67. Es wird warm

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Azrael

„Nael, kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte der Mann mit dem Jungen auf dem Arm. „Einen Gefallen?", erwiderte Nael verwirrt und löste meine Hände von ihm. „Vielleicht schaffen wir es doch die Luke zu öffnen. Aber es wird nach deinem Blut verlangt.", erklärte der Dunkelhaarige. „Ähm, okay.", murmelte Nael und folgte ihm. Schnell sprang ich auf. Ich würde nicht alleine bei dieser gruseligen Frau bleiben. „Ezra, bleib auf dem Zimmer. Die Luft in den Gängen ist..", setzte Nael an. Doch ich griff entschieden nach seinem Shirt und presste mich an seinen Körper. Diese ganze Situation machte mir angst und er war der einzige, den ich hier kannte und dem ich vertraute. „Okay.", gab er seufzend von sich und so folgten wir dem Werwolfvampir mit dem kleinen Jungen.

Als wir ankamen wäre ich fast in Nael hinein gerannt. Erst verstand ich nicht wieso er so plötzlich stehen blieb. Aber als ich um seinen Körper herum sah, erkannte ich den Mann, der auch vorher noch in unserem Zimmer gewesen war. „Mein Blut.", sagte Nael und sah ernst auf den Rothaarigen. „Dann werde ich wohl eine Nadel und ne Schüssel holen.", zischte er und wollte sich grade wieder herum drehen. Doch der fiese Mann war schnell bei ihm um ihn festzuhalten und zurück zu zerren. „So geht es viel schneller.", erwiderte er bissig. „Nathanael, lass mich los. Ich warne dich. Wenn wir hier raus kommen und meine Brüder erfahren was du mit mir getan hast.", knurrte Nael und wand seinen Arm aus dem Griff des Größeren. „Nael, es ist für uns alle. Wir haben kein Menschenblut mehr hier. Omegablut ist noch das eheste was ihm helfen kann uns hier raus zu holen.", warf der Mischvampir ein. „Ich lasse mich dafür aber nicht von einem Alpha beißen.", fauchte Nael und blitzte den bösen Mann weiter an. „Er wird dich nicht binden. Es muss doch auch nicht am Hals sein. Nael bitte.", bat der Dunkelhaarige. „Ich hol ne Nadel.", knurrte Nael. Doch bevor er sich wieder herum drehen konnte packte ihn der Rothaarige und drängte ihn an die Wand. „Nein!", hörte ich Nael schreien. Doch ich stand nur da wie gelähmt. Was hätte ich auch tun sollen? Ich konnte nur dabei zusehen wie der schlanke Mann versuchte sich aus dem Griff des anderen zu winden. Aber er hatte keine Chance. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis Nael mit Tränen in den Augen und auf den Wangen gegen die Wand gepresst dort stand und auf gab. Der böse Mann riss ihm an der Schulter den Ärmel auf und ließ den Stoff an Naels Arm hinunter gleiten. Auch da gab Nael keine Gegenwehr mehr. Nur noch ein klägliches Wimmern drang aus seiner Kehle, gefolgt von einem schluchzendem Keuchen als der Rothaarige seine Zähne in dem weichen Fleisch auf der Innenseite von Naels Oberarm versenkte. Allerdings sah ich wie Nael zu dem Werwolfvampir sah. Kurz darauf hörte ich wie ein leises Flehen seine Lippen verließ. Aber keiner schien darüber nachzudenken seiner Bitte folge zu leisten.

Eine Weile später zogen sich die Zähne aus Naels Arm zurück, allerdings nur damit der Mann etwas zu ihm sagen konnte. Doch ich verstand kein Wort. Nur Naels Reaktion zeigte mir, dass es nichts gutes sein konnte. Seine Augen leuchteten lila auf und in seinem Gesicht stand Ekel. Dennoch hörte ich wie der Rothaarige entspannte seufzte, nur um kurz darauf wieder seine Zähne in die helle Haut zu rammen.

„Danke.", war das erste, was der Mann zu Nael sagte, als er sich endgültig löste. Sanft strich er über Naels Kiefer. „War doch nicht so schlimm.", setzte er hinzu und schenkte ihm ein Lächeln, bevor er sich zu der Leiter begab und seine Hand auf das Eis hinter der Luke legte.

Aber meine volle Aufmerksamkeit galt Nael. Er rutschte wimmernd an der Wand hinunter und zog bebend die Beine an seinen Körper. Sofort löste ich mich aus meiner Starre und kroch zwischen seine Oberschenkel um ihn sanft zu umarmen. „Nicht.", kam es leise über seine Lippen. Dennoch packte er mich in der nächsten Sekunde und presste mich schluchzend an sich.

Atayo

„Es wird warm.", hörte ich einen meiner Männer sagen. „Das bildest du dir ein, weil es so lange kalt war.", keifte ihn ein anderer an. Jedoch schoss genau in diesem Moment eine kleine Flamme aus dem Boden zwischen seinen Füßen. Erschrocken sprang er zurück und wir alle sahen auf den kleinen Kreis der sich immer weiter vergrößerte. Immer mehr von dem Eis verlor seine feste Form. Doch dann brach es ab.

Vamp Zone 《5》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt