I crave you - Ares & Guinevere

11. Kapitel

Guinevere

Tw!!! Smut
Als ich meinen Wunsch äußere, mit jemand Anderem zu trainieren, bleibt Ares regungslos, als hätte er tatsächlich mit uns abgeschlossen.
Ich merke wie mich die Emotionen überwältigen, und eine einzelne Träne sich ihren Weg über meine Wange bahnt.
Ehrlich gesagt weiß ich weder was mich geritten hat das zusagen noch was ich mir davon erwartet habe.
Entschlossen, meine Verletzlichkeit nicht zu zeigen, drehe ich mich um und gehe auf den unbekannten Kerl zu, der in der Nähe steht.

Im Nachhinein erkenne ich, wie dumm diese Entscheidung ist.
Seitdem ich missbraucht wurde, habe ich undurchdringliche Mauern um mich herum errichtet, die niemanden näherkommen lassen. Selbst als Alec mich umarmt hat, musste ich darum kämpfen, mich zusammenzureißen.
Ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich in Anwesenheit von Männern nicht mehr all so sicher, nicht seit diesem schrecklichen Vorfall.
Außer bei Ares, mit ihm fühle ich Leichtigkeit, ein Gefühl von Sicherheit, das mir anderswo entgeht.
Er ist der Einzige, zu dem ich mich nahe fühlen möchte, derjenige, der mir Sicherheit gibt.
Deshalb habe ich ihn gestern geküsst, um zu testen, ob die Verbindung immer noch besteht.
Und verdammt, sie besteht nicht nur, sie ist sogar stärker als zuvor.

Der Kerl streckt seine Hand nach mir aus, ein warmes Lächeln erhellt sein Gesicht. "Ich bin Kane", fängt er an, "Ich habe nur eine Regel für dich", fährt er fort, seine Stimme von Entschlossenheit durchzogen, "solange du nicht erbrichst, ohnmächtig wirst oder stirbst, machst du weiter."

Ein echtes Lächeln erblüht auf meinen Lippen.
Es ist eine Ewigkeit her, seit ich wirklich gelächelt habe, und ich habe dieses Gefühl so sehr vermisst.

In den nächsten 15 Minuten beginnen wir mit dem Aufwärmtraining.
Während wir uns unterhalten, wird mir schnell klar, dass er ein unglaublich guter Kerl ist.
Er erzählt, dass er eine Freundin hat und denkt, dass sie und ich gut miteinander auskommen könnten. Zufälligerweise betreibt sie auch Boxen.
Als er meine Unbehaglichkeit bei körperlichem Kontakt spürt, bietet er mir sogar ihre Telefonnummer an und schlägt vor, dass ich mir ihr in Zukunft gemeinsam trainieren könnte.

Bevor er geht, kritzelt er schnell ihre Nummer auf einen Zettel und legt ihn in meine Hand.
Dann hält er inne, sein Blick verfangen in meinem, erfüllt von überwältigender Mitgefühl. "Weißt du, es gibt noch etwas, das ich sagen muss, bevor ich gehe. Wenn ich es nicht sagen würde, könnte ich es mir nie verzeihen. Es mag zwar seltsam klingen, wenn man bedenkt, dass wir uns erst vor ein paar Stunden kennengelernt haben, aber es gibt etwas an dir, das nach Hilfe schreit, als ob du höllische Erfahrungen gemacht hast. Ich kann nur vermuten, dass du durch unvorstellbare Härten gegangen bist, Dinge, die niemand erleben sollte. Du bist außerdem noch jung und solltest die Freuden des Lebens genießen können. Ich kenne nicht die genauen Einzelheiten dessen, was dir widerfahren ist, und du musst es mir nicht erzählen, aber ich bitte dich, mit jemandem darüber zu sprechen. Dies ist ein Kampf, den du nicht alleine führen solltest. Es gibt immer Menschen, die dir helfen können, die dich unterstützen können.
Hilfe zu brauchen ist kein Zeichen von Schwäche; es erfordert große Stärke, anzuerkennen, dass du jemanden brauchst, um okay zu sein. Also, wann immer du das Bedürfnis hast zu reden, rufe diese Nummer an oder wende dich an mich.
Ich möchte nur, dass du mir versprichst, deine Vergangenheit nicht deine Zukunft bestimmen zu lassen."

Seine Worte dringen tief in mein Herz ein und tauen das Eis auf, das es viel zu lange umschlossen hat.
Ich kann mich nicht erinnern, wann jemand zuvor so aufrichtig freundlich und fürsorglich zu mir war. Unfähig, meine Dankbarkeit zu unterdrücken, umarme ich ihn fest.
In diesem Moment spielt es keine Rolle, wer er ist oder woher er kommt.
"Das bedeutet mir die Welt. Danke", flüstere ich, meine Stimme erfüllt von einer Mischung aus Verletzlichkeit und Dankbarkeit.