Reines Gefühlschaos

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Ich setzte mich auf die Couch und hörte mir an, wie sich Lulu und Zuzu unterhielten. Ich fühlte mich eh schon fehl am Platz und würde am liebsten zur Garage gehen, um an meinem D-Wheel zu basteln. "Wie läuft die Beziehung zwischen dir und Yuto?", wollte Zuzu wissen, "Hat er dich mal nach 'nem Date gefragt?" "Ich weiß nicht... Er ist ein so lieber Kerl, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er kein Interesse an mir hat", gab Lulu als Antwort. "Sehr merkwürdig... Vielleicht ist er schon in einer Beziehung und macht dir was vor?", vermutete Zuzu. "An deiner Stelle würde ich es lassen, solche Behauptungen raus zu posaunen", mischte ich mich ein, "Wie würde es dir denn gefallen, wenn jemand behauptet, dass du deinem Freund nicht treu bist und ihm nur was vormachst?" "Musst du gerade sagen, der, der auf eine feste Beziehung scheißt!", schimpfte Zuzu. "Es geht ja nicht um mich. Du hast scheinbar ein Problem mit Yuto. Du hältst ihn für ein Arschloch. Traust du dich, ihm das persönlich zu sagen? Er ist nur wenige Meter von uns entfernt." "Leute, bitte! Fangt bitte keinen Streit an, ja?", mischte sich Lulu ein und fand es Leid, um sich herum Stress zu haben. "Komm, Zuzu. Sag ihm, was du von ihm hältst. Ich bring dich zu ihm!", sprach ich und packte Zuzu am Arm. In dem Moment kam Yuto hinzu und fragte, was hier los sei. Jeder schaute zu ihm. Ich bemerkte schnell den Knutschfleck an seinem Hals, der leicht sichtbar war, und ging zu ihm. Ich stellte mich hinter ihm, legte meine Hände auf seinen Nacken und machte da kreisförmige Bewegungen. "Was soll das?!" "Ssshhhh, dein Nacken ist verdammt steif. Kein Wunder, dass du so beschissen geschlafen hast", flüsterte ich ihm zu. "Hä, hab ich doch gar nicht?", entgegnete Yuto, "Außerdem drückst du mir an dem Hals... Mega unangenehm." "Aus gutem Grund!" "Was gibt's da zu bereden?", wollte Zuzu wissen und war sauer. "Nichts, vergiss es. Yuto, kommst du bitte mit in die Garage?" Ich zog Yuto am Ärmel und verließ mit ihm die Wohnung. Lulu und Zuzu blieben zurück und fragten sich, was das merkwürdige Verhalten von mir sollte. Sie waren wieder unter sich und fingen an, über Liebe und Beziehungen zu sprechen. Im Treppenhaus hielt Yuto mich auf. "Was sollte das eben?" Ich gab ihn eine direkte Antwort. "Lulu glaubt, dass du kein Interesse an ihr hättest und Zuzu meinte, du wärst in einer Beziehung und würdest Lulu was vormachen." "Und das war der Grund, mir in den Hals zu drücken?" "Du hast da einen fetten Knutschfleck. Was hätte ich denn machen sollen? Soll Lulu das sehen oder was?" "Nein, natürlich nicht!", antwortete Yuto, "Mann, Reshi... Musstest du mich in so 'ner Lage bringen?! Vor allem, was letzte Nacht passiert ist... So hab ich mir mein erstes Mal nicht vorgestellt..." "Dir hat es doch gefallen. Außerdem wärst du bestens vorbereitet, falls du mal mit Lulu im Bett landen solltest." Yuto seufzte. "... Du bist so'n Idiot." Yuto verließ das Gebäude und ging in die Innenstadt, um zur Ruhe zu kommen. Verständlich. Ich hoffte sehr, dass er sich schnell wieder beruhigen würde. Aber nun konnte ich in die Garage gehen und meiner Beschäftigung nachgehen. Dort traf ich auf Kite, der immer noch dabei war, meine neue Dueldisc an meinem D-Wheel zu installieren. Auch Shay war anwesend und jemand anderes. Es war Yuya, der scheinbar feste Freund von Zuzu. Er blätterte mit Shay mein D-Wheel Katalog durch. Auch Yuya sah vom Gesicht her wie Yuto aus. "Hey, was geht ab?", wollte ich wissen. "Nicht viel. Wir wollten dir beim bauen helfen, aber du hast lange gepennt, also...", antwortete Shay. "Danke für eure Unterstützung... Aber irgendwie ist mir heute nicht nach Bauen zumute... Mir schwirren viele Gedanken durch den Kopf. Ich bräuchte mal eine Auszeit." "Kein Stress. Du siehst auch aus als hättest du letzte Nacht viel durchgemacht", stellte Shay fest und ahnte etwas. "Ja, kann man so sagen...", entgegnete ich. "Ich vertrete mir mal die Beine... Bis später dann und viel Erfolg." Ich verließ die Garage und beschloss, auch in die Innenstadt zu gehen, wollte aber Yuto nicht entgegen kommen. Unterwegs holte ich eine Zigarettenschachtel aus meiner Hosentasche, nahm mir eine Kippe heraus, nahm dazu das Feuerzeug, was in der Schachtel befand, heraus und zündete sie an. Ich nahm mir einen kräftigen Zug und ließ Rauch aus meinen Nasenlöchern raus. "Fuck... Als hätte ich nicht genug Probleme..." Ich streifte in der Stadt umher, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Aber die frische Luft tat mir gut, auch wenn ich mehr den Geschmack von verbrannten Tabak schmeckte. "Und schon wieder ein Counterpart, der wie Yuto aussieht... Was hat das denn zu bedeuten? Selbst Shay und Kite kennen ihn... Yuya... Hmm..." Ich zog an meiner Zigarette und wollte wieder auf andere Gedanken kommen, was echt nicht leicht war.
Ich suchte den Imbissstand auf, da ich langsam Hunger bekam. Von meinem Kleingeld, was in meinen Hosentaschen versteckt war, konnte ich mir nur ein Cheeseburger leisten. Der Besitzer machte rasch einen Cheeseburger für mich. "Sorry, hab leider nicht genug, um dir Trinkgeld zu geben", sprach ich. "Das macht nichts. Genieß den Burger", sagte der Besitzer. "Danke, schönen Tag noch!" "Gleichfalls." Ich suchte mir einen ruhigen Platz, wo ich meinen Cheeseburger essen konnte. Ich genoss den aber nicht, ich verschlang den Snack als hätte ich tagelang nichts gegessen. Ich stand unter Stress. Ich versuchte auf andere Gedanken zu kommen und starrte auf mein Smartphone. "Ich weiß echt nicht, was ich machen soll... Hab das Gefühl, ich wäre bei jedem unten durch..." Ich packte mein Smartphone weg und entdeckte aus der Ferne Yuto, der die Shoppingstraße entlang ging. "Hmm... Ich folge ihm mal ganz unauffällig..." Als ich ihm hinterher laufen wollte, sah ich einen auffälligen Typen, der sich in die Menschenmenge drängte. Er trug eine rote Lederjacke sowie eine rote Kappe. Sah aus als käme er nicht von hier. Er ging gezielt auf Yuto zu. Yuto hörte unterwegs Musik und bekam den Typen nicht mit, bis er dann von ihm auf der Schulter angetippt wurde. "Entschuldigung? Könntest du mir sagen, wo die U-Bahn ist?" Yuto nahm seine kabellosen Kopfhörer ab und antwortete: "Ähm, die nächste Haltestelle ist nicht weit von hier. Einfach nur die Meile hier entlang gehen, bis dann eine Kreuzung mit Beschilderung kommt." "Sorry, aber ich habe echt Probleme mit der Orientierung. Würdest du mich zu der Haltestelle begleiten?" Yuto willigte ein und wollte den fremden Typen durch die Shoppingstraße führen, bis dieser dann eine Gasse entdeckte, Yuto packte und ihn in diese Gasse zerrte. Sofort nahm ich die Verfolgung auf.

Yu-Gi-Oh! ARC-V: Life of RebelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt