Kapitel 37

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Durch einen lauten Knall am Gitter wachte ich auf.

"Aufstehen, eure Hoheit oder wollt Ihr Eure eigene Hochzeit verschlafen, HAHA!"

Ich sah zur Seite, doch die anderen Mädchen waren schon weggebracht worden.

"Am Besten, du gibst auf. Gegen uns drei hast du schon verloren."

Nach kurzen Nachdenken, gab ich mich geschlagen. Er hatte Recht. Jetzt hier einen neuen Angriff zu starten, wäre mein Ende. Vielleicht habe ich nachher noch eine Chance.

Sie kamen auf mich zu und bindeten mir die Hände und Füße zusammen. In meinen Mund steckten sie mir wieder dieses ekelhafte Tuch.

Folgsam stand ich auf und wurde von einen der Männer hochgehoben und über die Schulter geworfen.

Er trug mich raus zur Kutsche, warf mich zu den anderen Mädchen rein und schloss die Tür.

Wieder waren wir in Bewegung, doch nicht lange. Ich schätze, es waren knappe fünf Minuten.

Die Kutsche hielt an und die Männer warfen uns Säcke über den Kopf, sodass wir nichts mehr sehen konnten.

Sie nahmen uns mit und setzten uns auf einen Stuhl, machten die Schnüre ab und fesselten uns direkt an den Stuhl.

Der Sack wurde von meinen Kopf gerissen und ich konnte endlich wieder etwas sehen.

Wir waren in einen Saal gebracht worden. Vor uns waren mehrere Stuhlreihen, wo ganz viele Männer Platz genommen haben.

"Das sind die heutigen Frauen, die zum Verkauf stehen. Bitte bieten Sie, liebe Herren!"

Es ging der Reihe nach und ein Mädchen, nach der Nächsten wurde verkauft. Am Ende, so hieß es, wird jedes Mädchen seinem Käufer übergeben.

Zum Schluss war ich dran.

"Dieses Exemplar ist besonders schön. Sie hat großen Kampfgeist und viel Willensstärke. Sie müssen vorsichtig sein, meine Herren. Wenn sie nicht aufpassen, könnten sie vielleicht sterben."

Die Menschen lachten laut auf.

"Sie wird Ihnen sicherlich viel Freude bereiten. Bitte bieten Sie!"

"100"

"500"

"1000"

"3000"

"Uuuunddddd!"

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"Verkauft!"

Der Händler kam auf mich zu, beugte sich zu mir nach vorn und flüsterte mir ins Ohr.

"Schön artig sein. Du bist ein Glückspilz und hast jetzt einen neuen Besitzer. Herzlichen Glückwunsch."

Wenn Blicke töten könnten, würde ich sie alle umbringen.

"Vielen Dank, für die reizende Auktion!"

Mein Käufer betrat die Bühne und ging auf mich zu. Er lehnte sich nach vorn und griff mir ins Gesicht und drehte es hin und her. Ich hätte ihn am liebsten umgebracht, aber ich glaube das war nicht mehr nötig.

Ein Schwert durchdrang seinen Oberkörper und Blut spritze in mein Gesicht.

"Die Schow ist vorbei!", brüllte eine bekannte Stimme.

'Das ist doch?' - "Erwin!"

Die Männer wollten sich gerade alle verdrücken, doch keiner konnte entkommen.

Ein weiterer Mann fiel neben mir zu Boden. Blut verteilte sich.

Es ging alles so schnell, dass ich nicht einmal merkte, wer mir meine Fesseln abnahm.

Ich fühlte mich frei und war mittlerweile total in Rage, sodass ich mich auf den Mann stürzte, der mich beim ersten Mal verprügelt hatte.

Ich nahm eine Glasscherbe in die Hand und rammte es in die Seite des Mannes hinein.

"Y/N, nicht!"

Diese Stimme ließ mich erstarren.

Zwei Arme packten mich und zogen mich zurück.

Ich wurde so lange festgehalten, bis meine Kraft nachließ. Ich sackte zusammen und fing an zu weinen.

"Ich bin bei dir. Du bist nicht mehr allein."

Ich sah unter Tränen nach oben und blickte in stahlgraue Augen, die ebenfalls mit Tränen gefüllt waren.

"Ich dachte, ich hätte dich verloren.", sagte er und drückte mich fest an sich dran.

Fremde Zeit (LevixReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt