Eingriff in Yugo's Privatsphäre

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Es war mitten in der Nacht. Yuto wachte panisch auf, nachdem er einen Alptraum hatte. Er saß aufrecht auf der Couch und schnappte nach Luft. Ihm war warm, Er zog sein schwarzes T-Shirt aus und stand auf, um in der Küche nebenan etwas zu trinken zu nehmen. Der Mondschein draußen sorgte dafür, dass Yuto so mehr oder weniger in der Küche sehen konnte, was er tat. Er nahm sich ein Trinkglas und füllte es mit kaltem Leitungswasser aus dem Hahn. Yuto nahm sich einen kräftigen Schluck und stellte das leere Trinkglas in die Spüle. "Viel besser...", flüsterte er, "... Hoffentlich kann ich noch gut schlafen..." Er ging leise ins Wohnzimmer zurück, legte sich auf die Couch und nahm sein Smartphone in die Hand. "1:05 Uhr... 10 verpasste Anrufe von Shay... Ich muss zurück nach Heartland City... Aber ich muss Reshi finden... Und hoffen, dass er noch am Leben ist..." Yuto hörte Yugo, wie er halb zugedeckt gegenüber von ihm auf dem Rücken lag und sehr laut schnarchte. Dabei tropfte Speichel aus seinem offenen Mund. "Wie hält Rin es mit ihm aus?!" Da Yuto dadurch nicht schlafen konnte, schaute er sich aus Langeweile Fotos auf seinem Smartphone an. Die vielen Fotos, die er gemacht hatte, beziehungsweise von ihm gemacht wurden, brachten ihn fast wieder zum weinen. "Reshi... Shay... Lulu... Kite... Ihr fehlt mir so sehr gerade..." Wenig später schaltete er sein Smartphone aus und versuchte, einzuschlafen. Yugo's Schnarchen hielt ihn aber davon ab, zur Ruhe zu kommen. Wieder musste Yuto die Beine vertreten und nahm sein Smartphone mit, um wenigstens die eingebaute Taschenlampe bei sich zu haben, damit er im Dunkeln auf nichts fallen musste. Er schaute sich diesmal komplett im Appartement von Yugo und Rin um. Dabei ließ er keinen Raum aus. Er betrat als erstes das Schlafzimmer und überprüfte die beiden Nachttische, die links und rechts neben dem großen Bett standen. "Mal sehen, was sich darin befindet...", sagte Yuto und öffnete eine Nachttischschublade, "Kondome... Gleitgel... Und ein... Ja, ich schau mal nicht weiter..." Daraufhin machte er die Schublade leise zu und untersuchte den anderen Nachttisch. Darin entdeckte er ein Deck. Es war das Geschwindigkeitsroid-Deck von Yugo. "Yugo's Karten... Ob auch der Glasflügel-Synchro-Drache dabei ist?" Yuto's innere Stimme sagte ihm, dass er Yugo's Drachen entnehmen sollte. Er schaute sich das Deck an, aber die Signaturkarte war darin nicht zu finden. "Fuck..." Leise legte er das Deck in die Schublade zurück und wollte die Schublade wieder schließen, bis er was auffälliges entdeckte. Eine kleine, quadratische Schatulle, die auf einem alten Kinderfoto von Yugo und Rin lag, machte ihn neugierig. Er nahm sie heraus und schaute sich den Inhalt an. "Ein Verlobungsring?" Yuto schaute sich das scheinbar sehr teure Schmuckstück an und war von dem glänzenden Smaragd fasziniert, der den Ring zierte. "Will Yugo Rin einen Antrag machen? Dann mal viel Glück." Vorsichtig legte er das Schmuckstück in die hinterste Ecke der Schublade zurück, machte die Schublade dann leise zu und schlich sich aus dem Schlafzimmer. Leise kehrte er ins Wohnzimmer zurück und setzte sich auf Couch. Yuto wollte versuchen, wieder zu schlafen, doch sein Gewissen hielt ihn davon ab. Er sollte weiter nach dem Glasflügel-Synchro-Drachen suchen, doch Yuto war zu müde. Daraufhin wurde er mit Kopfschmerzen und Nasenbluten bestraft. Yuto legte seine Fingerspitzen auf die Schläfe und wischte sich das Blut mit der anderen Hand weg. "Ich darf nicht die Kontrolle über mich verlieren..." Die Kopfschmerzen drückten sehr, mehr als sonst, aber sie ließen wenig später nach. Yuto legte sich zum schlafen hin und hoffte auf eine angenehme, ruhige Nacht, ohne dass Zarc Anzeichen machte, die Kontrolle über ihn zu haben.
Einige Stunden später... Es war Morgen. Die Sonne schien. Die Stimmung war okay. Yugo war bereits wach, hatte sich für den Tag frisch gemacht und wollte seinen Xyz-Counterpart mit einem Frühstück überraschen. Yuto schlief noch. Der Duft von den heißen Kirschen weckte ihn allerdings auf. "... Was riecht denn hier so lecker...?", fragte er sich und richtete sich auf. Er streckte sich und gähnte dabei. Kurz darauf kam Yugo auf ihn zu und gab ihn einen Teller. Auf diesen lag ein eingerollter Pfannkuchen, der mit heißen Kirschen gefüllt war. "Lass es dir schmecken." "Cool. Danke", bedankte sich Yuto und nahm sich einen Bissen von seinem Frühstück. "Geht's dir gut? Du siehst so schweißgebadet aus." "Alles gut", gab Yuto als Antwort. "Sicher? Du hast getrocknetes Blut auf deiner Hand", stellte Yugo fest. "Shit... Ich hätte mir vorher die Hände waschen sollen...", sprach Yuto in seinen Gedanken. Er aß sein Frühstück auf und nahm sich noch einen Schluck Kaffee, den Yugo ihm noch gebracht hatte. Er gönnte sich noch eine Portion Pfannkuchen mit heißen Kirschen, da Yugo für ihn noch einen gemacht hatte. "Diese ganze Sache mit dem Vagabunden und Zarc geht mir echt auf die Eier. Ich will nur, dass es endlich aufhört, damit wir wieder ein normales Leben führen können", sagte Yuto, "Ich hab's so satt, immer wegzulaufen und mich zu verstecken oder eventuell eingesperrt zu werden." "Verständlich. Aber der Typ wird nicht locker lassen und uns jagen, bis er uns in seiner Gewalt hat", entgegnete Yugo. "Du nimmst es so locker hin... Hast du keine Angst davor, dass er dir was antun wird? Oder Rin? Oder euch beiden?!" "Klar habe ich Angst, ich weiß aber, damit umzugehen." Dabei betrachtete Yugo die Narbe an Yuto's Oberarm. "... Wobei ich schon Schiss habe, wenn er mit seiner Knarre wenige Meter vor mir stehen würde." "Hmm..." Yugo schnaubte und sagte daraufhin: "Iss in Ruhe auf und mach dich frisch. Ich bringe dich dann nach Hause." "Danke..." Yuto genoss sein Frühstück, während Yugo in sein Schlafzimmer ging, um dort in Ruhe mit seiner Freundin telefonieren zu können. Sie war aber nicht erreichbar, schlief noch vermutlich. Deshalb schrieb er Rin eine Nachricht.

Yu-Gi-Oh! ARC-V: Life of RebelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt