Emilia
»Raus aus den Federn«, kam Yara am nächsten Morgen fröhlich singend in mein Zimmer, was nur bedeuten konnte, dass Corey ihr irgendwas Tolles geschrieben hatte. »Mhm«, grummelte ich genervt und zog mir das Kissen über den Kopf. »Komm schon Lia steh auf«, hörte ich, wie sie die Gardinen öffnete und zu meinem Kleiderschrank lief. »Was ziehst du an?«, linste ich unter dem Kissen hervor, als sie begann darin herumzuwühlen. »Ich hab zwei Kleider mit, die in Frage kämen«, setzte ich mich schließlich auf, weil ich einsah, dass es nichts brachte sich weiter zu weigern. Außerdem war es Sofias Ehrentag. Da konnten wir uns nicht erlauben zu spät zu kommen.
»Und wo sind die? Bitte sag mir nicht, dass sie noch in der Tasche stecken«, zeigte sie anklagend auf meine Reisetasche, die noch unausgepackt vor meinem Kleiderschrank stand. »Nein. Ich hab sie gestern Abend ins Bad gehängt«, schlug ich die Decke zurück und machte mich hüpfend auf den Weg zum Bad, während Yara mir folgte. »Entweder das oder das«, deutete ich erst auf ein schlichtes dunkelblaues Kleid und dann auf ein weißes mit hübschen Blumenmuster. »Definitiv das weiße. Auch wenn du in der Kirche noch eine Jacke drüberziehen musst, um mich ganz so nackt dazustehen«, war ihre Entscheidung schnell gefällt. Und ich stimmte ihr zu.
Das lange weiße Blumenkleid mit freiem Rücken und Schlitz am Bein hatte ich schon länger. Jedoch hatte ich mich nie getraut es anzuziehen. Bzw. gab es bis jetzt keinen Anlass dazu. »Sehr schön«, klatschte Yara aufgeregt in die Hände. »Dann mach dich fertig und zieh es an«, rauschte sie schon aus dem Bad, sodass ich allein zurückblieb. Ich stieg nochmal schnell unter die Dusche, um mich überall zu rasieren und trocknete mich dann gründlich ab. Nur in mein Handtuch gewickelt, begann ich ein dezentes Make Up aufzutragen, bevor ich schließlich in mein Kleid schlüpfte und zurück in mein Zimmer hüpfte, wo Yara mich bereits erwartete. Nur das sie schon komplett angezogen und gestylt war, während ich mir noch überlegen musste, was ich mit meinen Haaren anstellte.
Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid mit tiefem Ausschnitt, goldenen hohen Schuhen und hochgesteckten Haaren. Sie sah wirklich atemberaubend aus. Und ich war mir sicher, dass Corey das zu schätzen wusste. »Warum hast du das Kleid noch nie getragen. Es sieht wunderschön an dir aus«, musterte sie mich von oben bis unten. »Danke«, errötete ich bei ihrem Kompliment. »Ähm...«, räusperte ich mich. »Ich weiß nur nicht, was ich mit meinen Haaren machen soll?« »Lass das mal meine Sorge sein. Dafür bin ich ja da«, klopfte sie auf den Stuhl, der vor ihr stand. Ich hüpfte zu Yara, setzte mich und ließ sie einfach machen. »Wusstest du eigentlich, dass du im Schlaf sprichst?«, fragte sie ganz beiläufig, während sie meine Haare lockte. »Das wusste ich nicht. Wie auch, wenn ich schlafe, schlafe ich«, versuchte ich es mit einem Lachen abzutun.
Da Yara hinter mir schwieg, wusste ich, dass sie das Thema nicht einfach fallen lassen würde, sondern wahrscheinlich gerade überlegte, wie sie ihre nächste Frage formulieren konnte. »Was hab ich denn gesagt?«, gab ich seufzend nach und machte den ersten Schritt. »Ziemlich verwirrendes Zeug, was ich nicht verstanden habe. Und ein Wort. Oder bessergesagt einen Namen. Du hast ihn ständig wiederholt«, legte sie den Lockenstab beiseite, fasste meine Haare in einem Pferdeschwanz und wickelte ein Haargummi drum. »Welchen Namen Yara?«, hielt ich mich an dem Stoff meines Kleides fest. »Owen, Lia. Du hast die ganze Zeit seinen Namen gesagt«, suchte sie durch den Spiegel meine Augen. »Das musst du dir eingebildet haben«, nickte ich überzeugt.
»Hab ich nicht. Und das weißt du auch selbst«, trat sie hinter mir hervor und hockte sich neben mich. »Was ist zwischen euch passiert?«, zog sie mir zwei Strähnen aus dem Zopf und legte dann ihre warmen Hände an meine Wangen. Ich senkte derweil beschämt meinen Blick und traute mich nicht mehr sie anzusehen. »Lia. Du kannst doch mit mir reden. Wir erzählen uns doch sonst alles«, strich sie mit ihren Daumen über meine Wangen. »Wir haben uns geküsst. Mehrmals. Und zusammen in einem Bett geschlafen. Öfters. Aber dann hat er mit seiner besten Freundin gevögelt und ich bin eifersüchtig. Obwohl ich keinen Grund dazu habe, verstehst du Yara. Die beiden kennen sich schon aus dem College«, sprudelte das Geständnis nur so aus mir heraus.
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Chicago Bastard - How you saved me
RomanceTextausschnitt: Ich ließ eine meiner Hände an ihrer Seite nach unten gleiten und fuhr mit meinen Fingerspitzen über die nackte Haut ihres Oberschenkels. Dabei schob ich den Saum ihres Kleides ein Stück nach oben und ließ meine Hand darunter verschwi...