Yu-Gi-Oh! ARC-V: Life of Rebels

Gewissensbisse

Lulu betrat Yuto's Zimmer, um nach ihm zu schauen. Er war noch wach, da er Probleme hatte, sein Hemd auszuziehen, weil sein linker Arm wegen der Schmerzmittel taub war. "Warte, ich helfe dir...", sagte Shay's Schwester und half ihren Freund. "Danke... Ich hätte sonst noch die ganze Nacht damit verbracht, mein Hemd mit nur einem Arm auszuziehen. Allein schon bei den Knöpfen ist es schwer genug, hehe...", sagte Yuto. Lulu setzte sich zu ihm aufs Bett und nahm seine taube Hand. "Alles okay bei dir?" "Shay hat mir eine geschallert... Er weiß nun von unserer Beziehung... Und das gefällt ihm so gar nicht, was eh schon klar war. Sei froh, dass du nicht sehen musstest, wie er mich schlug...", antwortete Yuto, "Mich regt es auch auf, dass ich meinen Arm nicht bewegen kann. Blöde Schmerzmittel..." "Das lässt doch in Kürze nach." "Schon klar, aber es stört mich trotzdem. Es macht mich völlig unbrauchbar..." "Nein, das stimmt nicht..." Yuto stand von seinem Bett auf und ging zum Fenster. Er starrte nach draußen. "Shay ist mir nicht mal dankbar, dass ich mein Leben dafür riskiert habe, dich zu beschützen. Stattdessen schallert er mir eine und behauptet, ich hätte ihn hintergangen, nur weil ich mit dir zusammen bin. Ich bin der scheiß Verräter... Ich habe mir früher den Arsch für ihn aufgerissen, um ihn zu helfen, und so dankt er mir das..." "Er wird sich wieder beruhigen. Ich denke, so hat er es nicht gemeint", sagte Shay's Schwester. "Du kennst ihn... Er braucht lange, um zur Ruhe kommen." Lulu stand auf und ging zu Yuto and Fenster. Sie umarmte ihn vorsichtig. "Yuto... Ich bin dir dankbar, dass du mir das Leben gerettet hast. Auch wenn ich große Angst um dich hatte... Ich dachte, du wärst tot..." Yuto legte seine gesunde Hand auf Lulu's Unterarm, lehnte seinen Kopf an ihrem Kopf und schmunzelte. "Für dich würde ich alles tun, damit du nicht verletzt wirst. Selbst wenn es mein Leben kosten würde." "Ach, Yuto..." Das verliebte Pärchen küsste sich und legte sich zusammen aufs Bett hin.
Nach dieser stressigen und belastenden Nacht kam der sonnige Morgen. Ich war bereits früh auf den Beinen und machte ausnahmsweise Lulu's tägliche Aufgabe, das Vogelbad sowie die Futterschüssel mit frischen Leitungswasser und Vogelfutter zu füllen. Nachdem ich das erledigt hatte, machte ich mir eine Tasse Kaffee, ich hatte echt mies geschlafen. Daraufhin betrat Kite die Wohnung, in Begleitung seines kleinen Bruders Hart. "Hey, Reshi!", grüßte Hart und setzte sich auf die Couch. Kite merkte sofort, dass die Stimmung hier sehr trüb war und hakte nach. Ich erzählte ihm, was letzten Abend, beziehungsweise Nacht, passierte. "Scheiße... Du verarschst mich doch?!" "Das ist wirklich so passiert." "Und dieser Typ läuft noch frei herum?" "Er ist, nachdem Yuto angeschossen wurde, einfach abgehauen", sagte ich. "Unfassbar... Dabei sind die Sicherheitsvorkehrungen hier in Heartland City doch auf höchster Stufe", entgegnete Kite. "Merkt man. Auf das Sicherheitssystem kann man sich auch nicht mehr verlassen. Sie überprüfen nicht mal Psychopathen mit Waffen, aber wehe man klaut was aus 'ner Restmülltonne, dann ist man dran." Kurz darauf kam Shay aus seinem Zimmer. Er kam zu uns in die Küche, nahm sich 'ne Tasse und goss sich den frisch gekochten Kaffee ein. "Damn... Du siehst aus als hättest du die Nacht durchgemacht", stellte ich fest. Shay sah müde aus, als hätte er die Nacht lang Games gezockt. Er nahm sich einen kräftigen Schluck Kaffee, so dass seine Tasse leer war und diese dann wieder mit Kaffee füllte. "Ich hab mir überlegt, wie ich mich mit Yuto und Lulu versöhnen soll... Das ist schwerer als gedacht." "Nun... Wenn man seinen besten Freund eins aufs Maul gibt und die Schwester in ihr Zimmer einsperrt, da ist mehr als nur ein lasches Sorry angebracht", sprach Kite. Lulu's Bruder seufzte, War aber fest davon überzeugt, dass Yuto und Lulu ihm verzeihen würden. "Lass die beiden erstmal ausschlafen, dann kannst du das Gespräch bei ihnen suchen", sagte ich und klopfte auf Shay's Schulter, "Viel Glück dabei, Bro." Ich nahm meine Tasse, trank meinen Kaffee leer und nahm mein technisches Equipment, weil ich weiter an meinem D-Wheel bauen wollte, da ich nun die Batterie besaß, die ich von Yugo's D-Wheel entwendet hatte. Kite und Hart begleiteten mich nach unten in die Garage, während Shay allein in der Wohnung blieb und darauf wartete, bis Yuto und Lulu aufwachen, aber diese schliefen noch tief und fest. Er wollte sie auch nicht wecken.
Ich stellte mein Equipment auf der Werkbank ab und holte die Batterie aus dem Rücksitz von Shay's Sportwagen. "Woher kommt diese Batterie her?", wollte Kite wissen. Ich antwortete: "Hab sie aus 'nem D-Wheel abgeschraubt." "Reshi... Musste das sein?" "Ja, musste es", entgegnete ich und stellte das schwere Teil auf die Werkbank. "Du bringst uns mit deinen Diebstählen auch noch in Schwierigkeiten!" "Ich laufe wenigstens nicht mit 'ner Waffe durch die Stadt", sagte ich und verharmloste meine Aktionen im Vergleich zu dem Vagabunden, der Yuto angeschossen hatte. "Du verstehst den Ernst der Lage nicht!", rief Kite. "Doch, natürlich." Dabei überprüfte ich die Batterie und setzte diese in mein D-Wheel ein. Allerdings war es ein Kabelsalat und ich musste schauen, wie ich diese anschließen konnte. Kite hielt mich auf. "Reshi, wie kannst du so tun als wäre nie was passiert?! Yuto wurde angeschossen, er hätte sterben können!" "Er lebt doch noch." "Lulu und Shay haben Schuldgefühle und du schraubst hier weiter munter an deinem D-Wheel als wäre nichts! Ganz ehrlich... Ich habe keine Lust mehr auf diese Scheiße!" "Dann geh doch hoch zu Shay. Ich komme auch alleine gut klar." Kite war fassungslos. "Fick dich, Reshi." "Nee, heut nicht", entgegnete ich lasch. Kite verließ mit Hart die Garage, ich blieb allein zurück und versuchte, die Batterie anzuschließen, doch ich war zu frustriert. "Fuck! Mann...!", fluchte ich und warf das Werkzeug wütend auf den Boden. Ich schnappte mir eine Zigarettenschachtel, die in einer Schublade an der Werkbank versteckt war, öffnete das Garagentor und beschloss, ein wenig in der Siedlung spazieren zu gehen, um zur Ruhe zu kommen. Diese ganze Situation mit Yuto, Shay und Lulu machte mich völlig fertig.