Der nächste Morgen brach an und ich lief in die Küche. Meine Haare waren noch feucht von der Dusche, was Anya mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte. "Wenn du so raus gehst wirst du krank." murmelte sie und griff nach der Tasse um mir Kaffee einzuschenken. Ich lächelte, als sie sie mir reichte. "Ich hab nicht vor raus zu gehen, zumindest nicht geschäftlich. Etwas Sport ja, mehr aber auch nicht." gab ich zurück und konzentrierte mich schließlich auf die Zeitung, die wie gewohnt auf meinem Platz lag.
Dadurch das ich so zurück gezogen lebte bekam ich von der Welt da draußen nur geringfügig etwas mit, was bedeutete, das ich all die Dinge die wissenswert waren aus der Zeitung erfahren musste. Anya kümmerte sich indes um ihre Arbeit ohne mich weiter zu beachten.
Schließlich hörte ich Schritte hinter mir, langsam, zögerlich.
"Guten Morgen." murmelte Ophelia und Anya erwiderte es sofort, während ich noch einen Moment brauchte. Gerade als ich ihr ebenfalls einen guten Morgen wünschen wollte und mich zu ihr drehte, blieben meine Worte im Halse stecken bei dem Anblick der sich mir bot. Ihre Haare, noch wild zersaust durch den Schlaf waren dabei das kleinere 'Problem'.
Das wesentlichere war, das ihr Morgenmantel offenstand und mehr preisgab, als er wohl sollte.Ich hustete. "Guten Morgen."
Dann wandt ich mich wieder zu der Zeitung, konnte aber nicht vergessen was ich gesehen hatte und drehte mich schließlich wieder zu ihr. Ohne ihr in die Augen zu sehen griff ich nach den Seiten des Morgenmantels und zog ihn zu. Ich räusperte mich um die unheimliche Stille irgendwie zu durchbrechen. "Setz dich." brachte ich gerade so heraus. Doch der Schaden war bereits angerichtet und meine Abstinenz die letzten Tage machte sich bemerkbar. Es war wie ein Fluch.
Anya hatte von alledem wohl nichts mitbekommen und ging weiter ihrer Arbeit nach, nachdem wir mit Frühstück versorgt waren. Bevor sie die Küche verließ drückte sie Ophelia's Schulter und nickte ihr lächelnd zu. "Wofür war das?" fragte ich. "Sie hat sich sehr über den Kuchen gefreut. Du weißt schon... Den mit Buttercreme." gab sie entspannt zurück.
So saßen wir noch eine Weile während mein Bein unaufhörlich auf und ab wippte - ein klares Zeichen meiner Nervosität, obwohl ich diese nicht unbedingt haben musste. Schließlich sprang ich auf, als der Rest des Kaffees geleert war. "Ich gehe laufen. Wir sehen uns."
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Der Sport war immer eine willkommene Abwechslung. Ich lief bis meine Lungen fast kollabierten, doch so blieb ich fit. Fit genug für alle Dinge, die in meiner Verantwortung lagen - aber natürlich auch für den etwas erregenderen Teil, der in letzter Zeit recht kurz kam. Das wollte ich ändern.
Als ich zurück im Haus war lief ich sofort in mein Zimmer, ging duschen und zog mir frische Sachen an, allesamt schwarz. Das Hemd klebte an meinem gut definierten Körper, umspielte jeden Muskel einzeln. Plötzlich klopfte es...
"Hey, ich dachte wir... OH..." murmelte Ophelia als sie sah, wie ich hergerichtet war. Sie trug noch immer, was sie beim Frühstück anhatte, was meinen Trieb nur weiter antrieb. "Was ist los?" fragte ich und versuchte nicht zu arg zu starren. Es fiel mir immer schwerer ihre Schönheit zu ignorieren.
Sie zuckte mit den Schultern und zog sich zurück, doch ich lief ihr nach. "Sag schon. Was wolltest du?" fragte ich erneut und versuchte mit ihr Schritt zu halten. Erst jetzt sah ich, daß sie DVDs in der Hand hatte. "Also ich wollte ausgehen. Aber wir können morgen einen Film schauen." versuchte ich entgegenkommend einzuwerfen. Ophelia zwang sich ein lächeln ab, sagte aber nichts mehr. An ihrer Zimmer Tür merkte ich schließlich das ich ihr tatsächlich nachgelaufen war - in die völlig falsche Richtung.
Plötzlich hob sie ihre Hand, fuhr mit den Fingern durch mein Haar als wolle sie es richten und ließ ihre Fingerspitzen schließlich an meiner Brust hinab gleiten. "Viel Spaß... Und bis morgen."
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BLOODLINE : Cameron
Romance⚠️ Teil 1 der Bloodline Reihe ⚠️ Ich will Rache... Aber bin ich bereit jeden Preis dafür zu zahlen? Was, wenn nicht? AUFTAKT ZUR BLOODLINE REIHE Cameron DaSilva führt ein freies Leben. Als einzigster Sohn von Matheo DaSilva gehört er zu den Erben d...