17 ☾ Akzeptanz

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Schon bevor ich neben Remus im Hausflur stand und Vincent dabei zusah, wie er zur Haustür ging - wusste ich, dass Cara vor der Tür stand.

Vincent öffnete leise seufzend die Tür und schaute die schuldbewusst dreinschauende Cara einen Moment schweigend an.

"Leute, es tut mir leid, okay?" Sie schaute Vincent an - und dann an ihm vorbei zu mir. Sah kurz Remus etwas länger an, da sie meinen Bruder ja noch nie zu Gesicht bekommen hatte.

"Erzählst du uns, was passiert ist?",fragte Vincent mit immer noch eher emotionsloser Stimme - schaute Cara an.

Vince war wie ausgewechselt, wenn es um das Beschützen seiner Freunde ging. Wenn man sie verletzte - dann würde er alles daran setzen, dies entweder wieder in Ordnung zu bringen, oder sich zu rächen.

Nachdem ich mit ihm nach Hause kam, war Remus schon mit fragendem Blick zu mir gekommen - Zwillingsding. Er merkte, wenn etwas passiert war.

Vincent war ausser sich vor Wut gewesen - hatte immer wieder gesagt, weshalb er eigentlich überhaupt mit jemandem wie Cara befreundet war. Mir immer wieder gesagt, dass all das, was sie mir an den Kopf geschleudert hatte - überhaupt nicht stimmte.

Irgendwann weinte ich gar nicht mehr wegen der Verletztheit - sondern wegen der Rührung darüber, was für ein wunderbarer Freund Vincent doch war.
Ebenso hatte ich gemerkt, wie Remus ihn immer wie mehr bewundernd angeschaut hatte.

Nun - einige Stunden später, stand also Cara vor der Tür.
Und ich merkte, wie sehr Vincent versuchte, sie nicht anzuschreien.

"Ja, ich werde es euch erzählen...",sagte Cara mit zittriger Stimme und atmete tief durch. Sie trat vorsichtig in die Wohnung ein und biss sich auf ihrer Unterlippe herum - ein nervöser Tick von ihr.

Vincent verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem er die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
Er sah sie auffordernd an und hob eine Augenbraue.

Cara sah nun doch etwas unsicher umher - und man wusste, dass wenn Cara unsicher war, irgendetwas nicht okay war.

"Okay...",begann sie und seufzte leise - sah einen Moment ins Leere. "Ich kam eines Abends früher nach Hause von der Arbeit - und hab Tristan dann erwischt, wie er mit seinem Teamkollegen Zach rumgemacht hat."

Einen Moment war Totenstille in unserem Hausflur - man hörte nur noch den verzauberten Schwamm, welcher in der Küche die Töpfe schrubbte.

"Oh.",machte Vincent etwas atemlos. Mein Blick glitt zu dem Blonden und ich runzelte etwas die Stirn. Konnte mir denken, was gerade in seinem Kopf abging - ein Krieg.

"Das ist scheisse, Cara... tut mir leid.",flüsterte ich schliesslich wieder ihr gegenüber und trat etwas auf sie zu. Remus neben ihr nickte ebenso zustimmend.

"Ja, naja. Ich meine, ich kann ja nichts dafür - dass er nunmal wohl eine ..."
"Cara, nein.",schnitt ich ihr sofort das Wort ab - etwas harsch. Doch ich musste es. Wollte es.

"Es geht nicht darum, dass es mit einem Mann war - sondern darum, dass er ein Arschloch ist, dass er dich einfach betrügt."

Es war manchmal faszinierend, hatte mir Remus mal gesagt. Wie ich mich wie eine Löwin für meine Freunde verteidigte - kämpfte.
Und wenn es dann um mich selbst ging - haderte ich oftmals sehr damit.

Thalia Lupin | MaraudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt