Kapitel 21 - Die Familie

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"Danke, Flusspfote. Ohne euch wären wir hier vermutlich alle umgekommen", bedankte sich Bernsteinstern bei dem grauen Kater. 

Verlegen leckte dieser sich über das Brustfell: "wir haben nur so gehandelt, wie es jeder getan hätte"

Bernsteinstern schenkte ihm noch einen warmen Blick, bis sie den Schülerbau verließ um dem Clan eine Rede zu halten. 

Nachdem Rostwinds Seele zum SternenClan gewandelt war, hatten Stachel- und Flusspfote die Schattenkuppel aufgelöst. Es hatte ziemlich lange gedauert, da Raivis Schatten überaus widerspenstig gewesen waren, doch schlussendlich konnten die Geschwister sie bezwingen und den Clan befreien. Inzwischen war die Nacht angebrochen und der Mond schien über dem Lager in einem warmen Farbenspiel. 

Flusspfote hatte Bernsteinstern ihren Plan kurz erklärt und sich für ihr plötzliches Verschwinden entschuldigt. Nun würde die Anführerin dem Clan berichten. 

Stachelpfote hingegen unterhielt sich mit Quellenherz und sah nach Holunderjunges und Zweigjunges. Die beiden kleinen Jungen waren in den letzten Tagen gewachsen, auch wenn man es nicht für möglich hielt. 

Außerdem wurden Sandpfote sowie Tupfenpfote nach dem Verschwinden einiger Clanmitglieder zu Kriegerinnen ernannt und trugen nun die Namen Sandfeder und Tupfenschnee. 

Flusspfote beneidete die beiden. Es wollte unbedingt Krieger werden aber er wusste auch, dass es noch ein langer Weg bis zu diesem Ziel war und er war bereit ihn ohne Abkürzungen zu gehen. 

Er verließ den Bau und das Lager und tappte zum Ufer des Sees, wo auch schon Stachelpfote wartete. 

"Wir sollten zurückkehren", miauten beide beinahe synchron. Stachelpfote hatte ein wenig früher mit sprechen begonnen, aber das waren nur Herzschläge. 

_ _ _ 

"Da seid ihr ja!", begrüßte Blitzpfote seine beiden Freunde mit einem neckenden Ausdruck, bevor er einen Schritt zurückwich, "w-was ist das? Sind das Schatten?", stammelte er verwundert. 

"Wir werden euch gleich alles erklären. Alles ist gut, kein Grund zur Panik. Wir haben die Schatten unter Kontrolle. Nicht wahr, Flusspfote?", sagte Stachelpfote, woraufhin sein grauer Bruder nur nickte. 

"Na schön. Kommt mit - bei uns gibt es auch Neuigkeiten", maunzte Blitzpfote und führte die beiden Kater zu den Nestern. Dort erwarteten sie schon Hirschblut, Blattzweig, und...waren das Wurzelnase und Sturmhimmel? Und wer waren diese anderen beiden Katzen? 

Doch dann viel es Flusspfote wie Schuppen vor den Augen - das mussten Raivis Junge sein! 

Es waren ein Kater und eine Kätzin; er war kleiner als seine Schwester und hatte dunkelbraunes Fell. Jedoch hätte man es durchaus als schwarz betrachten können, wenn kein Mondlicht darauf fallen würde. 

"Stachelpfote!", stieß Blattzweig überrascht aber auch erfreut aus, im selben Moment, in dem Hirschblut seinen Schüler ebenfalls mit seinem Namen begrüßte. 

"Was ist passiert?", fragten beide, als sie die Kratzer, die Schnittwunden und das getrocknete Blut an den Körpern der beiden Schülern entdeckte. 

"Wir haben Rostwind und den Clan befreit", begann Stachelpfote, ehe Flusspfote die Geschichte weiterführte. 

"Ich bin froh, dass es euch gut geht. Wir wollten euch suchen, aber dann war unser Plan", Blattzweig deutete mit den Ohren auf die Jungen der Schattenkatze, "auf einmal da und wir wussten nicht, was wir als nächstes tun sollten. Dann haben wir beschlossen zu warten..."

"Wir stellen uns am besten vor", meinte der Kater und erhob sich rasch. "Mein Name ist Nero. Ich freue mich, euch kennenzulernen. Zugegebenermaßen wäre es zu einem anderen Zeitpunkt deutlich erfreulicher, aber es ist, wie es ist.

Neros Gesicht überzogen einige, dünne Narben doch er machte einen freundlichen Eindruck. Seine gelben Augen strahlten Überzeugung und Ruhe gleichermaßen aus. 

Auch die Kätzin erhob sich. Ihr Fell war schneeweiß mit dunkleren Sprenkeln, wie das ihrer Mutter. Ihre Augen waren ebenfalls gelb aber ein bisschen heller als jene von Nero. 

"Ich bin Shira", miaute sie kurz angebunden uns senkte respektvoll den Kopf. Sie war eine große, kräftige Kätzin. Man sah ihr deutlich ihren Kampfgeist an. 

"Freut mich ebenso", sagte Flusspfote höflich und setzte sich zu der Gruppe dazu. 

"Wir waren gerade dabei, unseren Plan zu besprechen. Wir haben vor, den Kampf in allen Territorien stattfinden zu lassen. Dort, wo sich alle Gebiete treffen und zu einem Stück Land werden - rund um den Versammlungsfelsen. Dort werden wir Nero und Shira in etwa hier platzieren", erklärte Wurzelnase und deutete mit der Pfote auf eine in den Boden gezeichnete Karte und ein X welches auf die Position von Nero und Shira aufmerksam machte, "dann geht der Kampf los - wir werden versuchen, sie in die Enge zu treiben doch ihr müsst sie töten. Das Überraschungsmoment ist auf unserer Seite, wenn alles nach Plan läuft. Blitzpfote ist unser Köder. Die Clans müssen noch informiert werden aber ansonsten steht alles soweit. Es kann beginnen"

"Na dann los" 


Gefährliche Blicke | Warrior Cats FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt