24 ☾ Dates & Ausserirdische

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Noch nie hatte ich Vincent so unfassbar aufgeregt und nervös erlebt - wie an dem Abend, an welchem er mit Xavier zusammen an das Konzert von The Police ging.

Immer wieder biss er sich auf der Unterlippe herum - wippte mit dem Fuss und ich musste ihm irgendwann die Zigarettenschachtel aus der Hand reissen, da er an diesem Tag schon wirklich als Kettenraucher durchgehen konnte.

Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es Xavier erging - hoffte, dass Valerie bei ihm war, welche ihn beruhigen konnte.

Es war etwa eine Woche vergangen, nachdem die Beiden ihre Beziehung öffentlich gemacht hatten - in unserem Freundeskreis jedenfalls.
Und ich könnte nicht stolzer auf die Beiden sein.

Ich sah, wie gut es den Beiden tat - hatten sie doch auf verschiedene Weisen miterleben müssen, wie es war, wenn man seine Gefühle unterdrückte.

Als dann Xavier vor der Tür stand in einem lässigen Hemd, dunkelblauen Jeans und perfekt frisierten Haaren - da blieb sogar mir der Mund offen stehen.

Ich musste Vincent noch seine Jacke hinhalten - welche er sonst komplett vergessen hätte vor lauter Starren.
Remus neben mir hatte sich die ganze Zeit bändigen müssen, dass er nicht loslachte.

Wie zwei verliebte Welpen, welche sich die ganze Zeit angrinsten - liessen Remus und ich die Beiden dann gehen.

Nun stand ich also neben meinem Bruder und wusste, dass wir Beide an die gleiche Erinnerung dachten.
Dass wir an die gleiche Szenerie durch Xavier und Vincent erinnert wurden - damals, in Hogwarts.

Als Sirius und ich gerade frisch zusammen gewesen waren. Nicht aufhören konnten, uns anzustarren - weil wir uns einfach einfach nicht sattsehen konnten. Nicht sattfühlen konnten.

Daran, dass wir wussten, dass die Person, welche wir liebten - unsere Gefühle erwiderte.
Das Glück, welches wir hatten. Die Freude, welche wir verspürten.
Konnten es manchmal gar nicht glauben - und starrten uns deshalb immer lächelnd an.

Wir hatten uns angelächelt.
Wir hatten uns angelächelt, bis zum Halloween-Abend 1981.

Remus und ich entschieden uns, einen entspannten und introvertierten Abend zu verbringen - wie damals, als wir noch Kinder waren.

Wir schoben zwei Pizzen in den Backofen und suchten uns einen guten Muggle-Film aus.
Letzteres war immer ein Krieg um Leben und Tod.

"Nein, wir werden nicht die blaue Lagune schauen!",entgegnete ich kopfschüttelnd und kniete mich grinsend zu den Pizzen im Backofen, bei welchen ich langsam aber sicher beobachten konnte, wie der Käse schmelzte.

Ein gegenervtes Stöhnen entwich meinem Bruder und ich hörte, wie er die VHS-Kasette seufzend weglegte.

"Shining?",fragte er und schaute mich über unser Sofa mit Hundeaugen an.
"Wow, das ist echt ein drastischer Genre-Wechsel."
"Also ja?"
"Also nein."

Remus stiess ein Fluchwort aus - doch wir begannen Beide zu lachen.
Wir hatten es Beide vermisst - auch wenn wir es in diesem Moment nicht aussprachen.

"Ich habs!",rief Remus aufgeregt und ich hob grinsend eine Augenbraue, während ich zwei Teller aus dem Küchenschrank nahm.

"Ich hab Angst?",antwortete ich und trat zu ihm - lehnte mich etwas an das Sofa.

Thalia Lupin | MaraudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt