~°•☆•°~
~Remus sagte mir seit unserer Kindheit, dass ich ein sehr ungeduldiger Mensch war. Ich in stressigen Situationen nie mal wirklich entspannen konnte - und stets das Gefühl hatte, dass alles viel zu langsam verlief.
Heute verstand ich ihn mit dieser Theorie mehr denn je.Es waren zwei Tage vergangen, seit Peter den Auroren im Fuchsbau entwischt war - und von ihm schien jede Spur zu fehlen.
Am liebsten wäre ich ebenso aus unserer Wohnung gerannt und hätte ganz England nach ihm abgesucht - doch natürlich hielten mich Remus, Vincent und Xavier davon zurück.
Denn ohne Peter's Aussage, war noch überhaupt nichts klar. Ich wusste nicht, was damals in dieser Nacht passiert war - ich wusste nur, dass es anders passiert war, als alle immer gedacht hatten.
Was war, wenn Sirius...Schnell versuchte ich wie immer, diesen Gedanken fallen zu lassen - denn er tat mir zu sehr weh.
Er schmerzte. In meiner Seele und meinem ganzen Körper - der Gedanke an ihn. Und doch wusste ich, dass ich ihn aussprechen musste.
Der Gedanke an ihn.Ihn - welchem ich so verbunden war, sodass es sich all die Zeit schon so anfühlte, als würde ein unsichtbares Band von hier bis Askaban sein - welches unangenehm stets an meinem Körper zog. An meinem Herzen.
Was war, wenn..."Du erfrierst ja fast.",riss mich Xavier aus meinen Gedanken und trat zu mir auf den Balkon.
Meine Zigarette zwischen meinen Fingern hatte ich, ohne dass ich es wirklich wahrgenommen hatte, zu Ende geraucht. Mit zittrigen Fingern drückte ich sie im Aschebecher vor mir aus."Mir ist nicht kalt.",flüsterte ich - doch in der nächsten Sekunde spürte ich auf einmal, wie fast schon erfrierend es eigentlich hier draussen war. Als hätte ich es gar nicht gemerkt vorher - war so komplett überfordert mit dieser Situation, sodass ich einfach nur noch daran denken konnte.
Xavier sagte nichts und nahm vom Sofa im anliegenden Wohnzimmer eine Decke - ehe er sich zu mir setzte und diese um uns beide legte.
Fast schon automatisch lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und spürte, wie der Schwarzhaarige seinen Arm um mich legte.Er war kein grosser Fan von vielen Worten - jedenfalls in Situationen wie diesen. War mir aber sicher, dass wenn ich reden wollte - er sofort zur Stelle war.
Manchmal brauchte man einfach bloss die Nähe von jemandem.
Die Sicherheit.
Die Gewissheit, dass man nicht alleine hier sass und verzweifelte."Ist Vince bei Remus?",flüsterte ich dann doch leise und spürte, wie langsam aber sicher die Wärme zurück in meinen Körper fand.
"Ist er. Da ist alles okay.",antwortete mir Xavier sanft und nickte.
"Sie hören warscheinlich ne Platte oder räumen Vincent's Bibliothek neu ein."
Ich wusste, wie sehr es auch meinen Bruder mitnahm - hatte die letzten Nächte ebenso bei ihm übernachtet.
Ich fühlte mich fast schon in unsere Schulzeit zurückversetzt - all das hier versetzte mich zurück. Was negativ und positiv zugleich war.Wieder schwiegen Xavier und ich eine Weile. Schauten über die Häuserdächer der Stadt. Hörten unten den Tumult der Strassen.
"Was ist, wenn sie ihn nicht finden?" Meine Stimme klang heiserer als ich gedacht hatte - hoffte, dass ich mich nicht auch noch erkältet hatte.
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Thalia Lupin | Marauders
FanficDie dunklen Zeiten sind vergangen. Der erste Zaubererkrieg ist beendet. Doch wie knüpft man an sein früheres Leben wieder an? Thalia verlor so gut wie ihren kompletten Freundeskreis im Krieg; James, Lily, Peter - und Sirius steckt in Askaban. Sogar...