Kapitel 28

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Die Sonne kitzelte mich an der Nase, sodass ich aufwachte. Wie immer, war Levi schon weg.

Ich stand auf und wollte mich anziehen, doch anstatt meiner dreckigen Klamotten, hatte Levi mir schon frische ans Bett gelegt.

Ich zog mich an und verließ das Zimmer.

'Hm.. Komisch. Levi ist hier auch nicht?' Ich stand in seinem Büro, aber keine Spur von ihm. Sein Schreibtisch war wie immer ordentlich und aufgeräumt.

'Anscheinend hatte ihn das Durcheinander von gestern so gestört, dass er gleich alles wieder aufgeräumt hat.'

Da ich nun gestern Abend doch nichts mehr zu Essen gehabt habe, ging ich gleich zum Speisesaal um mir Früchstück zu holen.

Ich betrat den Saal, nahm mein Essen und setzte mich zu Hanji, die wie wild nach mir winkte.

"UUUUUUnnnnddddd?", grinste sie mich an.

"Was und?"

"Wie wars gestern bei euch beiden, habt ihrs getan?", fragte sie.

Sie klopfte mir auf den Rücken, weswegen ich mich verschluckte und husten musste.
Die anderen sahen uns schon komisch an.

"Wie, was getan?"

Ich wurde bestimmt knall rot, bei dem Gedanken an gestern Nacht.

"Na, ob ihr euch aussprechen konntet?"

"Äh- J-Ja, ja wir konnten uns aussprechen. Vielen Dank für deine Hilfe, Hanji.", stotterte ich nervös.

"Mensch, Y/N, du läufst ja wieder an, wie eine Tomate. Gibt es noch was, was du mir erzählen möchtest?", provozierte sie mich.

"Wir haben uns geküsst.", sagte ich so leise, wie nur möglich. Doch Hanji, sprang vor Freude in die Luft und schon lagen die Blicke von allen auf uns.

"Jetzt mach nicht so ein Lärm oder willst du, dass es jeder hört?"

"Was ist denn hier los?", fragte Erwin, der plötzlich neben uns stand.

"Nur ein Gespräch unter Freundinnen. Sonst nichts.", rief Hanji nervös und fuchtelte wie blöd mit ihren Händen hin und her.

'Noch peinlicher geht's echt nicht.'

"Nun gut. Y/N, würdest du mir bitte mal mit in mein Büro folgen? Es gibt etwas Wichtiges zu besprechen."

Ich nickte, verabschiedete mich von Hanji und folgte Erwin zu seinem Büro.

Er öffnete mir die Tür und ich trat ein.

"Setz dich doch bitte.", sagte er und zeigte auf den Stuhl vor mir.

Ich setzte mich hin und schaute ihn erwartungsvoll an.

"Es tut mir sehr leid, dass du schon wieder deine Kameraden verloren hast. Ihr habt so stark gekämpft. Ich habe mit Levi über die Mission gesprochen und er möchte dich, aus mir unerklärlichen Gründen nicht mehr in seinem Team haben. Seine Bitte, dich bei Hanji einzuteilen, habe ich allerdings abgelehnt. Du bist so stark, dass ich dich gern weiterhin auf Missionen mitnehmen möchte. Was ist bei dir und Levi vorgefallen, dass er so eine ablehnende Haltung hat? In seinem Bericht stand nichts Verwerfliches über dich drin."

"Ich weis es ehrlich gesagt nicht. Darüber haben wir nicht gesprochen. Ich kann es selbst nicht verstehen." Betrübt sah ich nach unten. Ich war so enttäuscht von Levi.

"Ich habe ihm zugestimmt, dich andersweitig einzuteilen. Genaueres habe ich ihm noch nicht erzählt, da ich dich vorher noch etwas fragen wollte."

Ich sah Erwin an und wartete auf seine Frage.

"Ich habe lange überlegt, warum er dich nicht mehr in seinem Team haben will, bis mir klar wurde, dass du einen sehr starken Eigenwillen hast und perfekt als Abteilungsführerin und Teamleiterin wärst.
Was hältst du von der Idee? So bist du Levi nicht mehr untergestellt und kannst trotzdem noch an unserer Seite kämpfen."

In meinem Gesicht breitete sich Freude aus und so nahm ich strahlend Erwins Angebot an.

"Ich bin froh, dass wir Soldaten wie dich bei uns haben. Bitte hol das Beste aus deinen Fähigkeiten raus. Ich werde dir später die Namen deines neuen Teams mitteilen. Bis dahin, kannst du dich noch ein Bisschen ausruhen. Wir sehen uns heute Abend im Gemeinschaftsraum, denn es gibt noch etwas anderes, worüber wir reden müssen."

"Ja, Kommandant. Vielen Dank für diese Chance. Bis heute Abend."
Ich salutierte vor ihm und verließ sein Büro.

Da es nicht mehr lange dauern würde, bis es Abendessen gibt, ging ich nochmal zu Levi's Büro, um ihn zur Rede zu stellen.

Ich klopfte vorsichtig und wartete wie immer auf sein "Name und Anliegen?"

"Y/N N/N, Sir! Ich bin hier um mit Ihnen über einen Rauswurf des Eliteteams zu sprechen!"

Sekunden später, ging die Tür auf und ich wurde herein gezogen.

"Setz dich. Du bist sicher enttäuscht von mir. Wie konnte ich nur... Das willst du mir doch jetzt sicher an den Kopf werfen, aber du verstehst nicht, dass ich mir nur wegen dir..."

"Erwin hat mich zur Abteilungsführerin gemacht!", fiel ich ihm ins Wort.

Er stand regungslos da und ich sah, dass er ein Wenig sauer wurde.

"So war das aber nicht abgemacht!", rief er wütend.

"Levi, beruhig dich. Ich bin eine starke Kämpferin. Erwin weiß das wenigstens zu schätzen.", murmelte ich vor mich hin.

"Ich mache mir doch nur Sorgen um dich! Verstehst du es nicht oder willst du es nicht verstehen!", rief er und kam mir so nah, dass ich schon gleich die Wand hinter mir spürte. Er schlug neben meinen Kopf auf die Wand, sodass ich erschrak.

"Scheiße... Y/N, das wollte ich nicht.", er sah an mir vorbei nach unten. Ich legte meine Hände an sein Gesicht und drehte ihn zu mir.

"Ich kann dich doch verstehen. Ich will dich auch nicht verlieren. Aber in dieser Welt müssen wir stark sein und nicht davon laufen. Solange du an meiner Seite bist, werde ich nicht sterben.", sagte ich zu ihm.

Er sah mir noch kurz in die Augen und dann legte er seine Lippen sanft auf meine.

Es tat so gut.

Fremde Zeit (LevixReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt