8 ☾ Teenagerjahre

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Damals;

Anfang des vierten Jahres von Hogwarts

Noch nie waren die Sommerferien so schrecklich gewesen - wie sie es nach dem dritten Jahr gewesen waren.

Mir war immer klar gewesen, dass schlimme Sachen immer geschehen konnten - dass das Risiko stets da war.
Man konnte nie etwas dagegen tun - niemals.

Mein Bruder und ich kamen in die Pubertät - teilten nicht mehr alles miteinander wie früher immer.
Waren zwischendurch genervt voneinander - verletzten einander.

Wir bekamen es zwar immer wieder auf die Reihe - nach einiger Zeit. Wir entschuldigten uns stets beieinander und waren ehrlich zueinander.
Aber es verletzte uns beide.
Immer.

Und als eines Vollmondabends dies geschah, was geschah - war die Hölle auf die Erde gezaubert worden.

Immer hatte es geklappt. Jeden Vollmond, wenn er am Horizont erschien - wurde mein Bruder in den Keller gebracht.

Hätten wir doch an diesem Abend nicht gestritten. Hätten wir uns an diesem Abend doch nicht beleidigt aus Frust und Wut.

Wir hatten darüber geredet, dass Sirius sich den Gerüchten zufolge für ein Mädchen aus Hufflepuff interessierte.
Als ich Remus darauf ansprach - da wir nunmal oftmals darüber geredet hatten - hatte er abgeblockt.

Ich verstand ihn. Ich war ein Mädchen - und die Jungs redeten nunmal über Sachen, welche mir verwährt blieben.

Doch in diesem Augenblick hatte ich mich so alleine gefühlt, wie noch nie. Abgestossen - von meinem Bruder.
Zurückgelassen und ausgeschlossen.

So verzweifelt - und grösstenteils über mich selbst aufregend, weil ich nunmal wusste, dass Remus und ich nicht mehr Kinder waren.

Und Remus war an den Tagen vor Vollmond sowieso schon gereizt und emotional - hatte mir dann gesagt, dass ich doch nicht alles wissen müsste.
Dass er nunmal mit den Jungs auch Geheimnisse hatte. Und ich dies akzeptieren musste.

Als er dann in den Keller gebracht wurde - hatte ich angefangen zu weinen und geschrien, dass ich ihn gar nicht mehr kannte - auch wenn ich es noch getan hatte.

Auch er hatte angefangen zu weinen - doch wir hatten keine Zeit mehr gehabt, um noch darüber reden zu können.

Diese Verwandlung. An diesem Abend - war die schlimmste, welche mein Bruder bis zu diesem Zeitpunkt je hatte miterleben müssen.

Ich war irgendwann in den Keller gerannt - da seine Schreie so höllisch, voller Schmerzen und Verzweiflung gewesen waren.

Hatte mich laut weinend an die robuste Tür gesetzt - und immer und immer wieder mich bei meinem Bruder entschuldigt.
Verzweifelt - schreiend. Um Vergebung bittend.

Am nächsten Morgen musste mein Bruder ins St.Mungo Hospital gebracht werden.
War so voller Wunden gewesen - dass auch ich diese nicht mehr hätte verarzten können.

Und was danach kam - war noch schrecklicher.

Er wies mich ab.
Der ganze Rest der Sommerferien, welche wir dann wieder zu Hause verbrachten - redete er zwar mit mir, doch niemals mehr ehrlich.
Immer mit diesem "lass mich in Ruhe!"-Unterton.

Thalia Lupin | MaraudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt