Kapitel 46

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Mittlerweile ist schon ein weiterer Tag vergangen.

Ich hatte Hunger und war wirklich sehr durstig.

'Wie lange werde ich es wohl hier aushalten?'

Wahrscheinlich bin ich nach diesen Gedanken bewusstlos geworden, denn nach etwa einer Stunde wachte ich durch ein dumpfes Trampeln wieder auf.

Mein Ast wackelte leicht hin und her.

Als ich nach unten sah, bemerkte ich, dass die Titanen um den Baum herum liefen und einer von ihnen immer wieder an den Baum lief.

Zuerst beobachtet ich nur die Titanen, danach erkundigte ich die Umgebung um mir einen Plan zu machen.

Ich bemerkte schnell, dass ich mich an genau der Stelle befand, wo Annie damals in die Falle ging.

Am Boden lagen lauter Splitter und Stücke von den verhärteten Körperteilen des weiblichen Titans.

"Das ist interessant. Der Titanenkörper ist verschwunden, aber die Verhärtungen liegen hier immernoch rum. Das muss ich Hanji und Erwin berichten. Das ist genau das, was Erwin hier im Wald sucht. Also war es nicht umsonst, dass wir hier her gekommen sind!", rief ich vor Freude laut auf, was allerdings keine gute Idee war.

Ein abnormaler Titan rannte auf meinen Baum zu und schmiss sich mit voller Kraft dagegen.

Durch den gestrigen Regen, waren die Äste sowieso sehr glatt und damit konnte ich mich nicht richtig festhalten.

Natürlich rutschte ich durch seinen Stoß ab und hakte mich gerade noch mit meinem 3DMA an einem Spalt des Baumes ein.

Ich zählte schnell durch um meine Überlebenschance zu berechnen.

Es waren 7 normale und 1 abnormaler Titan um mich herum.

Der Haken konnte nicht mehr lange Stand halten, also atmete ich noch einmal kräftig durch.

'Ach Levi. Wenn du jetzt hier wärst, würdest du mir sicher "Ich hab's doch gesagt" sagen, aber du hast unrecht. Manchmal muss man etwas für andere opfern. Das hättest du für mich auch getan.', dachte ich mir, schloss die Augen und atmete tief ein.

"Also Los! Zeigt was ihr könnt, ihr hässlichen Biester!", schrie ich ihnen zu.
"Hier werde ich bestimmt nicht sterben! Ich habe doch noch eine Mission zu erfüllen, also verreckt endlich!!!!"

Ich stürzte mich auf den abnormalen Titan und nutze seine Größe aus, um einen nach den anderen zur Strecke zu bringen.

Wie in einer Art Rauschzustand, sah ich nur noch rot.

Ich spürte das Adrenalin in meinen Venen. Ich hatte werder Schmerzen, noch ein Gefühl von Kraftlosigkeit.

Mit dem letzten Titanen brach auch meine letzte Klinge ab.

Ich stand auf dem Boden und atmete sehr schwer ein und aus.

Wie in einem Traum, rauschten die Blätter um mich herum.

Mein Körper war wie gelähmt und ich konnte fast nichts erkennen und hören.

Nur aus der Ferne hörte ich ganz leise Sasha, die meinen Namen rief.

Ich sackte zusammen und sah nach oben in den Himmel zwischen den Baumkronen.

Die Vögel flogen vorbei und mein Blick richtete sich wieder nach vorn.

"Bleib wach, bitte!! Y/N, bleib wach!", erklang eine raue Männerstimme, die mich zart aufsammelte und an sich ran drückte.

Es roch so gut, nach den Kräutern aus unserem Garten.

"Levi...", flüsterte ich und schlief ein.

Fremde Zeit (LevixReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt