Thalia Lupin | Marauders

47 ☾ Ende einer Geschichte

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Ein Jahr später

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Die meisten Geschichten endeten entweder damit, dass irgendetwas komplett Tolles oder Tragisches passierte - bei welchem man dann letztendlich am Ende des Buches weinen muss und wusste, dass nun endlich alles gut ist - oder damit, dass sie einfach abrupt und ohne Vorwarnung endet.

Beider Arten war ich persönlich nicht unbedingt angetan, wenn ich ehrlich war.
Ich mochte es immer in Büchern, wenn man das Ende der Gefühlslage der Geschichte anpasste - ohne irgendeine zurecht gemachte Szene, die das Ende besonders angenehm machte.

Denn so war das Leben nicht - es erbaute einem nicht einfach so Situationen, in welchen man dann besonders sanft aus irgendeiner schwierigen Thematik hinausgeführt wird.
Man wird oft einfach rausgerissen - ohne zu zögern.

Deshalb endete meine Geschichte auch hier - auf dem Balkon unseres Hauses. Mit einer Zigarette zwischen den Zähnen und einem Lächeln auf den Lippen. Dem Arm von Sirius um meine Schulter und Remus, welcher sich gegen meine andere Seite lehnte.

Wir hatten es doch tatsächlich geschafft, Xavier's Haus auf dem Land so zu renovieren und umzubauen, sodass nicht nur Xavier mit Vincent und Sirius mit mir - sondern sogar Remus genug Platz hatte, um hier zu wohnen.
Es war perfekt. Es gab wirklich überhaupt gar kein anderes Wort, welches diese Sache besser beschrieb als; perfekt.

Eigentlich hatte ich immer gedacht, dass nie irgendetwas im Leben perfekt sein konnte. Geschweige denn schon nur von Natur aus war. Man konnte sich bei allem irgendetwas Negatives dazudenken - irgendetwas fand man ja immer.
Doch vielleicht war es genau das; man musste manchmal eine Sache perfekt sein lassen.

"Nein! Ein guter Wein hat einen Korken - ich sags dir! Jeder Wein, welcher bloss einen dämlichen Drehverschluss hat, kann man zum Giessen im Garten brauchen!",ertönte Vincent's aufgeregte Stimme von drinnen - Xavier's Kichern hörte man gleich anschliessend, während die beiden zu uns auf den Balkon hinaustraten.

"Ich werde dich nie wieder unsere Pflanzen giessen lassen, Vince.",scherzte ich grinsend, als sich die beiden zu uns auf die gemütliche Sitzecke des Balkons fallen liessen.
Vincent lachte, während er und Xavier die Weingläser auf das Tischchen abstellten. Zwei schon geöffnete Rotweinflaschen gleich daneben.
"Habt ihr die Korken nicht rausbekommen, oder wieso hat das so lange gedauert?",fragte mein Bruder grinsend und schaute die beiden amüsiert an. Ebenso grinste Sirius neben mir breit.

"Eventuell - eventuell hat Xavier es geschafft, sich mit dem Korkenzieher in den Finger zu stechen.",erzählte Vincent kopfschüttelnd und verdrehte seufzend die Augen - Xavier hielt sogleich grinsend seinen verarzteten Daumen hinauf.
"Und ihr würdet es übrigens auch nie merken, wenn mein Blut jetzt im Wein wäre! Hat ja die gleiche Farbe."

Wir alle lachten kopfschüttelnd, während Vincent in alle fünf Gläser Wein einschenkte.
"Ein Arzt und ein Kellner...",schwärmte Xavier leise lächelnd, als Vincent ihm sein Weinglas hinhielt - wodurch dieser kopfschüttelnd kichern musste.
"Ich glaube, du hast echt zu viel Blut verloren, Schatz."

Die beiden waren wie Pech und Schwefel - waren es mittlerweile sogar noch mehr als vorher, auch wenn ich dachte, dass dies gar nicht mehr möglich sei.
Die Welt jenseits unseres kleinen Paradies hier war zwar noch so, wie sie ist - doch hier konnten die beiden ihre Liebe ausleben, in vollen Zügen.