16. Kapitel

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Ares:

Tw!!!
Ich fühle wie mein Herz heftig in meiner Brust schlägt, als ich Guins sich zurückziehende Gestalt betrachte, doch bevor ich ihr folgen kann, klingelt mein Handy beharrlich und der Name "Alec" leuchtet auf dem Display auf. "Wir brauchen dich, sofort", sagt er in einem dringendem Ton.
"Kann es nicht warten?", frage ich, während mein Geist immer noch auf Guins verschwindende Gestalt fixiert ist.
"Nein, wir haben ihn gefunden", antwortet Alec.

Mein Atem stockt, und mein Verstand rast Ich weiß genau, was er da meint. "Okay, ich bin in 10 Minuten da", sage ich und versuche, meine Stimme zu beruhigen.

Ich stürme aus dem Boxstudio, mein Herz zerrissen zwischen dem Verlangen, Guin zu verfolgen, und der Pflicht, diesem düsteren Anruf nachzugehen.
Ich entscheide mich für zweiteres, wie ein Verrückter rasen meine Autoreifen über die Straßen. Ich stehe ich in weniger als fünf Minuten vor unserem Zuhause.
Ich eile durch die Tür.
Drinnen treffe ich auf Lucida, die in der Küche steht, scheinbar vertieft in das Kochen.
Sie ist seit Jahren unsere Haushälterin, aber zwischen ihr und Alec besteht eine tiefere romantische Verbindung, obwohl er es uns nie bestätigt hat, doch jeder es sehen kann.

Canna sitzt an der Küchentheke und dreht sich mir zu, ihr Gesicht ist bleich und ernst. "Sie sind unten", sagt sie, auf den Ort anspielend, von dem Alec mich angerufen hat. "Ich schätze sie warten auf dich, keine Ahnung was los ist."

Ich gehe nicht auf ihr Aussage ein, sondern frage sie. "Canna, könntest du mir einen Gefallen tun?"
"Natürlich, Ares, das weißt du doch. Du bist wie Familie für mich," antwortet Canna.
"Bitte geh zu Guin," flehe ich sie an, "Tröste sie und versuche herauszufinden, was sie vor uns allen verbirgt."

Ich merke, wie mein Herz schmerzt, zerrissen zwischen meiner Pflicht und dem Bedürfnis, die Frau, die mir sehr am Herzen liegt, zu schützen.

"Ares, ich verstehe deine Bedenken, aber wenn ich ihre Freundin sein soll, muss ich ihr Vertrauen respektieren", sagt Canna entschieden, ihre Augen fest. "Ich schätze deine Geheimnisse genauso wie ich ihre schätzen würde. Ich mochte sie sehr, als wir uns letztes Mal getroffen haben, und ich kann ihr Trost spenden,ja, aber wenn sie sich mir etwas anvertraut, werde ich dieses Vertrauen nicht verraten. Verstehst du das?"
"Ja, aber..." fange ich an zu protestieren und spüre die Last der Situation auf mir lasten.
"Nein, es gibt kein 'aber'", unterbricht mich Canna entschlossen.
"Du kennst sie nicht so wie wir. Das ist nicht sie", argumentiere ich verzweifelt
Canna lässt sich aber nicht beirren, sie steht auf und ist bereit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. "Dann werde ich sie jetzt kennenlernen", erklärt sie und geht damit zur Tür raus.
Ich kann nicht anders, als sie gehen zu lassen; Canna war schon immer ihr eigener Mensch und hat sich in ihren Entscheidungen nicht beeinflussen lassen, aufgrund anderer.
Ich hätte wissen müssen, dass ich sie nicht beeinflussen kann.

Ich atme tief durch, versuche die Kontrolle zurückzuerlangen und ziehe mich in mein Zimmer zurück, lege meine Jacke ab, krempel meine Ärmel hoch und bereite mich mental auf die kommenden Stunden vor.

Eine Routine folgt, die ich seit dem Anfang vollziehe, immer, wenn ich kurz davor bin Menschen zuschanden.
Ich ziehe ein Bild von Guin aus meiner Hosentasche und flüstere: "Verzeih mir Ever, für das was ich gleich tun werde." Mit diesen Worten lasse das Foto zurück im Zimmer, denn ich möchte nicht, dass emotionale Bindungen meine Gedanken beeinträchtigen.
Mein Kopf muss klar sein.
Doch mit dem Bild in der Hosentasche ist er es nicht.

Ich mache mich auf den Weg in den Keller, eine geheimer Raum, den Asa und Alec unter unserem Anwesen errichtet haben.
Er ist schalldicht konzipiert, um jegliche Geräusche zu verbergen, die aus diesem finsteren Raum entweichen könnten.

I crave you - Ares & Guinevere Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt