Vertrauen

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Kurz schien ihr ganzer Körper angespannt zu sein, starr stand sie da, sein Arm um ihre Hüfte. Dann trat sie einen Schritt auf die Seite und nahm seine Hand.

„Ich sehne mich nach nichts so sehr als von dir berührt zu werden, dich zu küssen, wie am letzten Tag vor deiner Abreise. Doch jedes Mal, wenn ich etwas auf meiner Haut spüre, sehe ich ihn." Ihr Gesicht zeigte puren Ekel. „Ich spüre seine Finger auf meinem Körper, rieche seinen ekelhaften Geruch und warte auf das, was dann passierte."

Sie ließ seine Hand sinken und starrte erneut über denn See. „Ich glaube nicht, dass du mich noch willst, nach alldem."

Francis nahm nun ihre beiden Hände in seine. „Wie könnte ich dich nicht wollen? Du hast mich verzaubert, vom ersten Augenblick an. Seit dem ersten Tag ist mein Bewusstsein mit Gedanken von dir gefüllt. Du bist wie ein warmer Sonnenstrahl, der meine Haut berührt und dabei meine Seele wärmt. Du bist die Luft, die ich atmen muss, das Wasser, welches mich am Leben hält, der wunderschöne Traum, der mich schlafen lässt. Ich schaue dich an und sehe meine Zukunft."

Überwältigt traten ihr wieder Tränen in die Augen und auch Francis hatte nun einen Kloß im Hals. Sie knetete seine Hände und schaute ihm in die Augen, unfähig, etwas zu sagen.

„Ich warte auf dich. Wenn du bereit bist, leben wir gemeinsam das Leben, dass wir beide verdient haben- zusammen." Doch als Francis sich umdrehen wollte, umfasste Enola seinen Kopf und küsste ihn. Sofort zog Francis sie an sich und hungrig erwiderte er den Kuss. In Sekundenbruchteilen schien alles von ihm abzufallen und die Welt schien stillzustehen.

Langsam lösten sie sich voneinander und schauten sich an. Sie lächelten sich an und gaben sich stumm das Versprechen, füreinander da zu sein, für alle Zeiten.

„Lass uns schlafen gehen" flüsterte Francis, nahm ihre Hand und führte sie zurück zum Lager. Am Lagerfeuer saßen noch Robin, Aponi und Joris.

Als letzterer Enola und Francis vorbeilaufen sah, verabschiedete auch er sich.

„Gute Nacht und bis morgen" wünschte er, dann legten sie sich unter den freien Himmel.

Kurze Zeit später waren sie eingeschlafen, nur Enola beobachtete den Himmel, bis er am Morgen wieder rot wurde.


Die IndianerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt