30 ☾ Im Fuchsbau

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Wenn man zurück aus dem Urlaub war, fühlte man sich immer so zwiegespalten, fand ich.
Ich war zwar überaus froh darüber, wieder zu Hause zu sein - und doch hatte ich die Zeit bei Florence genossen.

Todd musste wohl oder übel mit dem Fakt klarkommen, dass Vincent mit Xavier zusammen war - denn Florence war so fröhlich umhergehüpft, als wir es ihnen erzählt hatten - sodass er gar nie wirklich Zeit gehabt hatte, einen unangemessenen Spruch rauszuhauen.
Aber umarmen wollte er dann die Beiden zum Abschied doch nicht mehr.

Wir entschieden uns, dass Xavier die erste Nacht zurück in London in der Wohnung von Vincent und mir verbringen sollte.
Und als wir in diese zu dritt eintraten - wollten wir im ersten Moment schon unsere Zauberstäbe hervorholen.
Es war überall das Licht an - und im Wohnzimmer klang leise The Beatles vom Plattenspieler.

"Willkommen zu Hause!",ertönte sogleich die Stimme meines Zwillingsbruders und ich lachte glücklich auf - musste gar nicht zögern und umarmte ihn fröhlich grinsend.

Er hatte uns doch tatsächlich ein wunderbares Abendessen gezaubert (mit "gezaubert" meine ich nicht gezaubert - er hat wirklich richtig gekocht. Ihr versteht schon) - unsere Wohnung geputzt und uns eine so wunderschöne, herzliche Atmosphäre gestaltet, sodass ich fast anfing zu weinen.

Und auch wenn wir alle Vier an diesem Abend etwas über die Strenge getrunken hatten - nach dieser leckeren Mahlzeit und der wunderbaren Stimmung - war dies einer der schönsten Abende in meinem Leben gewesen.

Nach Hause kommen - was für ein sonnenlichtähnliches Gefühl dies doch war.

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Es schneite zwei Tage danach dicke Flocken, als ich mich mit Valerie in der Winkelgasse traf.
Der Laden, in welchem sie arbeitete, lief stets gut. Fast alle Schüler von Hogwarts kauften hier ihr Haustier - und sie hatten einige Stammkunden.

"Thalia!",frohlockte Valerie grinsend, als sie mich durch den Ladeneingang eintreten sah, wodurch eine sanfte Türklingel ausgelöst wurde.

Einige Eulen uhuten - und in ein paar grosszügigen Käfigen krabbelten Ratten umher.
Rechts waren Spinnen zu sehen - dort machte ich nur allzu gern einen Bogen drum - und ebenso schlängelten sich Schlangen umher.
Eine Fledermaus kreischte, welche links oben auf ihrer Stange sass - und am Boden waren die Tiere, welche mir neben Eulen noch am ehesten sympathisch waren; Katzen.

"Ich freu' mich so, dass du mitkommst!",sagte Valerie lächelnd, nachdem wir uns zur Begrüssung umarmt hatten.
"Wie war es in Italie? Erzähl schon!"

Wie immer trug sie eher alternative Kleider - heute einen dunkelroten Rock, welcher kleine, gelbe Verzierungen besass und einen quietschgelben Pullover. Hatte ihre blonden Haare offen und nur strähnchenweise einige Zöpfe geflochten - in welche sie Perlen und bunte Fäden eingearbeitet hatte.

Valerie war eine so besondere Person - und dies liebte ich an ihr.
Ebenso liebte ich an ihr, dass wenn man ihr etwas erzählte - sie einem so mit einem unfassbar grossen Enthusiasmus zuhörte. Sie hörte einem zu - sodass man immer das Gefühl hatte, das die Sachen die man erzählte, wirklich wichtig und wunderschön waren.

Ich erzählte ihr, während wir einige Sachen aus dem Lager des Ladens holten, von unseren Ferien in Italien.

"Oh glaub mir - wenn dieser Todd..." Sie sprach seinen Namen besonders akzentvoll und beleidigend aus. "... irgendetwas Blödes gesagt hätte, wenn ich dabei gewesen wäre - ja dann hätte er es sowas von bereut! Dieser sale chien!"

Sanft grinsend schaute ich zu Valerie, als diese leise weiter auf französisch umherfluchte.
"Und was genau ist unsere Aufgabe heute?",fragte ich und schaute mich etwas im Lager des Ladens um.

Thalia Lupin | MaraudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt