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Schwerfällig bist du gestern nach hause gekommen und hast nach einer Dusche sofort die heutigen Termine ausgemacht. Umso begeisterter bist du nun, dass es so kurzfristig geklappt hat und Linderung in Sicht ist. Erneut begutachtest du deinen Rücken im Spiegel des Studios nachdem du dich fast komplett entkleidet hast. Blaue Flecken erstrecken sich über deinen unteren Rücken, gepaart mit einigen Abschürfungen und hauchfeinen Narben.

''Y/N-san'', begrüßt dich die Vietnamesin und tritt mit kleinen Schritten in das abgedunkelte Zimmer. ''Oh, oh, nicht gut, nicht gut'', murmelt sie mit ihrem gebrochenen Wortschatz und begutachtet die Verletzungen aufmerksam.

''Ich bin nur etwas verspannt'', versuchst du sie abzulenken und zeigst wie unflexibel deine Schultern sind und wo sie ständig blockieren. ''Ich komme nicht mal mehr richtig runter.''

Sie überlegt angestrengt und leitet dich zu der aufgewärmten Liege. ''Wo auch?'', fragt sie und legt ein weiches Handtuch über dich. Du versuchst die schlimmsten Schmerzen und Verspannungen auszumachen, scheiterst jedoch an deinem momentanen Zustand. Seufzend versteht sie deine lange Pause. ''Ich mach schon, wird besser.''

Unbeholfen fasst du deine Haare zusammen und klemmst sie in eine Haarspange. Selbst jetzt fallen dir die fehlenden Strähnen auf und deine Fäuste ballen sich unweigerlich. Auch wenn es nicht viele sind, reicht es um deine Wut anzufachen. Das ist fast noch schlimmer als die flachen Schnitte über deinen Rippen.

Leise dringen Töne aus der Musikanlage und beruhigen deinen Gemütszustand so sehr, dass du dich wirklich unter ihren Berührungen entspannst. Du bist schon lange ihr Kunde, kommst jedoch erst in letzter Zeit damit klar dich fast vollkommen vor ihr zu entblößen und vor allem anzufassen. Behutsam verteilt sie das duftende Öl auf ihren Händen und beginnt mit der lockernden Massage. 

Du sinkst immer tiefer, bis es sich anfühlst als wärst du nur ein flacher Pfannkuchen auf der warmen Liege. Immer wieder nimmst du dir vor, regelmäßig zu kommen, schaffst es aber nur wenn du dich kaum noch bewegen kannst. Zum Leidwesen von euch beiden.

Harte Muskelverspannungen zwischen deinen Schulterblättern beanspruchen ihre ganze Aufmerksamkeit während sie den Bereich um deine Nieren vorsichtiger bearbeitet. Trotzdem zuckst du kurz, als ein Schmerzreiz durch dich strömt. Leichter fährt sie fort bis dein ganzer Körper durchgeknetet ist.

Dann folgt der unangenehme Teil und du setzt dich im Schneidersitz vor sie. Mit geübten Griffen beugt sie dich weit über ihr Knie nach hinten und jede andere Richtung. Du versuchst auszuatmen und nicht gegen den Knoten anzukämpfen bis es leise knackt. Beruhigend streicht sie nochmal über deinen Rücken und entfernt sich aus dem Raum. 

Mit einem Körper aus Wackelpudding und einem zufriedenen Gesichtsausdruck ziehst du dich an und verlässt das Massagestudio nach dem bezahlen. Dein nächster Stopp ist der Friseurladen um deine verunstalteten Haare zu richten. ''Kann man das einfach irgendwie angleichen?'', fragst du die Friseurin mit flehenden Augen und ziehst eine der kürzeren Strähnen nach oben. 

''Ich denke, das lässt sich bewerkstelligen. Die Länge soll an sich bleiben, denke ich?'', fragt die Angestellte und du nickst heftig. ''So schlimm ist es nicht, möchten sie einen Kaffee?''

''Ja gerne'', antwortest du und folgst ihr zu den Waschbecken. Seufzend lässt du dich nieder und siehst noch einmal die Haarspitzen an. Insgeheim schwörst du dir, den nächsten nicht so leicht davon kommen zu lassen. Sollen sie eben besser aufpassen anstatt deine wirbelnden Haare zu treffen.

Du nippst am Heißgetränk, bis sie schließlich Zeit hat und dir ein Handtuch in den Nacken legt. Mit zurück geneigtem Kopf schließt du die Augen und hörst den Wasserhahn plätschern. Nur unterbrochen von der  leisen Klingel an der Tür und der Radiomusik. Noch eine Minute vergeht, dann spürst du das angenehme Wasser und die ruhigen Bewegungen von Fingern die das Shampoo einmassieren. 

∘°ෆ 𝑪𝒐𝒍𝒐𝒓𝒇𝒖𝒍 𝒗𝒊𝒐𝒍𝒆𝒏𝒄𝒆  ෆ°∘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt