Kapitel 2

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Sorry, ich war gestern den ganzen Tag unterwegs! Deshalb erst heute das neue Kapitel :)

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„Hey, da bist du ja", sagte Michael und lächelte.

„Ja, ich brauchte mal eine Abkühlung", meinte ich und hielt meinen Becher hoch. „Kommst du mit an die frische Luft?"

„Ja, gern", meinte er und wir gingen zusammen in den Garten.

„Sag mal, kennst du Lukes Schwester?", wollte ich nach ein paar Momenten des Schweigens wissen. Michael dachte kurz nach und zuckte dann die Schultern.

„Ich hab' sie vielleicht ein oder zwei Mal gesehen. Hab eigentlich nichts mit Seniors zu tun."

„Sie geht auf unsere Schule?"

„Klar, sie und Luke sind Zwillinge", erklärte er mir.

„Oh", war das einzige, was ich dazu zu sagen hatte.

„Hey, was ich dich eh mal fragen wollte...", Michael spielte nervös mit seinem Plastikbecher rum. „Hast du vielleicht Lust, mal einen Kaffee trinken zu gehen oder so?"

Ich schaute ihn verwirrt an. „Wir trinken doch ständig Kaffee", sagte ich lachend. Aber als ich sah, wie nervös er schaute, wurde ich wieder ernst.

„Ich meinte eher... als Date", er klang ein bisschen heiser und räusperte sich, während er auf seine unruhigen Hände starrte. Ich war überrascht. Wir waren Freunde, gute Freunde sogar und konnten immer gut miteinander lachen. Aber dass er auch auf romantische Weise an mir interessiert sein könnte, war mir nie in den Sinn gekommen. Okay, vielleicht nicht nie – James hatte ab und zu mal Kommentare in die Richtung gemacht – aber ich hatte es nie für voll genommen.

„Okay, das war blöd. Vergessen wir die Sachen einfach und-", sagte Michael nach ein paar peinlichen Schweigesekunden.

Ich unterbrach ihn. „Nein, das war nicht blöd. Wir können gerne mal einen Kaffee trinken gehen", sagte ich schnell und lächelte ihn an. Ich war noch nie verliebt gewesen und vielleicht war das, was ich für ihn empfand, ja mehr, als nur Freundschaft. Woher konnte ich das schon wissen, wenn ich es noch nie probiert hatte?

„Schön", er lächelte zurück.

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Zwei Stunden später war die Party immer noch voll im Gange und ich saß allein auf der Hollywoodschaukel auf der Veranda vor dem Haus. Michael und ich hatten uns noch eine Weile unterhalten, dann hatte ihn jemand aus seinem Nerd-Club – irgendwas mit Physik, ich hatte keine Ahnung – angesprochen und ich hatte ihm das Okay gegeben, mich allein zu lassen.

Ich konnte nicht sagen, dass ich es hier furchtbar fand. Natürlich gab es einige Mädchen, die sich nach zu viel Alkohol viel zu freizügig benahmen und einige Jungs, die sich durch die Promille im Blut in ihrem Ego gestärkt fühlten. Doch irgendwie schaute ich den Leuten beim Feiern und Spaß haben auch gerne zu. Während ich lächelnd und in Gedanken versunken Löcher in die Luft starrte, merkte ich nicht, dass sich noch jemand zu mir gesellt hatte.

„Und, hast du Spaß?", fragte Luke und ich konnte das Bier in seinem Atem riechen.

„Ja", gab ich wenig kreativ zurück und schaute ihn an. „Es ist wirklich nett von dir, dass wir kommen durften"

„James meinte, ihr hattet eigentlich keine Lust", er grinste und ich musste ertappt lachen.

„Ja, wir sind nicht so die Party-Gänger. Aber er konnte uns ja überreden"

„Find ich gut! Je mehr, desto besser", er prostete mir zu und ich hob meinen leeren Becher.

„Und du willst wirklich nichts trinken? Ein bisschen Bier wird dich schon nicht gleich von den Socken hauen", er zwinkerte mir zu und ich lachte. Es war nicht so, dass ich eine strikte Regel hatte, keinen Alkohol zu trinken. Ich hatte nur Angst vor Kontrollverlust, da ich es noch nie probiert hatte.

Sarah & HayleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt