∘°ෆ 𝑪𝒐𝒍𝒐𝒓𝒇𝒖𝒍 𝒗𝒊𝒐𝒍𝒆𝒏𝒄𝒆 ෆ°∘

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''Ey Prinzessin, lauf nicht so schnell'', Hanma lacht kehlig, versucht zu dir aufzuholen als du auch schon herumwirbelst und ihn trotz seiner beachtlichen Größe und einschüchternden Ausstrahlung mit nur einem Blick zum stoppen bringst bevor seine Hände einen Millimeter deines Körpers berühren können.

''Nenn mich noch einmal so und ich reiß dir die Kehle raus'', knurrst du. In deinen Augen brennt ein Feuer in dem Wut und Schmerz miteinander kämpfen.

Niemand, wirklich niemand außer Ran wird jemals das Recht bekommen dich so zu nennen.

Niemand wird jemals die Gelegenheit bekommen, dich an deinen schlechtesten Tagen zu sehen, obwohl es eigentlich die schönsten Stunden waren die du in deinem Leben hattest.

Niemand.

Nie wieder.

''Whoah beruhig dich. Dann eben Mäuschen, ist mir gleich'', winkt er ab, überspielt den hadernden Ausdruck der noch kurz zuvor seine Bewegung zum abrupten anhalten gebracht hat.

Du schüttelst seinen Arm von deiner Schulter, läufst schneller um möglichst viel Abstand zwischen dich und deine neu aufgezwungenen Teamkollegen zu bekommen. Hinter dir fällt der schlaksige Delinquent in ein monotones plappern, hier und da unterbrochen von spöttischem Gelächter und wieder dem nervenaufreibenden hochschieben von Kisakis Brille.

Deine Faust ballt sich genervt, doch du stapfst weiter. Du willst es hinter dich bringen um in den nicht vermissten Alltag zurückzugelangen. Zwischen Wut und Gewalt hast du dich schließlich immer schon am wohlsten Gefühlt. Oder? Es ist das, was du kennst. Das, was du einschätzen kannst ohne weiter drüber nachzudenken. Ohne unsicher zu sein oder verwirrt über dich selbst.

'Prinzessin' – der raue Ton Rans Stimme wird dich bis in deine Träume verfolgen und diesmal hast du nichts dagegen. Solange du ihn in deinen Gedanken behältst können dir die Alpträume nichts anhaben, die ganz sicher auf das ganze Drama folgen werden.

Du beißt die Zähne zusammen, darfst dich nicht verlieren. Noch nicht jedenfalls. Dafür bleibt danach noch genug Zeit denn es wird dich auf ewig verfolgen. Zurecht. Die Schritte hinter dir werden langsamer als du durch die Öffnung in der Mauer schlüpfst, wenige weitere Schritte machst bevor auch du zum stehen kommst.

Da sind sie. Die violetten Augen, die dir eine andere Welt gezeigt haben. Die deine Seele auch jetzt noch nach mehr lechzen lassen dass es schmerzt. Ran eilt auf dich zu, Sanzu und Rindou hinter ihm bevor sie zum stehen kommen und ihre Augen sich entsetzt und verwirrt weiten.

''Was wird das?'', fragt der ältere Haitani ungläubig. Lässt sein Baton zwischen die Finger gleiten. Selbst unter der Jacke siehst du genau, wie er seine Muskeln spielen lässt. Du schweigst. Bekommst deine Lippen nicht einmal auseinander, als dir der Atem in der Kehle stecken bleibt. ''Rede mit mir, Prinzessin'', abgesehen von der ungewohnten Verletzlichkeit in seiner rauen Stimme liegt da noch etwas anderes.

Ein Flehen.

Es wird dich heimsuchen. Auf die schlimmste Art und Weise, die du dir nicht einmal vorstellen kannst. Dein Traum, seine neckische, fürsorgliche Art zu behalten wird scheitern. Erbarmungslos.

''Ihr seid abgeschrieben'', setzt Kisaki monoton an, kann den gewinnenden Unterton jedoch nicht verbergen.

Wie in Trance hängen deine Augen auf Ran.

Und seine auf dir.

Tränen verschwimmen deine Sicht, lassen den nächsten Atemzug erneut stocken als es dich zerreißt.

''Ich hasse dich, Haitani Ran. Ich hab dich nur ausgenutzt'', dringen die Worte schließlich aus deinem Mund, doch du kannst dir selber nicht glauben als dein gesamter Körper anfängt zu zittern. Du musst überzeugender sein, musst so standhaft sein, wie es von dir verlangt wird.

''Warum erlaubst du dir selbst nicht glücklich zu sein?'', Rindou tritt einen Schritt vor. Deine Augen schweifen zu ihm und es bricht dich erneut. Tränen sammeln sich in seinem Blick, genauso wie in Sanzus. Drei Personen die in kurzer Zeit zu dem wichtigsten Teil in deinem Leben wurden. Die ein Teil von dir selbst wurden.

Doch du bist glücklich, oder?

Wenn alles vorbei ist, wird alles wieder gut, oder?

Es trifft dich so unerwartet, wie ein Autounfall. Du wirst zerquetscht zwischen allen Gefühlen die in deinem inneren Brodeln und einen Weg nach draußen suchen während du reglos da stehst. Dein Herz klopft schnell, schmerzt vor Anstrengung obwohl sich auf der äußeren Hülle nichts regt.

''Ich hasse dich'', wiederholst du deine Worte energisch um die Unsicherheit zu vertreiben. Als ist es so einfach, Gefühle mit Worten wegzuwaschen.

Du siehst zu wie etwas in seinen Augen erlischt. Wie das wunderschöne Violett sich verdunkelt, doch er wendet seinen Blick nicht ab, hält dich gefangen bis nur noch ihr beiden existiert. ''Nein'', heiser dringt das Wort aus seinem Mund und du weißt nicht, ob du es dir nur einbildest.

''Du warst mir niemals wichtig'', schreist du nun. Die Tränen suchen sich ihren Weg über deine Wange, hinterlassen einen kalten Streifen der sich in deine Haut brennt wie Säure.

Du blinzelst, bringst deinen zitternden Körper wieder unter Kontrolle und hebst dein Kinn. ''Mir liegt ein Scheiß an euch. Ihr wart nur Mittel zum Zweck.''

Du kannst ihn niemals hassen. Sein Lächeln. Seine Berührungen. Seine Augen die in dich hinein sehen und jedes Gefühl genauer erfassen als du selbst.

Wie er in all der Dunkelheit derjenige ist, der dich findet egal wie tief du fällst. Du bist verloren ohne ihn.

''Ich hasse dich'', belügst du dich selbst. Er macht einen weiteren Schritt auf dich zu. Etwas eisiges läuft dir über den Rücken und du ziehst die Waffe aus dem Hosenbund und zielst. Er stoppt nicht, tritt noch näher bis der Lauf seine Brust berührt und sich seine Finger um deine legen.

Schnelle, hektische Atemzüge lassen deinen Brustkorb beben.

''Wenn du danach frei sein kannst, mach es Prinzessin. Wenn du mich wirklich hasst und danach frei bist.. Ich gebe alles für dich, auch wenn es mein Ende ist'', flüstert Ran sanft. Keine Spur von Angst oder Bedauern spiegelt sich in seinen Augen, nur ehrliche Betroffenheit und vielleicht.. Liebe?

''Ich hasse dich'', schwach kommen die leeren Worte über deine Lippen. Weniger als ein flüstern.

Deine Gedanken schreien. Gefangen zwischen Liebe und Hass. Deinem alten selbst und etwas neuem, das dir mehr Angst macht als der Tod selbst, weißt du, dass du ihn liebst. Du willst es nur nicht wahrhaben, dich verkriechen in deinem alten Trott weil unbekannte Gewässer tief und beängstigend sind.

Deine Hand sinkt langsam bevor sich seine Arme fest um deinen zitternden Körper schließen. Seine Finger streifen durch deine Haare, bringen deinen Kopf noch näher an seine Brust bis du seinen stockenden Herzschlag hörst, der sich mit deinem eigenen gleicht.

Ein erneuter Schauer rauscht über deinen Körper und bevor du nachdenken kannst, stößt du Ran zur Seite und der Aufprall lässt dich einen Schritt nach hinten taumeln. Heiße Flüssigkeit rinnt deine Seite herunter, tränkt den Hoodie bis das Grau deinen Augen gleicht.

Schmerz. Kälte. Angst. Gewissheit.

Dein Blick fängt den von Izana auf, der viele Meter entfernt steht und mit undurchdringlicher Miene zu dir sieht. Es war immer nur er und du, wobei du dich in der Dunkelheit verloren hast und er gewachsen ist.

''Du hast mich verraten'', seine Lipppen bewegen sich, doch seine Worte kannst du nicht verstehen. ''Ich bin nicht bereit, meinen Traum jetzt schon aufzugeben. Entweder du bist mir völlig untergeben, oder nutzlos.''

Die hektischen Schreie und Hände auf deinen Körper rücken in den Hintergrund als deine Beine langsam nachgeben und du dich in Rans Armen wiederfindest. Langsam blinzelst du. Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf deinen Lippen während Tränen dein Gesicht benetzen.

Chaos bricht aus. Erschütterungen, Zurufe verschiedenster Stimmen und das laute Dröhnen von Sanzus Bike. Du bekommst nichts mehr mit, als die aufmunternden Worte von Rans rauer Stimme, die dir mehr Versprechen als dein Körper einhalten kann. Seine Lippen berühren sanft deine Stirn und du fühlst dich nackt unter seinen Berührungen. Entblößt all deiner Gefühle. Du hast keine Angst zu sterben. Nicht, wenn du ihn damit rettest.

''Ich kann nicht in einer Welt bleiben, in der du nicht existierst.''