POV Ran Haitani
''Hast du gestern ernsthaft deine ganze Kohle verzockt?'', fragt Rindou mit hochgezogener Augenbraue und folgt mir in den überfüllten Club. Schon von draußen sind die lauten Bässe zu hören und ich komme nicht umhin, mich so fehl am Platz wie schon lange nicht mehr zu fühlen. Egal was ich die letzten Stunden angefangen habe, nichts hat mich auch nur ansatzweise beruhigt oder abgelenkt.
Warum meldet sie sich nicht?
Warum ist sie so schnell aus dem Casino verschwunden?Widersprüchliche Gefühle kämpfen in mir um die Oberhand. Wut und Sehnsucht, Abneigung und das allumfassende Bedürfnis in ihrer Nähe zu sein machen mich wahnsinnig.
Nur wegen mir sind wir nun hier, auch wenn wir beide keinen Bock drauf haben. Meine Launen scheinen Rindou jedoch so auf den Zeiger zu gehen, dass er es in unseren vier Wänden nicht mehr aushält ohne dass er mich umbringt. Oder ich ihn. Wer weiß das zur jetzigen Zeit schon in der alles so abgefuckt ist.
''Jetzt bezahl schon bevor ich im stehen einpenne'', gröle ich mit einem aufgesetzten Lachen und zwinkere einer Gruppe von Weibern zu die tuschelnd vor dem DJ Pult stehen. Entblößen mehr von ihrem Körper als gut für sie ist. Sie sehen nicht schlecht aus, wahrscheinlich würde ich mich unter normalen Umständen sofort an sie ran machen, oder besser gesagt sie an mich. Doch meine Gedanken sind voll von diesem einen Gesicht das mich zur selben Zeit anmacht und ankotzt, dass ich mich jetzt schon besoffen fühle ohne einen Tropfen Alkohol intus zu haben.
''Meinst du, du siehst sie hier?'', fragt Rindou aus heiterem Himmel und mein Herz setzt einen Herzschlag aus bevor es normal weiter schlägt. Meine restlos wandernden Augen fixieren seine für eine Weile, bevor ich sie genervt rolle und wegsehe.
''Geht mir am Arsch vorbei'', erwidere ich achselzuckend. ''Soll sie doch machen was sie will, wir sind hier um zu feiern. Los geht's Rin-Rin, wir schleppen sie alle ab'', mit den Worten stürze ich mich zurück in die Menge und kippe Rindous Getränk direkt mit runter. Der starke Alkoholgeschmack brennt in meiner Kehle, lässt mich jedoch keine Miene verziehen während wir uns zurück auf die Tanzfläche schieben.
Aufmerksam mustert mich mein Bruder, wirft mir wissende Blicke zu die ich gekonnt ignoriere und mit mehr Alkohol betäube. Wenn ich nur ihr Gesicht aus meinem Kopf bekomme kann ich so weiter machen wie bisher. Unbeschwert und von allen in Roppongi gefürchtet.
Ein Grummeln bringt meine Brust zum beben als ich mir bewusst werde, dass ich sie schon wieder unter all den Gästen suche. Diese kleine Hoffnung sie zu sehen macht mich wahnsinnig. Mehr Alkohol rinnt meinen Rachen runter bis ich das unangenehme brennen nicht mehr spüre und sich meine Brust lockert.
Brüste schieben sich in mein Gesichtsfeld, hüpfen in der Masse herum und kommen mit ihrer lasziven Art immer näher. Mir kommt es hoch und ich schließe angestrengt meine Augen bevor ich sie wieder öffne um mich mit dem Anblick abzulenken. Für einen kurzen Moment sehe ich rote Iriden in dem flackernden Licht leuchten, verschwommen und ungenau. Mein Kopf setzt aus und ich bewege mich ganz automatisch in die Richtung bevor ich mich wieder unter Kontrolle habe. Meine Finger greifen um die Taille der anderen, ziehen sie nah an meinen Körper und erkunde ihre Kurven ohne irgend etwas zu empfinden.
Mir wird schlecht.
Doch ich werde alles daran setzen eine Reaktion aus YN herauszulocken. Ich werde nicht der einzige sein, der hirnlos umher irrt während sie sich in dem Club amüsiert nachdem sie so abrupt verschwunden ist. Da ist mir jedes Mittel recht, Hauptsache ich bekomme die Aufmerksamkeit von der einzigen Person bei der es mir wichtig ist.
Ich kippe noch einen Shot runter, stelle mir vor, dass sie es ist die vor mir steht und nicht diese plumpe Kuh deren Titten über die Tanzfläche hüpfen. Meine Finger graben sich in die schwitzige Haut, verstärken das angewiderte Gefühl umso mehr, doch das ist alles nur in meinem Kopf. Das rede ich mir alles nur ein und es wird ein leichtes sein, das zu bekommen was ich so sehr begehre.
Unter den unangenehmen Clubgerüchen nach Schweiß und billigem Parfüm dringt ein winziger hauch in meine Nase. Etwas süßes, betörendes, das ich begierig aufsauge und die Augen schließe um es zu genießen.
Hände erkunden meinen Körper, gleiten von meiner Brust nach unten bis zu meinem Schritt und ihr unangenehmer Atem überdeckt das, nach dem ich mich sehne. Meine Augen brennen als sie mir lallende Worte ins Ohr murmelt. Gurrend wie eine Taube und genauso ekelerregend in diesem Moment. Meine Hände ballen sich zu Fäusten, klären meine Gedanken für einen Herzschlag und alles prasselt auf mich ein.
Die roten Punkte, die Y/Ns Iriden sein sollen sind nur zwei Lichter am Dj Pult die meinen Sinnen einen Streich spielen. Selbst jetzt. Wie viel hab ich gesoffen? Um mich herum verschwimmt alles, lässt den betörenden Geruch noch präsenter um mich kreisen obwohl alles in meinem Kopf geschieht und nichts der Wahrheit entspricht.
''Ich kann dir eine unvergessliche Nacht bescheren, Sweetheart'', säuselt die Dickbusige und greift fester um meinen Schritt, ihre Lippen streifen meinen Nacken und mir kommt es erneut hoch. Ich taumele einen Schritt und sie presst sich noch enger, begieriger an mich.
Energisch schiebe ich sie weg um sie kurz darauf verständnislos anzusehen. Widerwärtig. Den Ausdruck muss sie genau mitbekommen haben. Ihre Hand landet klatschend auf meiner Wange und hinterlässt einen roten Abdruck ihrer fleischigen Finger der unangenehm pocht.
Ich schwanke erneut. Mein Körper fühlt sich an wie Wackelpudding und ich kann mich kaum auf den Beinen halten, was nichts von mit der Backpfeife zu tun hat. Die Tanzfläche verschwimmt vor meinen Augen, Lichter ziehen lange Schlieren hinter sich her als sie sich schon wieder an mich schmiegt und Richtung Ausgang schiebt. Ich stolpre vorne weg, stütze mich an der Wand bevor mein Gesicht im Dreck landet.
''Ran?'', dringt Rindous Stimme weit entfernt in meine Ohren. Ich stutze, versuche stehen zu bleiben doch werde weiter geschoben ohne mich dagegen wehren zu können. Was zur Hölle geht hier nur vor?
Endlich werde ich aufgehalten und ich sacke an der Wand zusammen während nur Wortfetzen einer Auseinandersetzung zu mir durchdringen. Doch ich erkenne die Stimme meines Bruders deutlich, spüre seine durchtrainierten Arm um meinen Rücken und die Weise wie er mich abstützt bevor weitere Beleidigungen aus seinem Mund dringen.
''Verdammte scheiße, auf was hast du dich da eingelassen?'', mault er genervt. Hievt mich umständlich auf seine Schulter und ich hänge nur da wie ein nasser Sack. Der anderen schenkt er keinen weiteren Blick und schubst sie lediglich aus dem Weg. ''Ich hab dich überall gesucht.''
Ich nicke schwach, froh endlich aus dieser Hölle raus zukommen. Die kalte Nachtluft umspült mich, dann kommt mir alles hoch und in einem endlosen Schwall übergebe ich mich an der nächsten Ecke. ''Rin-Rin'', krächze ich, werde aber sofort von dem nächsten würgen unterbrochen.
''Fuck, halt schon die Klappe, wir müssen dich erst mal heim bringen'', murrt er und wechselt einige Worte am Telefon während ich erschlagen auf der Bordsteinkante hänge und mir die Seele aus dem Leib kotze.
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∘°ෆ 𝑪𝒐𝒍𝒐𝒓𝒇𝒖𝒍 𝒗𝒊𝒐𝒍𝒆𝒏𝒄𝒆 ෆ°∘
Fanfiction⸺ෆ°∘ 𝑯𝒂𝒊𝒕𝒂𝒏𝒊 𝑹𝒂𝒏 𝒙 𝑶𝒄 𝑇𝑜𝑘𝑦𝑜 𝑟𝑒𝑣𝑒𝑛𝑔𝑒𝑟𝑠 𝑀𝑎𝑛𝑐ℎ𝑚𝑎𝑙 𝑡𝑟ü𝑔𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝑒𝑟𝑠𝑡𝑒 𝑆𝑐ℎ𝑒𝑖𝑛 𝑢𝑛𝑑 ℎ𝑖𝑛𝑡𝑒𝑟 𝑑𝑒𝑟 𝐹𝑎𝑠𝑠𝑎𝑑𝑒 𝑙𝑖𝑒𝑔𝑒𝑛 𝑡𝑖𝑒𝑓𝑒 𝐴𝑏𝑔𝑟ü𝑛𝑑𝑒 𝑤𝑖𝑒 𝑠𝑖𝑒 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑎𝑢𝑓𝑟𝑒𝑔𝑒𝑛𝑑𝑒𝑟...