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"Wir haben eine Zeit lang bei einem Dakota Stamm gelebt" begann Francis und Patric bekam große Augen.
"Wirklich? Das ist interessant."
Francis nickte und nahm einen Schluck seines weines.
"Wo?" hakte Patric nach, doch Francis war nicht bereit, diesen Stamm preiszugeben.
"Es ist ein Nomaden Stamm. Sie sind überall." Er stellte sein Glas ab.
"Wir sehen uns alle morgen früh" sagte Francis und merkte, wie seine Stimme brach. Er hätte nie weggehen dürfen.
"Schon? Aber..." begann Patric, doch Charles unterbrach ihn.
"Er geht immer früh schlafen. Er ist in der Hinsicht wie ein Mädchen." Charles lachte. "Gute Nacht, Fran. Bis morgen."
Doch als Francis aufstand und zu seinem Zelt ging, sah er nicht, wie Charles näher an Patric rückte.
Am nächste Morgen grillten sie Fisch am See, der so riesig war, das man kein Ende sah. Francis konnte es kaum glauben, als Patric erzählte, dass dies nicht das Meer war, sondern sie schon einmal um den See herum geritten waren.
"Warum seid ihr unterwegs?" fragte Thomas, als er die Gräten seines Fisches derb mit seinen Finger herauspulte und die Finger dann einfach an seinem Hemd abrieb.
Francis ließ sich den Ekel nicht ansehen.
"Es wird von einer Stadt erzählt, die über und über aus Gold besteht."
Plötzlich begann Thomas laut loszuprusten, Fischstücke flogen aus seinem Mund und schnell hob sich Francis seine Arme vor das Gesicht.
"Ihr redet von El Dorado? Der größten Lüge, die sich auf dieser Welt erzählt wird?"
Francis verzog die Augen zu Schlitzen. "Woher wollen sie denn das wissen?"
Thomas pulte sich einen Rest vom dicken Bauch und steckte es sich in den Mund.
"Weil ich jedes bisschen dieses gelobten Landes erkundet habe und außer Rote Primitivlinge nichts gefunden habe." Francis ballte die Fäuste, als Thomas so über die Ureinwohner sprach, doch Charles legte ihm eine Hand unauffällig auf die Faust.
"Sie reden von ihren eigenen Vorfahren..." begann Francis, doch er wurde unterbrochen.
"Sie meinen, hier gibt es keine Stadt aus Gold?" fragte Charles, und schlagartig wurden die Männer still. Thomas schien die Aufmerksamkeit zu genießen. Seine Stimme wurde lauter und er drückte den Rücken komisch durch, wahrscheinlich um größer zu wirken, jedoch schien er nur noch fetter.
"Als die ersten Europäer in dieses Land eindrangen, war schon die Rede von einer Stadt aus Gold. Die Spanier nannten es El Dorado. Mein Vater war hier auf der Suche danach, mit wesentlich mehr Mann als ihr. Wir ritten zwei Jahre durch dieses Land, bei jedem Wetter und in jedem Winkel, bis in die Wüstee. Hier ist nichts." Er lachte aus. "Außer El Dorado ist eine metapher für das Geld, das man hier durch Plantagen und Sklavenhandel erreichen kann." Er schmatzte und richtete sein mit fett gedüngtes Hemd.
"Wollt ihr nun weiter nach einem Mythos suchen oder bleibt ihr hier und gründet mit uns unser eigenes Little britain?" rief er laut und warf dabei theadralisch die Hände in die Luft.
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Die Indianerin
Teen FictionAls der junge Siedler Francis mit seinen Männern im Neu-entdeckten Amerika ankommt, scheint für ihn zunächst die Mission wichtig, das sagenumwobene El-Dorado zu finden. Doch als er dann zu einem Indianerstamm kommt und Enola kennenlernt, die halb In...