26 ☾ Sommergefühle im Winter

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Unsere Eltern waren mit Remus und mir nicht oft verreist - die einzigen Ländern, in welchen ich schon einmal neben England war, waren Schottland, Wales und Irland.

Daher hatte ich keine Ahnung, was mich nun in Italien erwarten würde.
Doch als wir durch den Portschlüssel (welcher uns Vincent und Florence organisiert hatten) mitten auf dem Land von Italien ankamen - umgeben von Rebbergen - wusste ich, dass ich es lieben würde.

Natürlich wäre es noch um einiges schöner gewesen, wenn wir mitten im Sommer hier her gereist wären - doch auch um diese Jahreszeit war es hier um einiges wärmer, als etwa in London.

Das Verabschieden von meinem Bruder hatte mich ziemlich mitgenommen - hatte er doch wegen seiner Verwandlung, welche schon bald war, nicht mitkommen können.

"Geniess es, Lia. Wirklich - du hast es dir sowas von verdient.",hatte er mir sanft gesagt, nachdem er mich umarmt und einen Kuss auf die Stirn platziert hatte.

In einer guten Woche würde ich ihn wieder sehen - er hatte Vincent und mir, wenn auch etwas verlegen versprochen, dass er gerne wieder eine weitere Weile bei uns wohnen möchte.

Und nun versuchte ich innerlich irgendwie einen Weg zu finden, diesen Urlaub hier geniessen zu können.
Natürlich werde ich dies auch - Vincent und Xavier würden trotz ihrer neuen, süssen Liebe mich niemals ausschliessen oder vergessen.
An diesem Punkt merkte ich vollkommen, was für wahre und wunderbare Freunde ich in den zwei Turteltauben doch hatte.

Florence erwartete uns in der Nähe des Portschlüssels - welcher eine alte Holzkiste darstellte.
Ihre blonden, langen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz hochgebunden - und ihre braunen Augen funkelten aufgeregt, als sie uns erblickte.

Ihre Figur war etwas korpulenter und sie trug für ihr Leben gerne bunte Schlaghosen. Ausserdem besass sie eine grosse Sammlung an Ohrringen, Armbänder und Halsketten - wodurch sie wirklich schon fast jeden Tag ein neues Outfit parat hatte.

Damals - als sie ein paar Tage nach London gekommen war und im Gästezimmer übernachtet hatte, waren Vincent und ich zuerst überaus geschockt gewesen, was Florence aus ihrer mit einem Dehnzauber verzauberten Tasche alles hervorgeholt hatte.

Neben ihr stand ein braunhaariger Mann, welcher etwas grösser als sie war und einen eher ungeduldigen Gesichtsausdruck besass.
So viel ich sehen konnte, waren seine Augen dunkelbraun, besass sonnengebräunte Haut und trug nur schwarze Klamotten.

Kurz etwas überrascht schaute ich zu Vincent rüber - denn er hatte mir nichts von einem festen Freund Florence's erzählt.
Er schien aber einen Moment ebenso fragend zu schauen.

Nachdem Florence in ihrem Urlaub in London gemerkt hatte, dass Vincent ihre Gefühle nicht zu erwidern schien - hatte ich schon fast etwas Angst gehabt, dass sie den Kontakt zu ihm deswegen abbrechen würde.
Doch dem war nicht so gewesen - und nun schien sie scheinbar jemanden anderen kennengelernt zu haben.

Fakt war aber, dass Florence noch nichts über die Beziehung von Vincent und Xavier wusste - und wir würden irgendeinen guten Moment finden müssen, in welchem wir ihr dies mitteilen konnten.

"Ciao!",quietschte Florence fröhlich und umarmte mich als erstes - grinsend begrüsste ich sie und spürte, wie mich ihre fröhliche Art wie schon damals in London ansteckte.

Thalia Lupin | MaraudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt