Just Colleagues or Lovers?

Kapitel 6 Kein Streit mehr?

„Ich bin für dich da" sage ich und streiche ihr sanft über die Wange. Gerade als Joyce etwas erwidern möchte, hören wir ein räuspern von drinnen. Joyce schaut an mir vorbei und reißt die Augen auf. Der geschockte Gesichtsausdruck veranlasst mich, mich schnell umzudrehen und was ich sehe lässt mich leicht lächeln. Vor uns steht ein Louis im Anzug und gemachten Haaren. Er zieht es also wirklich durch denke ich und lege meine Hand auf Joyce Brust. „Ich lasse euch dann mal alleine" meine ich lächelnd, küsse sie nochmal sanft auf die Wange und gehe dann rein. Louis schaut mich nervös an, doch ich nicke ihm nur aufmunternd zu und gehe dann hoch in Joyce's Büro um die Klassenarbeit meiner Klasse zu korrigieren.

Louis kam vor ein paar Tagen zu mir und hat mir erzählt, dass er sich gerne bei Joyce für die letzten Jahre entschuldigen möchte und er auch mit den Drogen und all den anderen Sachen aufhören möchte. Dass er damit zu mir gekommen ist, hat mich echt überrascht, aber mich natürlich auch gefreut. Das heißt, dass er mir vertraut. Ich bin stolz auf ihn und freue mich natürlich für Joy, weil sie so beide mit der Vergangenheit abschließen können und nach vorne blicken können.

*Flashback*

Ich sitze gerade am Schreibtisch und konzipiere meine Arbeit, als ich ein leises „Ähm.. Felicitas...?" hinter mir höre. Ich drehe mich um und blicke in das unsichere Gesicht von Louis. „Ist alles okay?" frage ich und er schüttelt leicht mit dem Kopf. „Was ist los?" nun liegt meine gesamte Aufmerksamkeit bei ihm und er lässt sich auf die Couch fallen. „Ich habe die letzten Jahre viel Mist gebaut und würde mich gerne bei J für so einige Sachen entschuldigen, außerdem möchte ich endlich einen Entzug machen und sie damit endlich stolz und glücklich machen. Ich weiß, dass ich die letzten Jahre kein guter Bruder war und ich könnte auch verstehen, wenn sie mich einfach rausschmeißen würde..." sagt er niedergeschlagen und ich setze mich neben ihn auf die Couch.

„Deine Schwester liebt dich über alles und glaub mir, wenn ich dir sage, dass sie dich niemals rausschmeißen würde. Ihr seid schließlich Familie. Ich bin sehr stolz auf dich, dass du diesen Schritt gehen möchtest und hoffe, dass alles klappt" meine ich lächelnd und er lächelt auch kurz. „Kannst du mir bei was helfen?" fragt er dann und ich nicke leicht. „Kannst du mir helfen eine Klinik zu finden?" er schaut mich unsicher an und spielt mit seinen Händen. „Aber natürlich und wie möchtest du dich bei Joy entschuldigen?" frage ich und er beginnt leicht zu lächeln. „Wir waren damals in LA immer als Familie Essen und dort sind viele Erinnerungen als Familie entstanden. Ich möchte mit ihr für ein Wochenende nach LA und dort essen gehen und noch andere Orte besuchen, wo wir damals immer als Kinder waren. Kannst du vielleicht ein paar Sachen von ihr packen? Ohne, dass sie es mitbekommt? Ihr schlaft ja schließlich in einem Zimmer und so..." nuschelt er den letzten Teil und ich nicke. „Das ist eine wundervolle Idee" sage ich und lächle ihn glücklich an.

*Flashback Ende*

Ich bin ganz ins Korrigieren vertieft, als plötzlich die Tür auffliegt. Ich zucke stark zusammen und drehe mich um. Vor mir steht eine weinende Joyce. „Hey, komm her. Was ist passiert?" frage ich besorgt. Ist was schief gegangen? Joyce kommt schniefend zu mir und setzt sich auf meinen Schoß. Ich lege meine Arme vorsichtig um sie und warte einfach, bis sie anfängt zu reden. „Er... er will sich bessern und mit mir was unternehmen... also... Louis... weißt du, wie lange ich darauf gewartet habe? Das alles macht mich gerade so unfassbar glücklich" sagt sie schniefend und schaut mich an. Ich beginne zu lächeln und streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich freue mich für euch, dann könnt ihr alles klären und wieder glücklicher werden" sage ich und Joyce zieht eine Augenbraue hoch. „Du wusstest davon, oder?" ich beiße mir leicht auf die Lippe und nicke. Joyce beginnt leicht zu lächeln und küsst mich dann sanft. „Kommst du alleine klar?" fragt sie und ich nicke nur. „Nun geh schon, auf dich wartet ein schönes Wochenende mit deinem Bruder. Deine Tasche steht bereits gepackt im Schrank" „Danke Danke Danke" meint sie und küsst mich erneut und schon war sie verschwunden. Ich lächle glücklich und konzentriere mich dann wieder aufs korrigieren. Diese Frau...