Kapitel 22

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Am nächsten Tag ritten wir, die Eliteeinheit, mit Eren zum alten Hauptsitz des Aufklärungstrupps.

Levi hatte die Aufgabe bekommen, Eren streng zu überwachen.

Als wir dort ankamen, wussen wir schon, was als Erstes auf uns zukommen würde.

Putzen...

Da Levi von dem dreckigen Anblick des Gebäudes angewidert war, blieb uns nichts anderes übrig, als es blitzeblank zu putzen.

Ich verkroch mich in den hinteren Räumen um ungestört zu sein. Ich putzte richtig ordentlich, so, wie ich es von früher kannte.

Es klopfte an der Tür und ich drehte mich sofort um. Levi stand in der Tür und sah mich eigentlich nicht wirklich an. Er betrachtete lediglich den Raum.

"Wie immer, makellos.", sagte er, doch ich putzte weiter und beachtete ihn kaum.

Er kam mir etwas näher, doch traute sich dann doch keinen Schritt weiter.

"Y/N, ich... Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht weh tun.", gab er bedrückt von sich, aber es war mir egal.

"Levi, ich weis selbst, dass ich es übertrieben habe, aber dass du mich gleich schlägst, hätte ich nicht von dir gedacht. Wie konntest du nur! Bitte geh. Ich werde jetzt deinen Befehlen folgen und putze hier noch weiter."

Ich konnte ihn einfach nicht ansehen, denn mir standen schon wieder die Tränen in den Augen. Er sagte kein Wort mehr und verließ den Raum.

Als wär ich nicht schon genug genervt, musste auch noch Petra in das Zimmer kommen.

"Wow, du putzt ja genau so wild, wie Levilein... Übrigens, ich dachte die ganze Zeit, dass du meine Rivalin wärst, aber nachdem ich gehört habe, wie blöd du dich in seiner Gegenwart aufgeführt hast, muss ich mir nun bestimmt keine Gedanken mehr machen, dass du ihn mir wegnimmst. Ich danke dir so sehr. Jetzt sehe ich endlich meine Chance bei ihm."

"Mach was du willst, aber verschwinde, Petra. Du nervst einfach nur."

"Wir sehen uns dann beim Essen, Dummerchen.", erwiderte sie und verschwand in den Gängen.

'Oh man, dieses Weib. Soll sie sich doch mit Levi rumstreiten. Nicht mehr mein Problem.', dachte ich und bekam ein starkes Stechen in meinem Kopf.

Ich erinnerte mich an früher im Untergrund, wo Levi und ich durch die Gassen schlenderten, um gemeinsam etwas zu Essen zu finden.
Wir hatten uns öfter mal aus Blödsinn gestritten, doch diesmal ist es anders.
Es fühlte sich wie ein tiefer Schmerz an. 'Warum spielen meine Gefühle so verrückt?'

So gedankenversunken, wie ich war, merkte ich nicht einmal, dass es schon Abend wurde, bis Eld in der Tür stand und mich zum Essen holte.

Ich räumte meine Putzutensilien auf und ging zum Speiseraum, wo die anderen schon warteten.

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über Eren. Wir hatten so viele Fragen, aber er konnte sie uns leider nicht genau beantworten, weil es selbst alles für ihn neu war.

Da Hanji mittlerweile auch aufgetaucht war, verdrückten wir uns auf die Zimmer.

Fremde Zeit (LevixReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt