"Es gibt Probleme und ich brauche eure Hilfe."
"Nach all der Zeit kommst du hier her und bettelst nach Hilfe?", meckerte Levi.
"Hätte ich denn schon eher kommen sollen?"
"Tch." Levi verdrehte seine Augen. "Es wäre besser, wenn du gehst. Wir wollen dir nicht helfen. Wegen dir wäre Y/N damals fast gestorben. Ich überlasse sie dir nicht mehr. Also mach, dass du hier raus kommst."
"Also gut. Es hat mich trotzdem gefreut, euch mal wieder gesehen zu haben. Ich verabschiede mich.", sagte Erwin und verbeugte sich kurz.
Levi ging sofort in seinen Garten und ich begleitete Erwin noch vor die Tür.
Bevor er auf sein Pferd aufstieg, drehte er sich nochmal zu mir, wühlte in seiner Tasche und gab mir einen Brief.
"Hier steht alles drin. Danke, dass du mir immer mal wieder geschrieben hast. Denkt einfach nochmal darüber nach."
"Das werde ich, Kommandant. Machs gut und grüß mir Hanji, Sascha und die anderen."
"Mach ich. Bis bald!"
Er stieg auf sein Pferd und reitete wieder los. Ich wartete noch kurz, bis ich ihn nicht mehr sah.
Damit Levi nichts von dem Brief mitbekam, packte ich ihn schnell unter mein Shirt und ging wieder ins Haus.
Levi stand natürlich schon an der Wand anlehnend im Raum.
"Was habt ihr noch so lange besprochen? Hast du ihm gesagt, dass er sich hier nicht mehr blicken lassen soll?"
"Nein, natürlich nicht. Die Menschheit braucht Hilfe und wir sitzen hier in unserem feinen Leben und warten, bis wir irgendwann mal einfach so gefressen werden, weil keiner mehr da ist, der uns beschützt."
"Tch. Erwin hats bis jetzt auch geschafft. Red nicht so einen Unsinn. Außerdem bist du hier in Sicherheit."
"Wo ist dein Wille hin, die Menschheit zu beschützen. Wo ist der alte Levi hin?"
"Mein Wille ist hier bei dir. Ich will dich hier in Sicherheit. Das habe ich erreicht."
"Ich will das aber nicht. Ich will etwas für die Menschheit tun. Ich will die retten, die wir verloren haben. Hast du vergessen, was unseren Freunden angetan wurde? Willst du, dass andere Menschen auch so ein Schicksal erleiden? Was muss passieren, dass du wieder wach wirst? Ich will dieses Leben so nicht. Ich will frei sein und nicht wie ein Vogel im Käfig leben!"
Ich wurde beim reden immer lauter. Doch Levi ließ sich davon nicht beeindrucken.
"Ich kann dich nicht zwingen dieses Leben zu führen. Denk noch einmal darüber nach, was du hier hast und dort draußen nie haben wirst.", sprach er und ich drehte mich schon zur Tür.
"Ich geh kurz spazieren. Ich muss meine Gedanken sammeln. Es wird nicht lang dauern."
Nach meiner Jacke greifend, sah ich nochmal kurz zu Levi, der mich leicht traurig ansah.
"Ich komme wieder."
Er nickte und ging Richtung Bad.
So verließ ich unser Haus und ging durch die Gassen zu dem alten Brunnen.
Da angekommen setzte ich mich auf die Bank, die neben dem Brunnen steht, nahm Erwin's Brief in die Hand und begann zu lesen:
'Hallo Y/N,
da ich mir schon denken konnte, dass Levi mich nicht zu Wort kommen lässt, schreibe ich dir hier diese Zeilen.
Der Aufklärungstrupp hat es momentan nicht leicht. Wir haben sehr viele Soldaten verloren. Seit ihr euch vom Aufklärungstrupp getrennt habt, ging es immer weiter nach unten.
Viele haben nach euch abgebrochen, weil sie euch als Vorbilder gesehen haben. Die Menschheit wird so nie voran kommen können, wenn wir alle aufgeben.
Ich verstehe euch sehr gut. Wer wünscht sich nicht den Frieden auf Erden. Aber jeder und besonders ihr wisst, dass der Frieden erst mit der Auslöschung der Titanen entstehen kann.
Bitte kommt zurück. Der Aufklärungstrupp, nein, die Menschheit braucht euch!
Gruß Erwin.'
Ich schloss meine Augen und dachte über das Gelesene nach.
'Hmm... Ich weiß, dass Erwin Recht hat. Ich kann Levi aber nicht überzeugen... Wahrscheinlich werd ich allein gehen müssen.'
DU LIEST GERADE
Fremde Zeit (LevixReader)
FanfictionDas ist meine Version von Attack on Titan, in der der Reader ein Teil von der AoT Story wird und zusammen mit Levi die schönen und die schlechten Seiten des Lebens erfährt. PS: Lemon on Spoileralarm (Betrifft alle Staffeln, bis zur letzten Folge)