir begonnen hatten. Ich machte ihr mit meiner Antwort jedoch einen Strich durch die Rechnung. »Heute wird es nichts mehr und morgen weiß ich noch nicht«, sah ich an ihr vorbei auf die Tür, durch die Emilia vor einigen Minuten verschwunden war. »Es ist wegen ihr, stimmts?«, folgte Cassie meinem Blick. Da ich wusste, dass leugnen nichts brachte, nickte ich knapp. »Dann ruf einfach ein, wenn du Zeit hast«, konnte ich Enttäuschung aus ihrer Stimme heraushören. Trotzdem lächelte sie mich warm an und deutete dann in Richtung Tür.

Chicago Bastard - How you saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt