In zweien Reihen hintereinander folgten sie dem Mann durch die enge Plantage.
Die Sklaven schauten zu ihnen auf, ihre Gesichter vor Anstrengung und Hitze heiß und rot.
„Bekommen sie denn auch zu trinken?" fragte Francis den Mann kleinlaut und dieser brach in schallendes Gelächter „Es ist billiger, sich neue anzuschaffen, wenn sie umkippen."
Sie kamen auf das Haus den Grundbesitzers zu, ein großes, weißes Haus mit Säulen an der Front. Es war ein beeindruckendes Gebäude, gesäumt von immergrünen Bäumen.
„Setzt euch, ich lasse euch Tee bringen. Ich hole schnell meinen Boss."
Ein Afroamerikaner in edler Kleidung verbeugte sich kurz vor den Männern, dann verschwand er im Haus.
„Das alles hier ist widerlich" flüsterte Joris und schaute sich um. „Das Haus ist schön aber erbaut aus Blut und Schweiß."
Der Sklave kehrte zurück und stellte ein Tablett mit Teetassen auf die Veranda.
Wieder verbeugte er sich, dann zog er sich zurück.
Ob sie wollten oder nicht, sie waren durstig, und so schmeckten sie den Tee mit schlechtem Gewissen. Dann ging die Türe erneut auf.
„Guten Tag, Männer. Eric Green, Besitzer dieser Plantage. Und wer sind sie, wenn ich fragen darf?"
Francis streckte ihm die Hand entgegen.
„Francis Aaron Huxley, und das sind meine Männer Pete Taylor, Joris John und Robin Watson. Unsre Huren muss ich sicher nicht vorstellen."
Wieder überkam ihm die Gänsehaut und er hoffte inständig, die Mädchen würden verstehen, wieso er so sprach.
„Mein Aufseher Clark hat mir gesagt, ihr wollt den Aufenthaltsort meines guten Freundes Thomas Rolfe erfahren?" Der Mann durchdrang Francis mit einem stechenden Blick.
Francis stimmte zu. „Wir suchen billige Sklaven und Huren für unsre eigene Siedlung weiter im Westen und da fiel mehrmals schon der Name Rolfe. Gerne würden wir ihn näher kennenlernen."
„Sie sind heute morgen abgereist Richtung Osten, sie wollen morgen Abend Jamestown erreichen. Wenn ihr Glück habt, erreicht ihr deren Lager weiter Richtung Südosten. Sie sind nicht sonderlich schnell unterwegs mit der der Ware, die sind ziemlich schwach zu Fuß. Wenn ihr gemütlich reitet, trifft ihr sicher früher oder später auf sie."
Joris schüttelte Eric Green die Hand. „Vielen Dank, Mister Green. Einen schönen Tag noch."
Dieser nickte selbstgefällig. „Sie können gerne noch austrinken. Clark wird sie bis an das Ende meines Grundstückes begleiten."
„Natürlich, Mister Green."
Als jeder leergetrunken hatte, ritten sie in gleicher Reihenfolge zurück, durch die Plantagen in Richtung Westen.
Während Clark ununterbrochen am Reden war, ließen die Männer ihre Blicke schweifen. Am Rande standen zahlreiche Hüttchen, in welchem die Männer und Frauen wohl schlafen würden- wenn sie den heißen Sommertag überstehen werden.
„Ich sehe welche" hörte Francis Pete sagen. Mit einem lauten Räuspern gab er zu verstehen, dass er verstanden hatte.
Die Plantage zog sich Richtung Westen ins endlose. Weiße Aufseher ritten hin und her und überall standen und saßen die Sklaven.
Auf einmal hörte man lautes Geschrei. Einer der Schwarzen versuchte, zu fliehen.
„Bastard!" rief Clark und ritt in Windeseile hinterher.
Und noch bevor einer der Männer etwa tun konnte, hatte Clark den Sklaven eingeholt.
Grob warf er diesen auf den Boden- und schoss ihm ins Gesicht.

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Die Indianerin
Teen FictionAls der junge Siedler Francis mit seinen Männern im Neu-entdeckten Amerika ankommt, scheint für ihn zunächst die Mission wichtig, das sagenumwobene El-Dorado zu finden. Doch als er dann zu einem Indianerstamm kommt und Enola kennenlernt, die halb In...