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POV Ran Haitani

Mit ausgestreckten Beinen sitze ich auf dem kleinen Bett, starre zur Tür die zum Badezimmer führt und versinke in meinen Gedanken. Fuck, ich hab mir immer vorgestellt wie sich ihre Lippen anfühlen, wie sie schmeckt, doch das war unbeschreiblich. Ich kann es selbst noch nicht fassen und würde es am liebsten in die Welt hinaus schreien.

Vielleicht mach ich das auch.

Sie gehört jetzt eindeutig mir und niemand wird das je wieder ändern. Auch sie nicht.

Ich spüre noch immer die Hitze. Ihre Hitze. Sie umspült meinen ganzen Körper wie ein verdammter Brand und sie ist das Öl, das alles weiter anfacht. Ich hab nicht damit gerechnet sie so verletzlich zu sehen und fast ist es als habe ich diese Verletzlichkeit ausgenutzt. Es hat mich überrascht, hat mich getroffen wie mein Baton, der hoffentlich bald den Kopf von ihren Entführern einschlägt wenn sie endlich mit Namen rausrückt.

Ein gefährliches Lächeln bringt meine Mundwinkel zum anheben. Kurz sind die sentimentalen Gefühle ausgeblendet und ich lasse mich in den gewalttätigen Gedanken kreisen, die mir schon immer am liebsten sind. Es ist einfach zu verstehen. Einfach umzusetzen.

Und vor allem ist es endgültig.

Besser als dieses hin und her mit ihr, auch wenn ich keine Zweifel habe wie sehr ich YN begehre. Warum ziert sie sich so? Es war der perfekte Augenblick und sie versteift sich aus dem Nichts.

Schlimmer noch, ich akzeptiere es ohne weitere Fragen um ihr Zeit zu geben. Ich war zurückhaltend, ohne mich wirklich zurückhalten zu müssen. Meine Augenbrauen heben sich, ich tippe auf das unordentliche Laken und schließe für einen Moment die Augen. Vielleicht sollte ich einfach ins Bad gehen, zu ihr unter die Dusche schlüpfen und es drauf ankommen lassen.

Im schlimmsten Fall schmeißt sie mich raus.

Im besten Fall..

Mein Grinsen wird breiter und ich zupfe die Hose zurecht. Das ist alles andere als Klug, doch für Kluge Entscheidungen bin ich schließlich nicht bekannt und mich meinen Impulsen hinzugeben macht umso mehr Spaß wenn etwas so verlockendes auf mich wartet.

Ein tiefes Knurren steigt meiner Kehle auf, bringt meine Brust zum vibrieren vor Verlangen. Jede Sekunde getrennt von ihr bringt mich um den Verstand. Mehr noch als vorher. Ich kann und werde nicht mehr von ihr getrennt sein. Die Berührungen haben mich in der kurzen Zeit abhängig gemacht und ich brauche sie wie Luft zum Atmen.

Beim ätzenden Ton eines Handys rolle ich mit den Augen, seufze laut. Was zur Hölle soll das schon wieder, wenn ich mich grad aufgerafft hab? Mein Blick schweift auf das blinkende Display auf dem Bett. Schneller als es mein Kopf verarbeiten kann, nehme ich den Anruf entgegen obwohl es nicht mein Telefon ist.

''Was gibt's?'', frage ich. Die Stimme spitz und herausfordernd. Ich werde nicht vergessen, dass der Wichser die ganzen Tage unerreichbar war während ich mir den Arsch aufgerissen hab um sie zu finden.

''Wo ist sie?'', fragt Izana und hört sich dabei überraschend uninteressiert an. Obwohl, es überrascht mich nicht wirklich, denke ich. Meine Brust wird schwer.

''Duschen'', antworte ich knapp. Irgendwas hat er an sich, das andere zum sprechen bringt. Mich eingeschlossen auch wenn es mich nervt. Schwer lasse ich mich zurück aufs Bett fallen. ''Sie wurde entführt.''

''Ach wirklich?''

Etwas an seinem Ton lässt mich aufhorchen. Eine Pause entsteht, die ich nicht unterbrechen werde. Ich bin mir nicht sicher was es genau ist und vielleicht täusche ich mich, doch er klingt nicht überrascht, noch weniger besorgt. Ein Gedanke setzt sich fest, lässt mich die Fäuste ballen. Ich werde sie beschützen, selbst wenn sie sich dagegen sträubt. 

∘°ෆ 𝑪𝒐𝒍𝒐𝒓𝒇𝒖𝒍 𝒗𝒊𝒐𝒍𝒆𝒏𝒄𝒆  ෆ°∘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt