Nach einer etwa halbstündigen Fahrt mit der Bahn erreichten Celina und ich Maiami City, die Heimatstadt von Zuzu und Yuya. Yuri, der Fusions-Counterpart von Yuto, Yuya und Yugo, sollte sich angeblich hier auch niedergelassen haben, nach den Ereignissen vor vier Jahren. Ob das sich bewahrheitet, stand noch offen, deshalb wollten Celina und ich es herausfinden. Wir streiften in der Innenstadt umher und folgten der Route, die für uns auf dem Smartphone berechnet wurde. "Sag mal, hast du ein Foto von diesem Yuri?", wollte ich wissen, "Damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe werde." "Ja, Sekunde..." Celina schaltete ihr Smartphone an und zeigte mir ein aktuelles Foto von Yuri. "Das ist er." "Ein Psychopath... So wie ich es mir irgendwie schon gedacht habe", sagte ich. Auf dem Foto sah man Yuri, wie er blöd grinsend auf einem Ledersessel saß und scheinbar ein Glas teuren Rotwein trank. "Das kannst du laut sagen... Yuri ist nicht mehr ganz dicht, aber wer weiß... Vielleicht hat er sich in den vier Jahren verändert?", sprach Celina. "Werden wir ja gleich sehen..."
Nach einer Weile gingen wir außerhalb der Innenstadt. Die Route führte uns zu einer noblen Ecke. "Sag mir nicht, dass er so'n reicher Schnösel ist... Der müsste ja dann Kohle ohne Ende haben. Kann uns ruhig mal was davon abgeben", sagte ich und war schon etwas neidisch. Wir erreichten das Ziel. Wir standen vor einem Tor, das elektrisch gesichert war. Celina betätigte die Klingel, die sich an der Mauer befand und mit einer Kamera ausgestattet war. "Das Reden überlässt du mir, klar?", sprach Celina. "Nah... Ich halte mich ungern zurück...", seufzte ich. Über die Kamera und dem Bildschirm konnten wir einen Mann sehen, der uns fragte, was wir wollten. "Wir wollen zu Yuri", sagte Celina, "Lassen Sie uns bitte rein. Es ist dringend wichtig." Kurz darauf legte der Mann auf und ließ das Tor öffnen. Wir betraten das Grundstück und gingen mehrere Treppenstufen hoch, bis wir eine schicke Villa erreichten. "Bitte, tretet ein. Yuri wird gleich Zeit für euch nehmen", sagte der Mann, der uns persönlich an der Haustür empfing. "Wahnsinn... Was für eine Bude...", staunte ich, "Okay, so'n Rosengemälde an der Decke und die bunten Fenster im Flur würde ich zwar nicht nehmen, aber Mann... Hier würde ich mich sofort breit machen. Im Vergleich zu unserer WG in Heartland City ist das ja ein Sechser im Lotto." Der Mann, der sich als Butler von Yuri entpuppte, führte uns ins Wohnzimmer und bat uns, dass wir uns auf die riesige Couchgarnitur aus Leder setzten sollten. Daraufhin verließ er das riesige Wohnzimmer. "Alter... Hier ist sogar ein Springbrunnen... Was würde ich hergeben, um hier für den Rest meines Lebens zu leben?", sprach ich und kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, "Als ob du hier noch nie warst!" "War ich ja auch nie. Wie auch, wenn wir seit Zarc's Ende kaum noch Kontakt haben, selbst auf Social Media", entgegnete Celina. Ich spielte mit meiner Fantasie und stellte mir vor, wie ich diese Villa nach meinem Geschmack einrichten würde. Am wichtigsten war eine riesige Garage, wo ich mehr als nur ein D-Wheel darin parken würde, eine Bar mit Bowlingbahnen, einem eigenen Swimmingpool und eine Table Dance Bar, auch mit schicken, großen Betten für versaute Spielchen. "Werd erwachsen, Reshi...", seufzte Celina. "Was denn? Ich habe auch Träume!"
"Na sowas... Celina... So sieht man sich wieder. Und sogar in Begleitung", sagte Yuri und kam die Treppen herunter, die mit dem Wohnzimmer verbunden war. "Ja... Es ist zu lange her", entgegnete Celina. "Was führt denn euch zu mir? Was kann ich für euch tun?" "Ich will am besten sofort auf den Punkt kommen... Ein bewaffneter Typ läuft frei herum und ist hinter den vier Drachen her, die zuvor in Zarc's Besitz waren, her. Er hat es auch auf die gespaltenen Persönlichkeiten von Ray Akaba abgesehen, die er töten will, weil er Zarc's Macht für sich beanspruchen will", erzählte Celina. Yuri starrte sie mit 'nem hämischen Grinsen an, als würde sie nur Blödsinn erzählen. Mir war der junge Mann vornherein ziemlich unsympathisch. "Celina, Schätzchen... Was erzählst du denn da für'n Stuss? Was habe ich denn damit zu tun?" "Eine Menge, denn du bist mit involviert in dieser Situation!", rief Celina und wirkte sehr gereizt, "Alle anderen Counterparts wurden schon gewarnt, sie nehmen dies sehr ernst... Und du meinst, ich würde lügen?!" Yuri schmunzelte. "Celina... Du warst damals schon die Klassenbeste. Du kannst es scheinbar nicht ab, dass ich erfolgreicher bin als du." "Wovon quatschst du?! Das hat null mit der Situation zu tun, die gerade für uns alle ziemlich belastend ist!", entgegnete Celina, "Der Typ hätte fast Lulu getötet. Wenn Yuto nicht gewesen wäre, wäre sie nicht mehr am leben." "Ach ja... Lulu Obsidian... Und Yuto, der eine enge Bindung zu Yuya hatte... Muss schon erbärmlich sein, sich mit Drogen vollzupumpen und von den Gesetzeshütern ständig gejagt zu werden", sagte Yuri. Für mich war es zu viel und griff ein, auch wenn Celina dagegen war. "Wenn man keine Ahnung vom Leben seiner Counterparts hat, sollte man die Fresse halten. Ich kenne Yuto und Lulu besser als du... Du und dein verschissener Fusionsclan wart doch Schuld, dass es damals mit Zarc so weit kommen musste!" Yuri guckte mich wortlos an. Ich merkte sofort, dass ich für ihn eine Witzfigur war, die sich wichtig machte. "Du kannst gar nicht mitreden, wie es vor vier Jahren lief. Du gehörst zu der Sorte Menschen, die verzweifelt nach einen Platz in der Gesellschaft suchen und mit krimineller Energie versuchen, diese zu erzwingen. Dabei schießt du dir selbst ins Bein und bringst deine sogenannten Xyz-Freunde in Gefahr", behauptete Yuri, "Wo warst du, als Lulu fast von dem vermeintlichen Hunter erschossen wurde? Yuto wäre dafür fast gestorben. Ein toller Freund. Mich wundert nichts mehr von dem verpeilten Xyz-Pack aus Heartland City." "Pass auf, was du sagst, sonst wird's hässlich!!", drohte ich ihm. "Reshi... Bleib ruhig!", rief Celina und stellte sich mir entgegen. "Du bist auch nicht besser! Hast damals die Armband-Mädchen entführt, damit dein ach so toller Leo Akaba seine Tochter zurückholen konnte... Ja, daraus wurde nichts! Und jetzt... Vier Jahre später, sich den Arsch wund sitzen, stündlich einen Rotwein sippen und dann so tun als wäre es das normalste im Leben. Noch nicht mal den Gedanken haben, dass ein Psychopath mit 'ner Waffe frei herumläuft und auch hinter dir her ist! Ich hätte beinahe zwei meiner besten Freunde verloren, wegen ihm! Beinahe! Jetzt komm mir nicht an, dass mir meine Freunde egal seien! Du hast keine Ahnung, wie man Freundschaften hegt! Du selbst warst nur eine Marionette eines wahnsinnigen Wissenschaftlers... Wenn du uns nicht glauben willst, tu das. Leb in deiner scheiß, noblen Bubble... Dann komm später nicht nach Heartland City angeschissen, nur um zu sagen, dass wir Recht mit allem hatten." Nach dieser Ansage verließ ich die Villa. Celina folgte mir. Yuri ließ sich nichts anmerken und blieb wortlos im Wohnzimmer zurück. Dennoch hoffte ich sehr, dass ihm meine Vorwürfe zum Nachdenken anregen würde.
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Yu-Gi-Oh! ARC-V: Life of Rebels
Fanfiction(Erzählung aus der Sicht des Protagonisten) Reshi, ein starker und bei den jungen Frauen beliebter Xyz-Duellant aus Heartland City, genießt sein rebellisches Leben in vollen Zügen, jedoch ist er in und außerhalb seiner Heimatstadt wegen seiner krimi...