Du hast vergessen wie man atmet. Fixierst Ran mit zusammengekniffenen Augen. Er hat keine Ahnung was das alles bedeutet. Was dir dieses Kuscheltier bedeutet, so kindisch es auch aussehen mag.
Deine Lippen bleiben fest aufeinander gepresst und Rans Wärme schafft es zuerst nicht an dich heranzukommen. Erst als sich sein Griff lockert, dich fast schon wieder freigibt schließt du die Augen und deine festgefahrenen Gedanken schaffen ein klares Bild von der Realität. Er hat nichts schlechtes vor, warum Zweifelst du nur ständig wieder daran?
''Gehen wir?'', flüsterst du gegen seine feuchten Lippen, genießt den Moment als er dein Gesicht in beide Hände nimmt und dich still ansieht. Etwas an dieser Geste lässt dich hoffen. Etwas an dieser Wohnung, an diesem Haus gibt dir das Gefühl fliehen zu wollen während du gleichzeitig nicht weg willst weil es das einzige ist, das dir jemals einen gewissen Hauch von Ruhe gebracht hat.
''Was immer du willst, Prinzessin'', erwidert er ruhig. Seine Stirn gegen deine gelehnt verweilt er einen Moment und ihr beiden findet nicht die nötige Kraft um euch zu rühren. Es kann so einfach, so natürlich sein wie atmen. Doch selbst das bekommst du momentan nicht wirklich hin.
Du schluckst einen bissigen Kommentar herunter, weißt zu gut dass er nie aufhören wird dich so zu nennen und es ist gut so. Es gibt dir eine Sicherheit nach der du dich mehr sehnst als Zorn je in dir auslösen kann. Leise fängst du an zu kichern, kannst es nicht unterdrücken und noch weniger verstehen.
Seine Hände schließen sich um dich. Er vergräbt sein Gesicht wieder in deiner Halsbeuge und bringt dich mit den zarten Berührungen seiner Lippen zum auflachen. Laut. Ungezwungen.
Und vor allem echt.
Was er aus dir lockt, was er unter allen Schichten ausgräbt obwohl der Weg mit so vielen Stacheln versehen ist. Du willst es unter allen Umständen bewahren.
Vor ihm windend, versuchst du ihn wegzuschieben, endest damit auf die Matratze gedrückt zu werden. Beide Hände über dem Kopf fixiert, flankieren deine Beine seinen schlaksigen Körper. Versuchen auch ihn zu fixieren doch dein Bauch schmerzt schon so sehr, dass du hilflos japsend daliegst.
Als der Druck nachlässt befreist du dich. Für eine Sekunde willst du fliehen, dann siehst du die Sanftheit in seinen Augen mit dem belustigten Blitzen. Du reckst dich hoch, verschließt deine Lippen noch einmal mit seinen und es ist alles was du brauchst.
''Was willst du mitnehmen?'', fragt Ran gerade so laut, dass du ihn durch die verschlossene Tür hören kannst.
Du ziehst dich weiter an, zwängst deinen Körper in die Jeans und fragst dich im selben Moment warum es keine Jogginghose ist. Irgendwie willst du gut aussehen. Für ihn. Nachdem er dich in jeder noch so schrecklichen und verstörenden Art vorgefunden hat. ''Nur Alltagskleidung'', antwortest du, nicht lauter als er. ''Hier ist nichts, das ich vermissen werde.''
''Bist du sicher?'', du hörst die Tür vom Kleiderschrank quietschen, gefolgt von einem Luft schnappen und einem Grollen, das dein Blut zum kochen bringt. ''Verdammt, was sind das für heiße Kleider? Und ich durfte dich nur in dem einen sehen oder was?''
Die letzten Hygieneartikel fallen in den Beutel mit dem du zu dem Haitani läufst. Aufmerksam begutachtet er die Kleider. Eins freizügiger als das andere und zu jedem einzelnen kannst du eine Geschichte erzählen. Keine von aufregenden Dates oder Feiern. Nu welche von Aufträgen, die deine Reinigungskosten in die Höhe schnellen ließen um die Flüssigkeiten zu beseitigen.
''Wenn sie dir so sehr gefallen kann ich sie dir ausleihen. Du wirst fantastisch darin aussehen'', scherzt du. Keine positive Erinnerung hängt an den Stücken und du zögerst nicht, sie zurückzulassen. Jedenfalls fürs erste. Mitsamt der Perücken.
''Sie stehen dir bestimmt besser'', murmelt er, wendet den Blick von den Kleidern ab und fängt deinen Blick auf. Verhärtete Augenbrauen, angespannte Lippen und zusammengebissene Kiefer. ''Mh.. oder ich kauf dir einfach neue, Prinzessin. Jedes einzelne das du willst.''
Dein Blick hellt sich auf. Nicht, weil du etwas geschenkt bekommst, sondern weil es ohne dunkle Erinnerungen behaftet sein wird. ''Fangen wir damit an'', fügt er nach einer kurzen Pause hinzu, schiebt einen flachen Karton in deine Richtung. Ein breites, goldenes Band verschließt die beiden violetten Teile.
''Was ist das?'', fragst du mit einem Stirnrunzeln. Zögernd hebst du es hoch und fragst dich selbst wo er es versteckt hat. Du kannst dir die Frage selbst beantworten. Seit deiner Ankunft bist du nicht in der Verfassung gewesen irgendetwas wahrzunehmen. Ungeduldig tippt er auf die Verpackung, lässt seine Hände über deine Arme gleiten um sie vor deinem Brustkorb zu verschränken.
Du öffnest das Band, hebst den Deckel an um ihn schnell wieder zu verschließen. ''Mach das nicht'', flüsterst du, trittst einen Schritt von ihm weg doch er bleibt dicht hinter dir stehen. ''Ran..''
''Schau es dir jedenfalls an'', bittet er leise, öffnet die Verpackung erneut. Trotz dem kurzen Blick weißt du genau was drinnen liegt. ''Dir hat es gefallen.''
''Ja, aber-'', du verschließt deinen Mund, lässt deine Finger über den Stoff gleiten. Es ist so lange her und war nur ein flüchtiger Augenblick. Damals. In Roppongi. Als du durch Zufall mit ihm durch die Stadt geschlendert bist und dieses atemberaubende Kleid in einem der Schaufenster gesehen hast. Du bist nicht einmal angehalten um es anzusehen, hast nicht gewusst, dass du so aufmerksam beobachtet wirst.
Dieses eine Kleid, das so unscheinbar an der Schaufensterpuppe hing und dich trotzdem in den Bann gezogen hat liegt jetzt vor dir. Ordentlich gefaltet in dem Karton. ''Es ist für unser erstes Date'', schnurrt Ran und bringt dich dazu sanft zu lächeln.
''Du bist doch bescheuert'', murmelst du verlegen. ''Du musst das nicht machen.''
''Ich mache nichts weil ich es muss. Ich schenke es dir, weil ich es will'', sein Atem streift dein Ohr und du spürst wie sich seine Wangen amüsiert heben. ''Außer natürlich du willst es nicht.''
Bevor du denken kannst, greifen deine Hände fester um den Karton als könnte es dir jeden Moment wieder jemand wegnehmen. ''Danke'', du schürzt die Lippen, genießt nochmal das Gefühl des Stoffes und von Rans Wärme bevor du es wieder verpackst. ''Lass uns gehen'', mit den Worten drehst du dich um und unterdrückst das wehmütige Gefühl in deiner Brust. Nur das Namensschild reißt du aus einem inneren Impuls heraus ab und verstaust es in der Tasche die Ran trägt.
Er hebt seine Brauen, verkneift sich jedoch einen Kommentar. Unzählige Fragen kreisen in seinem Kopf, da kommt es auf eine mehr oder weniger nicht mehr an.
Aufgebracht stürmt Sanzu vom Sofa als ihr die Tür öffnet und fährt dich mit einer Intensität an die du nicht einordnen kannst. ''Wo zur Hölle warst du? Ihr! Wir dachten es wäre schon wieder etwas passiert!''
Du stutzt, siehst unentschlossen zu Rindou, der entspannt auf den Polstern liegt und in einer Zeitschrift blättert. ''Du. Ich hab mir keine Gedanken gemacht'', sagt er desinteressiert, aber du bemerkst das erleichterte ausatmen als er euch über seine Brillengläser hinweg mustert.
''Kann ja nicht ewig in den selben Klamotten rumlaufen'', du zuckst mit den Schultern und drückst Sanzu den Schlüssel in die Hand. ''Fährt sich gut.''
''Habt ihr deins endlich mitgenommen?''
Verständnislos siehst du den platin-blonden an. ''Und wie soll das gehen? Ich trage es auf dem Rücken oder was?'' Nachdenklich schlendert er zurück zum Sofa, kratzt sich am Bauch und nimmt einen großen Schluck von der braunen Flüssigkeit. Du redest dir ein, dass es Eistee ist, doch bezweifelst es.
''Nimm mich einfach später mit zurück, du kommst dort doch eh vorbei'', schlägst du vor. Lehnst dich über die Sofalehne und stibitzt einen Keks.
''Warum muss ich immer wieder heim, wenn du einfach so hier bleiben kannst?'', fragt Sanzu herausfordernd, zieht die Kekspackung näher und wirft dir einen warnenden Blick zu.
''Sicher kannst du auch bleiben'', mutmaßt du, erntest jedoch synchrones brummen von den Haitanis, die der ältere noch untermauert indem er sich schwer gegen dich lehnt. ''Hey, ihr habt von Teamwork geredet, jetzt schließt mein erstes Mitglied nicht einfach aus'', du lachst amüsiert, erntest noch mehr grummeln und diesmal Sanzus begeistertes Kichern.
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∘°ෆ 𝑪𝒐𝒍𝒐𝒓𝒇𝒖𝒍 𝒗𝒊𝒐𝒍𝒆𝒏𝒄𝒆 ෆ°∘
Fanfiction⸺ෆ°∘ 𝑯𝒂𝒊𝒕𝒂𝒏𝒊 𝑹𝒂𝒏 𝒙 𝑶𝒄 𝑇𝑜𝑘𝑦𝑜 𝑟𝑒𝑣𝑒𝑛𝑔𝑒𝑟𝑠 𝑀𝑎𝑛𝑐ℎ𝑚𝑎𝑙 𝑡𝑟ü𝑔𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝑒𝑟𝑠𝑡𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑒𝑖𝑛 𝑢𝑛𝑑 ℎ𝑖𝑛𝑡𝑒𝑟 𝑑𝑒𝑟 𝐹𝑎𝑠𝑠𝑎𝑑𝑒 𝑙𝑖𝑒𝑔𝑒𝑛 𝑡𝑖𝑒𝑓𝑒 𝐴𝑏𝑔𝑟ü𝑛𝑑𝑒 𝑤𝑖𝑒 𝑠𝑖𝑒 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑎𝑢𝑓𝑟𝑒𝑔𝑒𝑛𝑑𝑒𝑟...